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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Wir schreiben das Jahr 2043

Was wird aus der Energiewende in den nächsten Jahren?

von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt

(29.12.2023) Wir schreiben das Jahr 2043. Man kann sich gar nicht mehr nicht mehr richtig vorstellen, in welch verzweifelter Lage sich Deutschland in den Jahren 2023 bis 2029 befand. Ausgelöst war die Energiekrise bereits durch die verheerende Politik dreier Merkel-Regierungen, in denen die eigene Energieversorgung durch einen Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohleverstromung eingeleitet wurde. Unter dem Einfluss der Grünen in der Regierung Scholz – an die man sich heute nur noch mit Schaudern erinnert – explodierten die Strompreise.

Die Regierung versuchte zwar mit Hilfe der öffentlich-rechtlichen Medien die Ursache hierfür dem Ukrainekrieg zuzuweisen. Doch spätestens nach der Beendigung des Krieges im Jahr 2024 wurde für jedermann offensichtlich: Es waren die eigenen Politiker, die durch eine Vervierfachung der CO2-Abgaben die Strompreise verdoppelt bis verdreifacht hatten sowie den Gebrauch von Gas zur Wärmeerzeugung sowie Benzin und Diesel für den Verkehr für die privaten und gewerblichen Verbraucher massiv verteuert hatten. Die Folge: Die Produktion der energieintensiven Industrie ging zunächst im Jahr 2023 um 25 Prozent und am Ende der Ampelregierung um 50 Prozent zurück. Das Steueraufkommen verringerte sich, der Wohlstand löste sich spürbar auf.

Auch die im Jahr 2025 gebildete Große Koalition – die FDP war aus dem Parlament ausgeschieden – hatte nicht die Kraft, die sechs letzten Kernkraftwerke wieder ans Netz zu bringen. Es wurden zwar das Verbot der Kernenergieforschung aufgehoben, das Habeck´sche Heizungsgesetz abgeschafft, doch das vom Bundesverfassungsgericht vorgegebene Ziel einer CO2- Nullemission im Jahre 2045 wurde nicht angetastet. Immerhin wurde die Zulassung von Verbrennungsmotoren wieder eingeführt, nachdem in Folge des Erdrutschsiegs der konservativen und liberalen Parteien in der Europawahl 2024 eine Kehrtwende in der Klimapolitik stattfand und die von der Leyen´sche Politik der CO2- Bekämpfung kassiert wurde. Stromabschaltungen in Deutschland allerdings häuften sich, so dass eiligst Stromleitungen zu den in Polen, Holland, Belgien, Frankreich, Tschechien und Schweden gebauten neuen Kernkraftwerken gebaut wurden.

Erst als chinesische Forscher der Akademie der Wissenschaft im Jahre 2029 die Klimawirkung des CO2 auf lediglich ein Drittel der bislang angenommenen Wirkung herunterstuften, wurde der Klimabeschluss des Verfassungsgerichts aufgehoben.

Heute, im Jahre 2043, liefern 30 Kernkraftwerke der vierten Generation Strom, die den Inhalt ehemals abgebrannter Brennelemente verwerten zu einem Spottpreis von zwei Cent die Kilowattstunde. Ein Drittel des Stroms wird aus Kohlekraftwerken geliefert, die das entstehende CO2 abscheiden. Das restliche Drittel kann aus Solar- und Windkraftanlagen geliefert werden, da die Kernkraftwerke die schwankende Erzeugung dieser Anlagen problemlos ausgleichen können. Stromerzeugung in Deutschland ist nun nicht teurer als im Ausland, alle Wasserstoffpläne zur Stromerzeugung sind ad acta gelegt. Wasserstoff wird lediglich zur CO2-armen Herstellung von synthetischen Kraftstoffen erzeugt. Die preiswerte Versorgung durch Frackinggas aus heimischen Quellen führt zu einer durchgreifenden Entlastung der Bürger. Die wirtschaftliche Erholung ist seit Jahren für alle spürbar. Nachdem Deutschland die Vorgabe des IPCC-Berichts von 2032 von vier Tonnen CO2 pro Kopf einhält (2023 waren es noch acht Tonnen CO2 pro Kopf) ist auch gesellschaftspolitisch wieder Friede eingekehrt. Die Grünen haben sich nach mehreren vergeblichen Anläufen, in den Bundestag zu kommen, aufgelöst.

Nach zehn Jahren Niedergang ist der Wohlstand zurück nach Deutschland gekehrt.

(Aus „Tichys Einblick“, www.tichyseinblick.de)