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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Rückblick und Ausblick: Die aktuelle und kommende Saison von Eintracht Frankfurt

von Bernd Bauschmann

(14.03.2023) Eintracht Frankfurt hat seit der Saison 2017/18 eine sensationelle Entwicklung genommen. Man beendete die vier der letzten fünf Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz und die Fans, die auch von Overlyzer profitieren, konnten sich zudem zudem den Gewinn des DFB-Pokal 2018 und der Europa League 2022 freuen. Auch in dieser Saison ist die Eintracht eine spannende Mannschaft, die nächstes Jahr ebenso gut für packende Spiele geeignet ist.

Symbolfoto
Foto: Unsplash / Joshua Ziß
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Transfers

Für Neuzugänge gab man insgesamt rund 30 Millionen Euro aus. Jens Petter Hauge von AC Milan war mit €10.000.000 der teuerste Einkauf, er wurde jedoch zu KAA Gent weiterverliehen. Lucas Alario kam für €6.000.000 von Bayer Leverkusen, während man für Kristijan Jakic von Dinamo Zagreb €3.500.000 zahlte. Mario Götze kehrte für €3.000.000 von PSV Eindhoven in die deutsche Bundesliga zurück und Hrvoje Smolnic von HNK Rijeka kostete €2.500.000. Ablösefrei kamen Faride Aliou vom HSV, Randal Kolo Muani vom FC Nantes, Aurélio Buta von Antwerpen und Marcel Wenig von Bayern II. Zudem lieh man Junior Dina Ebimbe von Paris Saint-Germain und im Winter Philipp Max von PSV Eindhoven. Des Weiteren zahlte man noch insgesamt €4.600.000 für Paxten Aaronson von Philadelphia Union und Simon Simoni von FK Dinamo Tirana.

Durch Abgänge erwirtschaftete man etwas mehr als 18 Millionen Euro. Der größte Verkauf war Filip Kostic mit €13.000.000. Steven Zuber brachte €1.600.000 ein, während für Rodrigo Zalazar und Dominik Kohr jeweils €1.500.000 gezahlt wurden. Hellas Verona zahlte noch €500.000 für Ajdin Hrustic und der Spanier Enrique Herrero kehrte für €300.000 in seine Heimat zurück. Er spielt nun in der U19 von Real Madrid. Ablösefrei gingen Erik Durm zum 1. FC Kaiserslautern, Martin Hinteregger zu seinem Jugendverein SGA Sirnitz, Stefan Ilsanker zum italienischen Zweitligisten CFC Genua, Elias Bördner zu Viktoria Köln und Aymen Barkok sowie Danny da Costa nach Mainz. Ragnar Ache wurde zu Greuther Fürth verliehen, Antonio Foti nach Niedersachsen zu Hannover 96, Ali Akman in seine türkische Heimat zu Göztepe, Jerome Onguene zurück zu Red Bull Salzburg, und Luca Pellegrini kehrte zu Juventus Turin zurück. Die letzten beiden Abgänge sind Goncalo Pacienca zu Celta Vigo und Martin Pecar zu den Young Violets, der zweiten Mannschaft von Austria Wien.

Taktik

Oliver Glasner setzt im Tor auf den deutschen Nationalspieler Kevin Trapp, der 33 von 34 möglichen Spielen absolvierte. In der Verteidigung sind Evan Ndicka und Tuta die zwei Spieler mit den meisten Einsatzzeiten. Nach ihnen kommt lediglich der mittlerweile 39-jährige Makoto Hasebe auf über 1000 Spielminuten, es wird anschließend zwischen sechs weiteren Verteidigern rotiert. Das Mittelfeld der Eintracht wird dominiert von Daichi Kamada, Djibril Sow, Mario Götze und Jesper Lindström, doch auch Kristijan Jakic, PSG-Leihgabe Junior Dina Ebimbe und Kapitän Sebastian Rode sind angesichts der Mehrfachbelastung nicht unwichtig. Offensiv ist Vizeweltmeister Randal Kolo Muani mit 16 Treffern der Toptorschütze der Eintracht. Glasner setzt aber auch auf den Kolumbianer Rafael Borré und der junge Ansgar Knauff bekommen ausreichend Spielzeit. Zu Kurzeinsätzen kommen Lucas Alario und der HSV-Neuzugang Faride Aliou.

Saisonverlauf

Zum Saisonauftakt besiegte man den 1. FC Magdeburg im DFB-Pokal mit 4:0, musste jedoch dann im ersten Bundesligaspiel eine herbe 1:6-Klatsche gegen den FC Bayern hinnehmen. Anschließend verlor man auch im UEFA Supercup gegen Real Madrid. Nach zwei Remis und zwei Siegen national startete man auch in die Champions League mit einer Niederlage gegen Sporting Portugal. Erneut verlor man in der Bundesliga, doch dann holte man drei Siege in Serie, gegen Olympique Marseille, den VfB Stuttgart und Union Berlin. Anschließend gewann und verlor man in der Bundesliga jeweils zwei Bundesligaspiele und kam auch in die internationale K.O.-Phase. Von neun Punkten holte man anschließend sieben auf nationaler Ebene. Nach der Winterpause gewann man bisher drei Spiele in der Bundesliga, verlor zwei und teilte sich dreimal die Punkte. Während man im DFB-Pokal-Viertelfinale steht, ist der SSC Napoli im Champions League-Achtelfinale eine größere Herausforderung.

Ausblick auf die nächste Saison

Nachdem sich Eintracht Frankfurt in den ersten Spieltagen der Bundesliga noch in der unteren Tabellenhälfte befand, kämpfte man sich hoch und stabilisierte sich mittlerweile auf Platz sechs. Laut der Analysewebsite FiveThirtyEight beendet man zum aktuellen Zeitpunkt die aktuelle Bundesligasaison am wahrscheinlichsten auf Platz fünf oder sechs und qualifiziert sich zu 27% für die Champions League.

Der Kader von Eintracht Frankfurt zählt aktuell in der Bundesliga zu einem der stärksten, doch immer wieder schleichen sich unnötige Niederlagen in die Saison ein, wodurch man nicht wirklich als Anwärter für die deutsche Meisterschaft zählt. Nichtsdestotrotz profitieren die Frankfurter vor allem durch die überzeugenden Leistungen vor heimischer Kulisse, vor der man mehr Tore erzielt hat, im Schnitt mehr Punkte und auch Siege einfährt. Geht der Aufwärtstrend weiter, der unter dem Sportvorstand Fredi Bobic eingeleitet und mittlerweile durch Oliver Glasner an der Seitenlinie fortgeführt wird, ist mit einer direkten Qualifikation für die Champions League oder weiterhin zumindest mit der Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb zu rechnen. Platz vier bis sieben ist durchaus realistisch.