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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Was uns ins Freie zieht

Magistrat legt Bestandsanalyse des Freiflächenentwicklungsplans vor

von Ilse Romahn

(01.03.2021) „In einer wachsenden Stadt wie Frankfurt brauchen wir nicht nur Konzepte für die bauliche Entwicklung der Stadt. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Flächen versiegelt werden, benötigen wir dringend ein Konzept für die Entwicklung der Frei- und Grünräume. Dies wird in den kommenden Jahren präzisiert und soll Basis für die Grünplanung der nächsten Jahre werden“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.

Blick vom Alten Flugplatz
Foto: Stadt Frankfurt /Jan Piecha
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"Mit dieser umfangreichen und eindrucksvollen Bestandsaufnahme der verschiedenen Landschaftstypen in Frankfurt haben wir nun die perfekte Grundlage für die weitere Ausarbeitung des Freiflächenentwicklungsplans.“

Zweieinhalb Jahre lang haben Prof. Andreas Mengel und sein Team von der Universität Kassel ermittelt, analysiert und bewertet. Nun liegt das Ergebnis vor. Diesen vorbereitenden Teil 1 der Fortschreibung des Freiflächenentwicklungsplans (FFEP) hat der Magistrat am Freitag, 26. Februar, beschlossen.

Die Ergebnisse des vom Umweltamt beauftragten Uni-Teams sind in der Broschüre „Was uns ins Freie zieht. Frankfurts offene Räume. Bestandsaufnahme und Bewertung zur Fortschreibung des Freiflächenentwicklungsplans“ zusammengefasst. Auf 200 Seiten stellt die Broschüre dar, über welch große Vielfalt an Freiflächen, Stadtlandschaften, Eindrücken und besonderen Naturerlebnisräumen sowie weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Natur die Stadt Frankfurt verfügt. Ansatzweise beschreibt die Bestandsaufnahme zudem Potenziale der weiteren Entwicklung für die Freiflächen im Stadtgebiet.

Freiflächen sind unversiegelte Bereiche, die in den meisten Fällen dauerhaft oder periodisch durch Vegetation geprägt werden. Hinzu kommen unversiegelte Wege, Plätze und vergleichbare Elemente. Unter bestimmten Umständen können auch versiegelte Bereiche wie Fußgängerzonen oder Marktplätze als Freiflächen gelten.

Das dynamische Wachstum der Stadt wie auch der Klimawandel machen eine Überarbeitung des Freiflächenentwicklungsplans notwendig. Die jüngste Fassung stammt aus dem Jahr 1999. Die jetzt beschlossene Analyse verdeutlicht die Bedeutung des FFEP für die Landschaftsentwicklung und damit für die Stadtentwicklung insgesamt.

Neben vielen anderen Informationen sind vor allem auch die Steckbriefe zu den einzelnen Stadtlandschaften interessant. Unter der Rubrik „Landschaftliches Erbe und Naherholung“ haben die Forscherinnen und Forscher zu jeder der 24 Landschaften Daten zusammengetragen, bewertet und kategorisiert. Außerdem haben sie die untersuchten Bereiche mit vielen Fotos dokumentiert. Damit liegt eine flächendeckende Gesamteinschätzung zu Frankfurts Landschaftsräumen vor. Das Ergebnis: 20 von ihnen zeigen Elemente hoher Qualität, bei zahlreichen Landschaften und Landschaftsteilbereichen bestehen aber auch Aufwertungspotenziale.

Die Bestandsaufnahme bietet eine belastbare Grundlage für die Erstellung des zweiten Teils des FFEP. Dieser soll bis 2025 vorliegen. (ffm)