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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Von Fettleber bis AID-Systeme

Diabtesberatung: 9. VDBD-Tagung in Frankfurt

von Michaela Richter

(02.09.2022) Die nichtalkoholische Fettleber (NAFL) gehört weltweit zu den häufigsten chronischen Lebererkrankungen. Jeder vierte Mensch in Deutschland über 40 Jahren und bereits jedes dritte übergewichtige Kind sind betroffen – Tendenz steigend. Ursachen dafür sind häufig ein Diabetes mellitus Typ 2 und starkes Übergewicht. Mithilfe welcher Maßnahmen Betroffene diesen Erkrankungsprozess aufhalten oder gar wieder den Weg zu einer gesunden Leber finden, ist ein Thema der diesjährigen VDBD-Tagung in Frankfurt.

Darüber hinaus diskutieren Diabetesfachkräfte gemeinsam mit Diabetesexperten über aktuelle Themen aus der Diabetesberatung, wie Herausforderungen in der Beratung zu AID-Systemen oder Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation von „DiaLife“, einem Projekt zur Angehörigenschulung. Die Veranstaltung wird von der VDBD AKADEMIE organisiert und findet am 10. September 2022 ab 9.30 Uh im SAALBAU BiKuZ, Michael-Stumpf-Straße 2/Gebeschussstraße 6-19, 65929 Frankfurt am Main, statt.

„In den letzten Jahren ist die Zahl der Menschen mit NAFL stetig gewachsen. Ursache hierfür könnte sein, dass immer mehr Menschen unter Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 leiden, was häufig wiederum Risikofaktoren für diese Lebererkrankung sind“, erklärt Dr. rer. med. Lars Hecht, Vorstandsmitglied des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD).

Geht die Leberverfettung wiederum in eine chronische Leberentzündung mit Fibrose (Gewebeverhärtung) über, spricht man von einer nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). „Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen ist eine Reduzierung der Ursachen – hauptsächlich von Übergewicht und Insulinresistenz – notwendig. Dies gelingt nur durch Veränderung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten“, so Hecht, der auch wissenschaftlicher Leiter der VDBD AKADEMIE GmbH ist. Eine rein medikamentöse Behandlung gebe es noch nicht.

„Der Therapieerfolg bei einer Lebensstilveränderung steht und fällt mit der Bereitschaft der Betroffenen zur aktiven Mitwirkung an den Maßnahmen“, so Hecht. „Sie sollten von ihren Diabetesberatern umfassend über ihre Lebererkrankung aufgeklärt und zu einer nachhaltigen Ernährungsumstellung motiviert werden.“ Auf der VDBD-Tagung werden unter anderem neueste Erkenntnisse zum Einfluss gesunder Ernährung und Fasten auf NAFL/NASH vorgestellt.

Einen weiteren Fokus legen die Veranstalter auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Subtypen des Diabetes Typ 2: Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Formen von Diabetes in der praktischen Diabetesberatung? Außerdem werden die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Evaluation von „DiaLife“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein vom VDBD initiiertes und vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Diabetes-Schulungsprogramm, das sich gezielt an Angehörige von Diabetes-Patienten richtet. Abschließend wird betrachtet, welche besonderen Herausforderungen AID-Systeme mit sich bringen – insbesondere bei Kindern. Alle Informationen zur Tagung sind im Internet unter www.vdbd-akademie.de abrufbar.