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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Sommerwerft 2020 – Limited und Mobil (Zwischen-)Fazit

Beispielhafte Umsetzungen von Kultur für alle im öffentlichen Raum

von Ilse Romahn

(06.08.2020) Die Kulturangebote an der Weseler Sommerwerft wurden sehr gut angenommen. Die Umsetzung der Maßnahmen zu den Infektionsschutz- und Hygieneverordnungen verursachen dem veranstaltenden Verein protagon e.V. mehr Kosten als Einnahmen – einen Nutzen jedoch sehen alle Beteiligten: Theaterkultur im öffentlichen Raum ist gestaltbar.


Zum Auftakt des letzten Wochenendes wird Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig am Donnerstag, 6. August,  um 21.30 Uhr vor dem Theaterstück „Package“ Worte an Besucher und Künstler richten. 
 

Es ist nur scheinbar alles in Ordnung. Das bemerken auch die Besucher der diesjährigen Variante der Sommerwerft. Die Pandemie erfordert ein eingezäuntes Gelände am östlichen Mainufer, das am ersten Wochenende für 500 und am zweiten für 800 Besucher zeitgleich zugänglich war. Mittlerweile zeigt die erste Erfahrung, dass das neue Angebot der live gefilmten Theateraufführungen, als Public Viewing und online Streaming, gut wahrgenommen werden – erstmalig sogar live auf anderen Kontinenten. 

1000 bis knapp 2400 Besucher waren im Durchlauf pro Veranstaltungstag auf dem Gelände. Zeitgleich zwischen 470 und, in Woche zwei, 780 Personen. Auf dem geräumigen Gelände war alles sehr überschaubar: Keine Warteschlangen bei den einzelnen Ständen oder Biokomposttoiletten, nur hin und wieder bei den Cocktails. Die Atmosphäre erinnert an die Sommerwerft der Vorjahre, die Angebote sind gut besucht. Doch sind es eben spürbar und generell viel weniger Angebote und Besucher.

„Auch wenn es ein Erfolg ist, dass der Verein das hier zusammen mit weiteren starken Partnern umgesetzt hat – etwa 15 Prozent der Gäste bedeutet auch nur etwa 15 Prozent der Einnahmen auf dem Gelände“, so Bernd Abraham Vorstand im Verein protagon e.V. – Freunde und Förderer freier Theateraktionen. 

Die Sommerwerft mobil, das Projekt „Theater zu den Menschen – Eine szenische Reise im urbanen Raum“ war und ist ein weiterer beispielhafter Erfolg für das Schaffen von alternativen und niedrigschwelligen Kulturangeboten – auch in Krisenzeiten. Ein Zug von 24 Akteuren und Musikern, inklusive mobiler Live-Bühne, begleitet von eindrucksvollen Stelzenläufern ging durch Frankfurt Rödelheim, Griesheim, Fechenheim, Niederrad und Riederwald, aber auch nach Wiesbaden, Offenbach und Hanau; Gießen war geplant, konnte jedoch nicht umgesetzt werden.

Dort, wo Theater zu den Menschen kam, war es für die Anwohner ein willkommenes und angenehmes Angebot. Auf den Social-Media-Kanälen der Sommerwerft gab es durchweg positive Rückmeldungen. Viel „Danke“ und „toll dass ihr in Stadtteile geht, wo sonst nicht viel Kultur stattfindet“. 

Diese Kooperation des Kulturvereins protagon e.V. mit dem Outdoor- und Performance Theater antagon theaterAKTion und der AES Konzept GmbH wurde ermöglicht durch die Förderung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Bernhard Bub, künstlerischer Leiter der Sommerwerft, formuliert dieses Zwischenfazit: „Trotz Covid-19 solche Lösungen für eine erste Kulturaufführung in dieser Dimension im öffentlichen Raum bieten zu können ist ein Gewinn für alle. Wir konnten zeigen, dass Theater und Performance nicht fehlen darf. Die Zustimmung unseres Publikums war groß. Unsere Helfer und unser Publikum, ob an der Weseler Werft oder auf der Straße, sind großartig, vielfältig und solidarisch. Danke an alle, die da waren und noch vorbeikommen!“

Die Sommerwerft 2020 ist eine Veranstaltung von protagon e.V. – Freunde und Förderer freier TheaterAKtion. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Frankfurt am Main und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Medienpartner: www.frankfurt-tipp.de und Frizz Frankfurt. Partner der Sommerwerft 2020: antagon theaterAKTion, AES Konzept GmbH, assure consultiing, ecco Agentur für Kulturmedien, Opera Civil, Getränke Kreiner, Fritz Kola, Gude, Schmucker, Stadtmobil, Triodos Bank, Wackers Kaffee und dem Dottenfelder Hof.

Feyza Morgül