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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Zum zweiten Mal Gold: „StadtGrün – naturnah“

von Ilse Romahn

(27.06.2022) Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig: „Nur nachhaltige Pflege, Förderung und Erhalt des Stadtgrüns garantieren uns Artenvielfalt.“

Der Hafenpark in Frankfurt: Blühende Landschaft und grüner Lebensraum auf einer ehemaligen Industriebrache
Foto: Grünflächenamt
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Die Stadt Frankfurt am Main wird zum zweiten Mal mit dem Label „StadtGrün – naturnah“ in Gold des Bündnisses „Kommunen für Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet. Das wurde am Freitag, 24. Juni, auf dem Vernetzungstreffen, welches exklusiv für die am Label teilnehmenden Kommunen jährlich veranstaltet wird, in Frankfurt bekanntgegeben. Mit dem bundesweiten Label „StadtGrün naturnah“ honoriert das Bündnis das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement. Mit diesem Jahr haben insgesamt 56 Städte und Gemeinden teilgenommen. Die Städte Frankfurt am Main, Hannover, Kirchhain und Wernigerode hatten bereits 2018 das Label erhalten und ließen sich nach drei Jahren rezertifizieren.
 
Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig freut sich über die Auszeichnung mit dem Label: „Die wiederholte Auszeichnung mit dem Label in Gold zeigt, dass Frankfurt den richtigen Weg geht, um Artenreichtum in der Stadt zu erhalten und zu fördern. Nur nachhaltige Pflege, Förderung und Erhalt des Stadtgrüns garantieren uns Artenvielfalt. Unser Wiesenkonzept gehört dazu und wurde nun auch wiederholt ausgezeichnet. Die Wiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht und sind wahre ökologische Multitalente. Aber wir dürfen dabei nicht stehenbleiben. Erhalt, Schutz und Förderung der Biodiversität sind vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens von existentieller Bedeutung für uns und unsere Städte und es wird noch viele weitere Anstrengungen kosten, um unsere Stadt an den Klimawandel anzupassen.“
 
Das Frankfurter Wiesenkonzept ist nur ein Beispiel zur Förderung der biologischen Vielfalt, dass systematisch vor Ort realisiert wird und im Rahmen der Rezertifizierung gewürdigt wurde. Weitere Beispiele sind das zweitägige Seminar „Biodiversität“ für die eigenen Auszubildenden und Mitarbeitenden des Grünflächenamtes, die vom Grünflächenamt herausgegebene Broschüre „Wiesen, Stauden, Schmetterlinge“ als Information für Bürgerschaft und Politik; die Lernstationen und Veranstaltungen für Natur- und Umweltbildung im GrünGürtel, etwa des Umweltamtes, BioFrankfurt oder des Netzwerkes für Biodiversität. Und nicht zuletzt das Arten- und Biotopschutzkonzept des Umweltamtes, das Anwendung in der Grün-, Stadt- und Bauplanung finden wird.
 
„Frankfurt zeigt beispielhaft, wie eine Stadt geschaffene Standards hinsichtlich Erhalt und Schaffung von mehr Biodiversität halten kann und weitere entwickelt. Damit punktet die Stadt in unserer Bewertung, aber auf lange Sicht vor allem beim Artenreichtum in einer eng besiedelten Stadt wie Frankfurt“, sagt Uwe Messer, Projektleiter Label „StadtGrün naturnah“ und unter anderem Ansprechpartner für die Betreuung der über 340 Mitgliedskommunen des Bündnisses.
 
Heike Appel, Leiterin der Grünflächenamtes, ergänzt: „Als Grünflächenamt versuchen wir die unterschiedlichen Ansprüche an Nutzung, Pflege und Gestaltung unserer öffentlichen Grünflächen mit den finanziellen, sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekten in Einklang zu bringen. Am Mittelstreifen der Gerbermühlstraße zwischen Sachsenhausen und Oberrad haben wir gezeigt, wie Grünflächen naturnah umgestaltet werden können. Das ist nur ein Beispiel. Ein anderes ist der Hafenpark: Aus der versiegelten Fläche einer Industriebrache wurde ein Park mit einem vielfältigen grünen Lebensraum“.
 
Seit April 2016 beteiligte sich die Stadt Frankfurt am Main mit dem Grünflächenamt als eine von insgesamt fünf Pilotkommunen am bundesweiten Förderprojekt „Stadtgrün - Artenreich und Vielfältig“. Finanziert wurde das Modellvorhaben vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt. 
 
Das Ziel ein Label zu entwickeln, das Kommunen für ihre nachhaltigen und naturnahen Wirtschaftsweisen auf öffentlichen Grünflächen auszeichnet und damit die biologische Vielfalt in Städten erhöht, wurde im Jahr 2018 im Rahmen der ersten Label-Vergabe erreicht. Frankfurt am Main erhielt im Jahr 2018 als bundesweit erste Kommune neben Hannover das Label in Gold.
 
Neben den vielfältigen Pflegeaspekten werden Kriterien wie die systematische Bestandserfassung, alle Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, Partizipation und Kooperation mit Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Wissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung, strategische Planung, Bauleitplanung, Satzungen und themenübergreifende Aktivitäten zur Beurteilung herangezogen.
 
Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“ und zum Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ gibt es unter stadtgruen-naturnah.de sowie kommbio.de. (ffm)