Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Theologische Abendgespräche

Neue Gesprächsreihe an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen

von Ilse Romahn

(25.05.2021) Die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen bietet im Sommersemester 2021 mit den „Theologischen Abendgesprächen“ an vier Terminen von Mai bis Juli eine kleine, aber feine Veranstaltungsreihe zu theologisch wie gesellschaftlich relevanten Themen an.

Wechselnde Gastgeber und ausgewählte Gäste laden zu einer Podiumsdiskussion ein. Jeder Gastgeber setzt seinen Themenschwerpunkt und vertieft den Diskurs mit Vorträgen, Standpunkten der jeweiligen Gäste.

Den Anfang macht Prof. Dr. Heinrich Watzka SJ, Lehrstuhlinhaber für Logik und Metaphysik an der Hochschule Sankt Georgen. Drei weitere Termine werden folgen: 09.06.2021, Prof. Dr. Tobias Specker SJ; 23.06.2021, Dr. Niccolo Steiner SJ; 07.07.2021, Prof. Dr. Thomas Meckel. Veranstaltungsort ist die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Offenbacher Landstr. 224, 60599 Frankfurt am Main. Interessierte können sich per Zoom zuschalten und sich an der Diskussion beteiligen oder die Diskussion auch einfach nur live mitverfolgen. Wenn möglich findet die Gesprächsreihe im Hybrid-Modus in der Aula der Hochschule statt. Die Anmeldung erfolgt über rektorat@sankt-georgen.de

Thematischer und zeitlicher Überblick zu den Theologischen Abendgesprächen
Mi., 26. Mai 2021, 19:00 bis 20:30 Uhr
Die Idee einer „natürlichen Religion als Moral“ (Kant) und ihr Fortleben im zivilreligiösen Konsens spätmoderner Gesellschaften
Für Kant gibt es einen reinen Religionsglauben, der dem Inhalt nach mit der moralischen Gesinnung der Individuen und ihrer Vereinigung zu einem ethischen Gemeinwesen, einem Reich Gottes auf Erden, zusammenfällt. Der Kirchenglaube hat für Kant nur dann eine Zukunft, wenn er in den reinen Religionsglauben übergeht. Vor einer ähnlichen Herausforderung stehen auch heute die Kirchen. Suchen sie den Schulterschluss mit der „Zivilreligion“, die sich im ethischen Konsens aufgeklärter Weltbürger spiegelt, oder beharren sie darauf, dass „guter Lebenswandel“ nicht ausreicht, um Gott zu gefallen?
Im Gespräch sind Prof. Dr. Thomas Hanke, Lehrstuhlvertreter für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie Honorarprofessor für Philosophie in Sankt Georgen, JProf. Dr. Wolfgang Beck, Juniorprofessor für Pastoraltheologie und Homiletik und Prof. Dr. Heinrich Watzka SJ, Professor für Logik und Metaphysik, beide Sankt Georgen.

Mi., 09. Juni 2021, 19:00 bis 20:30 Uhr
Zwischen Abu Dhabi und Hagia Sophia: Christliche Perspektiven auf den aktuellen Stand der christlich-islamischen Beziehungen
Die christlich-islamischen Beziehungen der jüngsten Zeit waren von zwei herausragenden symbolischen Ereignissen geprägt: Einen Höhepunkt der bisherigen Bemühungen um eine Verständigung stellte 2019 die gemeinsame Abu Dhabi-Erklärung zwischen Papst Franziskus und dem Großimam der Al-Azhar Universität dar. Vielfältige weitere Initiativen folgten diesem symbolischen Akt nach. Demgegenüber markierte 2020 die Umwandlung der Istanbuler Hagia Sophia (wie auch der kunsthistorisch und geistlich bedeutenden Chora-Kirche) zu einer Moschee den Tiefpunkt einer triumphalistischen Selbstbehauptung. Wie sind die Entwicklungen im christlich-islamischen Verhältnis aus christlich-theologischer Perspektive einzuschätzen? Welche spezifischen Entwicklungen gibt es im deutschen Kontext und welche Akzentsetzungen sind dort nötig?
Im Gespräch sind Prof.in Dr. Anja Middelbeck-Varwick, Professorin für Religionstheologie und Religionswissenschaft an der Goethe Universität, Dr. Timo Güzelmansur, Geschäftsführer der Christlich-islamischen Dokumentations- und Begegnungsstätte der Bischofskonferenz und Prof. Dr. Tobias Specker SJ, Stiftungsprofessor für Katholische Theologie im Angesicht des Islam, Sankt Georgen.

Mi., 23. Juni 2021, 19:00 bis 20:30 Uhr
Wir können auch anders. Vom Glauben sprechen im Horizont seiner Optionalität
Über den eigenen Glauben oder den der eigenen Religionsgemeinschaft zu sprechen ist in einer pluralen, vielgestaltigen und multireligiösen Gesellschaft eine Herausforderung. Einerseits scheint nur eine klare Botschaft Aussicht auf Gehör zu haben, andererseits gilt es, die eigenen Geltungsansprüche ebenso sensibel zu dosieren wie darin kreativ zu werden. Im Mittelpunkt des Abends steht der Austausch darüber, wie sich hier die Geister unterscheiden lassen.
Im Gespräch sind Prof.in Dr. Katharina Karl, Professorin für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), Prof.in Dr. Annette Langner-Pitschmann, Professorin für Theologie in globalisierter Gegenwart, an der Goethe Universität und Dr. Niccolo Steiner SJ, Dozent für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Sankt Georgen.

Mi., 07. Juli 2021, 19:00 bis 20:30 Uhr
Verstehen und Missverstehen im Gespräch zwischen Konfessionen, Religionen und Staat
Synode, Geistlicher, Priester, Presbyterium, Bischof… – dies sind Beispiele für Begriffe, die in katholischen, evangelischen und staatlichen Kontexten unterschiedlich verwendet werden. Wie werden Begriffe wie Sünde oder Seelsorge in jüdischen oder muslimischen Zusammenhängen verstanden? In interkonfessionellen und interreligiösen Dialogen oder auch im Gespräch mit den staatlichen Behörden über religiöse Angelegenheiten besteht die Gefahr, aneinander vorbeizureden und einander zu missverstehen.
Im Gespräch sind die Mitherausgeber des Lexikons für Kirchen- und Religionsrechts Prof. Dr. Heinrich de Wall, Professor am Lehrstuhl für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. em. Dr. Heribert Hallermann, Professor em. für Kirchenrecht an der Universität Würzburg und Prof. Dr. Thomas Meckel, Professor für Kirchenrecht, Religionsrecht und kirchliche Rechtsgeschichte, Sankt Georgen.

www.sankt-georgen.de