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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Privatsphäre in Frankfurter Wi-Fi Netzwerken schützen: So geht es

von Bernd Bauschmann

(10.05.2022) Einkaufsbummel auf der Zeil, Party in Sachsenhausen oder mit Fanschal auf der Tribüne zum Support der Eintracht: Wenn wir Frankfurter nicht gerade Ebbelwoi trinken, sind wir ziemlich viel unterwegs. Immer mit dabei: Unsere Smartphone, mit dem wir uns über Bundesligaergebnisse, Ebbelwoi und mehr auf dem Laufenden halten.

Foto: Pixabay / StefanCoders
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Die Cyberrisiken in öffentlichen Netzwerken blenden wir dabei gerne aus, weil sie uns ääbsch machen. Dabei ist es sehr einfach, Daten und Privatsphäre in Frankfurter Wi-Fi-Netzen zu schützen.

Diese Cyberrisiken drohen auch in Frankfurt

Im Internet lauern eine Menge Cyberrisiken – ganz besonders in öffentlichen Wi-fi Netzwerken. Hacker können den Datenverkehr mitlesen und auf sensible Daten zugreifen. Dies gilt etwa für vertrauliche Kreditkarten- und Bankinformationen, die nach dem Zugriff durch Unbefugte für missbräuchliche Transaktionen genutzt werden können.

Es gibt jedoch eine Menge weiterer Risiken. Wer sich zum Beispiel über ein öffentliches Wi-Fi mit dem privaten Heimnetzwerk verbindet – etwa, um die Videokamera im Garten zu beobachten –, öffnet auch Hackern ein Tor in dieses heimische Netzwerk. Wer sich in öffentlichen Netzwerke bewegt, riskiert zudem die ungewollte (und häufig unbemerkte) Installation von Schadsoftware auf dem eigenen Endgerät. Diese  Software kann etwa zum Ausspionieren von Daten, zu unbemerkten Anfertigung von Kameraaufnahmen und vielen weiteren missbräuchlichen Zwecken verwendet werden.

Die wichtigste Regel: Nichts geht ohne VPN!

Was tun gegen die immer größere Gefahr von Cyberangriffen? Für Privatanwender lautet die einfache Regel: Nichts geht ohne virtuelles privates Netzwerk (VPN). Idealerweise sollten sämtliche im Netz verwendeten Geräte – also Smartphone, PC, Laptop, Tablet PC und Smartphone – mit einem VPN geschützt werden.

Was ist ein VPN?
Ein VPN ist eine Art Tunnel bzw. geschützte Verbindung innerhalb der öffentlichen Netzwerke. Es erfordert keine zusätzliche Hardware, sondern funktioniert rein softwarebasiert. Das VPN verbindet Internetnutzer über einen Remote Server mit dem Internet. Gleichzeitig werden sämtliche ein- und ausgehenden Daten in dieser Verbindung verschlüsselt. Dadurch können Dritte die Daten nicht einsehen – selbst wenn der Zugriff gelänge, wären die Daten aufgrund der Verschlüsselung wertlos.

Das VPN verschlüsselt auch Cookies und andere Protokolle. Dadurch verhindert es, dass Webseitenbetreiber Daten zu Besuchen sammeln. Außerdem verschleiert das VPN die IP-Adresse, da nicht die IP-Adresse des Nutzers, sondern lediglich die Adresse des Servers zu sehen ist. Diese wird zum letzten nachverfolgbaren Ziel des Nutzers. VPN Anwender sind deshalb weitgehend anonym im Netz unterwegs.

Gute VPN Anbieter erkennen: So geht es
Manche VPNs sind kostenlos. Das klingt auf den ersten Blick verlockend, ist aber auch für sparsame Hessen keine gute Idee. Der Grund: Solche VPNs leben entweder von recht penetranter Werbung oder vom Verkauf der Daten ihrer Nutzer.

Wer seine Daten durch ein VPN schützen möchte, sollte von solchen Angeboten Abstand nehmen. Ein gutes, professionelles VPN bei einem seriösen Provider kostet bei jährlicher Zahlung oft unter 100 EUR. Dabei gilt dieser Schutz für alle Endgeräte – Desktop und Laptop lassen sich damit ebenso schützen wie Smartphone, Tablet PC oder Smart TV.

Gute VPN Anbieter verfolgen eine sogenannten No-Log-Politik. Das bedeutet, dass die Verbindungsdaten der Kunden nicht gespeichert werden. Sollte es zu einem Zugriff von Behörden oder zu einem Datenleck kommen, kann auch nichts verloren gehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Kill Switch Feature. Dieses kann eine Liste vorab ausgewählter Programme automatisch beenden, wenn die VPN Verbindung abbricht. Ansonsten sind VPN Nutzer plötzlich ohne Schutz unterwegs – und geben möglicherweise doch sensible Daten preis.

Für den Zugang zum VPN sollte eine Zwei Faktor Authentifizierung verwendet werden, um das Sicherheitslevel zu erhöhen.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen im Frankfurter Wi-Fi

Es gibt noch einige weitere Sicherheitsmaßnahmen, die auch im Frankfurter Wi-Fi mehr Sicherheit verschaffen. So rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) etwa dazu, die WLAN Funktion nur einzuschalten, wenn diese auch tatsächlich benötigt wird. Ein abgeschaltetes WLAN, so die Behörde, biete keine Angriffsfläche.

Das BSI rät zudem, sich über das Sicherheitsniveau von Hotspots zu informieren – etwa durch Nachfrage beim Cafébesitzer. Außerdem sollen Anwender der Behörde zufolge Datei- und Verzeichnisfreigaben deaktivieren. Ansonsten kann  – je nach Konfiguration des Hotspots – nicht ausgeschlossen werden, dass das eigene Endgerät im Netzwerk für andere sichtbar ist.

Außerdem sollten Anwender in Frankfurt und anderswo die automatische Anmeldung bei bekannten Hotspots deaktivieren. Ansonsten besteht laut BSI die Gefahr, dass sich das Smartphone bei einem betrügerisch eingerichteten WLAN anmeldet.

Generell empfiehlt jedoch auch die Behörde, ein VPN zu nutzen. Zitat von der Website des BSI: „Rufen Sie vertrauliche Daten über ein fremdes WLAN Netz am besten nicht ab“. Sei dies unvermeidbar, solle der Abruf möglichst nur über eine SSL gesicherte Verbindung oder ein VPN erfolgen. Dasselbe gilt, wenn Anwender in einem öffentlichen Netzwerk Zugang zu einem Heimnetzwerk aufbauen möchten. Auch dann soll laut BSI ein VPN genutzt werden.