Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Corona Jackpot: Wie Online-Casinos in Deutschland von der Krise profitieren

von Bernd Bauschmann

(03.09.2021) Während einige Branchen in der Corona-Krise massive Umsatzeinbußen verzeichnen, gehören Online-Casinos zu den großen Gewinnern. Immer mehr Spieler entscheiden sich dazu, in virtuellen Casinos ihr eigenes Glück auf die Probe zu stellen.

Bildergalerie
Auch wenn der Wachstumskurs der Online-Casinos andauert, werden passionierte Spieler nach wie vor etablierte, lokale Spielstätten besuchen. Denn einige Nutzer schätzen das exklusive Ambiente und die beeindruckende Atmosphäre der Casinos.
Foto: Pixabay / aidanhowe
***
Online-Casinos sehen sich einen zunehmenden Konkurrenzkampf ausgesetzt, sodass viele verstärkt um Kunden werben. Neulinge im Online-Casino sollten deshalb zunächst kostenlose Spiele ohne Echtgeld ausprobieren und sich über die Gewinnchancen informieren.
Foto: Pixabay / aidanhowe
***

Dank des neuen Glücksspielstaatsvertrags bewegen sich Online-Anbieter zudem nicht länger in einer rechtlichen Grauzone, sondern können ihre Spiele legal anbieten. Der nachfolgende Artikel erklärt, aus welchen Gründen und in welcher Form Online-Casinos von der Krise profitieren.

Warum Online-Casinos als Gewinner aus der Krise hervorgehen
Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages gibt es in Deutschland seit Juli 2021 eine einheitliche gesetzliche Grundlage. Wie die landeszeitung.de berichtet, gibt es insbesondere für lokale Spielotheken strenge Anforderungen. Im Gegensatz zu US-amerikanischen Spielotheken, die laut reviewjournal.com wieder ein verstärktes Besucheraufkommen verzeichnen, droht einigen deutschen Casinos das Aus. Ein Grund dafür sind die strengen Anforderungen, mit denen sich lokale Spielotheken konfrontiert sehen: Laut Beschluss sind sie verpflichtet, Alterskontrollen durchzuführen, psychologische Beratungen für spielsuchtgefährdete Gäste anzubieten und die Abstandsregeln zu gewährleisten. Viele Spielhallen können diese Auflagen nicht umsetzen und sehen sich deshalb in ihrer Existenz bedroht.

Anders sieht die Sache für Online-Casinos aus: Diese dürfen, sofern sie eine gültige Lizenz vorweisen, ihre Angebote fortan legal im Internet offerieren. Ebenso wie die lokalen Spielstätten sind auch Online-Anbieter verpflichtet, ihren Spielern umfassende Informationen zur Glücksspielsucht bereitzustellen. Da die örtlichen Spielhallen, bedingt durch die Beschränkungen, zeitweise schließen mussten, verlagert sich die Glücksspielszene deshalb stärker ins Internet. Auch die schier unendliche Auswahl an erstklassigen Spielen trägt dazu bei, dass die Zahl der Online-Casino-Spieler stetig anwächst. Dank der High-Speed-Internetverbindungen sind die Spiele in erstklassiger Qualität abrufbar und stehen den Angeboten der örtlichen Spielhallen in Nichts nach.

Top Aussichten für Online Casinos
Während die Spielbanken in Bayern und in Restdeutschland teils schließen mussten und nun unter starken Auflagen um Ihre Spieler kämpfen müssen, hatten es die iGaming Branche eher einfach. Die neue Glücksspielverordnung sowie das Home-Office vieler Menschen, führte zu einem regelrechten Boom in der Branche. Thomas Junker, Chefredakteur von besteonlinecasinos.com beschreibt es so: „Natürlich waren auch wir von Corona betroffen und mussten unsere Mitarbeiter die nötige Technik für das Home-Office zur Verfügung stellen. Im Ganzen sehen wir der iGaming Zukunft aber optimistisch entgegen. Wir selbst sind nun in der Lage, sehr viele neue Mitarbeiter einzustellen und freuen uns, diese langfristig bei uns begrüßen zu dürfen."

Für diese Mitarbeiter gibt es viel zu tun: Da die iGaming-Branche zu den dynamischsten im Internet gehört, erwarten Spieler ein umfangreiches Angebot. Neben klassischen Spielen sollte folglich ein breites Angebot an Slots vorhanden sein. Auch auf einen Willkommensbonus und transparente Auszahlungsquoten legen erstklassige Online-Casinos großen Wert. Um zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Glücksspiel beizutragen, wollen Online-Casinos stärker präventiv gegen Spielsucht agieren. Dafür setzen sie beispielsweise, wie die Verantwortlichen von besteonlinecasinos berichten, auf Fragenbögen, die das individuelle Risiko einschätzen. Auch mit persönlich einstellbaren Wochen- oder Monatslimits lässt sich einer Glücksspielsucht entgegenwirken.

Run auf Online-Casinos reißt nicht ab
Mit der Krise gewinnt die Online-Casino-Branche auch neue Zielgruppen, die sich vorher nicht fürs iGaming begeisterten. Die Rede ist beispielsweise von beruflich stark eingespannten Menschen wie Geschäftsreisenden, die nun vermehrt virtuell zusammenarbeiten. Oder von älteren Menschen, die sich bisher wenig mit Online-Angeboten auseinandersetzten. Diese Zielgruppen entdecken allmählig die Vorzüge der Online-Casinos für sich: Orts- und zeitunabhängiges Spielen und unzählige Slotmaschinen, die Abwechlsung versprechen. Für zusätzlichen Nervenkitzel sorgen temporeiche Live-Spiele, bei denen neben Glück auch die richtige Strategie zum Erfolg führt. Beschleunigt wird der „Corona-Jackpot“ zudem durch mobiloptimierte Anwendungen, die das Spielen von unterwegs ermöglichen. Da die Zocker dank speziellen Online-Casino-Apps flexibel bleiben, können sie inzwischen an jedem beliebten Standort spielen.

Sicheres Online-Glücksspiel steht nach wie vor im Fokus der Politik
Wenngleich sich die Politik durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag eine zusätzliche Einnahmequelle erhofft – gänzlich risikofrei ist der Aufschwung der Online-Casinos nicht. Zwar sorgt der neue Vertrag für einheitliche und transparente Regeln, an denen sich sowohl Spieler als auch Betreiber orientieren können. Dennoch befürchten vor allem Glücksspielforscher wie Tobias Hayer durch den Online-Boom „erhöhte Suchtgefahren“. Da die Online-Casinos durch die Legalisierung noch bekannter werden, steigen die Spielanreize – und somit das Risiko, suchtgefährdet zu sein.

Um die Spieler zu schützen, etabliert die Politik deshalb im Rahmen der Gesetzeslage erweiterte Schutzmaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro sowie eine zentral abrufbare Sperrdatei, in der abhängige Zocker gelistet werden. Insbesondere die übergreifende Sperrdatei "Oasis" sehen Experten als präventiven Meilenstein, um Glücksspielsucht zu bekämpfen. Allerdings greift die Datei nicht unmittelbar im Sommer 2021, zudem gelten die Sperren zunächst für ein Jahr. Insgesamt sorgt der durch die Regelungen verbesserte Spielerschutz für zusätzliche Sicherheit. Hinzu kommt, dass zukünftig mehr Betreiber eine Lizenz erhalten und so der Markt für Online-Casinos stetig wachsen wird. Gleichzeitig sehen sich viele erfahrene Spieler von neuen Beschränkungen wie beispielsweise dem Einzahlungslimit eingeschränkt. Sie suchen daher nach wie vor in Online-Casinos mit einer EU-Lizenz ohne Einzahlungslimit ihr Glück.

Markt für Online-Casinos wächst stetig weiter
Kenner prognostizieren, dass der Aufwind, den die Online-Casinos durch die Krise erfahren, andauern wird. Denn die Einnahmen der Industrie wachsen stetig – europaweit generiert alleine der deutsche Markt rund 11 Prozent des Gesamtumsatzes. In Zahlen ausgedrückt, erwirtschaftete das Online-Glücksspiel im Jahr 2019 alleine etwa 2,7 Milliarden Euro. So liegt es nahe, dass die einzelnen Anbieter im Zuge der Legalisierung auch zukünftig kräftig mitverdienen möchten. Gleichzeitig müssen die ortsabhängigen, etablierten Spielhallen „klein“ anfangen und sich ihren Platz unter den Online-Anbietern hart erkämpfen. Dafür benötigen die Unternehmen jedoch Ressourcen, um Investitionen und Werbung zu finanzieren. Schon deshalb werden wahrscheinlich lediglich mittelgroße bis große Spielhallenbetreiber vom „Corona-Jackpot“ profitieren.