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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Vorfreude auf Jüdische Akademie in Frankfurt

Nächster Schritt zur Umsetzung vollzogen

von Ilse Romahn

(02.07.2020) Die Pläne für den Bau einer Jüdischen Akademie in Frankfurt am Main werden immer konkreter. Aus diesem Grund trifft sich Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker zum Koordinierungsgespräch mit Vertretern des Zentralrats der Juden und den Vertreterinnen und Vertretern von Bund und Land.

Die Jüdische Akademie, die der Zentralrat der Juden in Frankfurt plant, soll südöstlich am Kulturcampus in der Senckenberganlage entstehen.

„Die Entwicklung unserer Gesellschaft aus jüdischer Perspektive zu begleiten, zu fördern und ihren Beitrag hierzu zu leisten, wird ein Kernelement dieses einzigartigen ‚Thinktanks‘ in unserer Stadt sein. Frankfurt verdankt seine heutige Bedeutung in vielerlei Hinsicht gerade auch den großen jüdischen Familien, die hier gelebt, gewirkt und gestaltet haben. Jüdische Traditionen sind Teil der Identität unserer Stadt. Und auch heute setzt nach der schrecklichen Zäsur der verbrecherischen Zeit der Schoah jüdisches Leben wieder Impulse für das Miteinander in unserer Stadt und trägt in vielen gesellschaftlichen Bereichen zur Fortentwicklung Frankfurts bei. Auch das Lehren, Lernen und der gesellschaftliche Diskurs sind in Frankfurt seit jeher zuhause. Daher ist unsere Stadt der richtige Ort für diese wichtige Institution und wir unterstützen das Projekt im Rahmen unserer Möglichkeiten, damit die Jüdische Akademie entstehen kann“, unterstreicht Becker am Mittwoch, 1. Juli.

Hierfür sind entsprechende Ansätze im Investitionsprogramm 2020 - 2023 veranschlagt. Die Stadtverordnetenversammlung hat bereits 2018 einen Investitionskostenzuschuss in Höhe von 4,5 Millionen Euro für den Bau der Jüdischen Akademie beschlossen. Gerade auch mit Blick auf die Sicherheitserfordernisse der Jüdischen Akademie werden Aufwendungen in Höhe von insgesamt rund 34,5 Millionen Euro erwartet. Der städtische Zuschuss wird daher um 1 Millionen Euro auf insgesamt 5,5 Millionen Euro erhöht. Die Stadtverordnetenversammlung hat die Vorlage zur Gewährung des erhöhten Investitionskostenzuschusses Anfang Juni beschlossen.

Auch die Bundesrepublik Deutschland sowie das Land Hessen wollen sich mit 16 Millionen Euro beziehungsweise 7 Millionen Euro (bisher 3 Millionen Euro) am Bau der Jüdischen Akademie beteiligen.

„Die Jüdische Akademie wirkt als intellektueller Mittel- und Anziehungspunkt sowohl für Juden aus Deutschland und Europa als auch für Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, die an jüdischen, interkulturellen, interreligiösen oder universellen Fragestellungen interessiert sind. Frankfurt im Herzen Europas als jüdischste Stadt Deutschlands hat eine ganz besondere Aufgabe und ein ganz besonderes Interesse, dass das Projekt gelingt“, sagt Becker. (ffm)