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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Randbemerkung: 24 Türchen – sogar für den Hund

von Ingeborg Fischer

(25.11.2022) Die Zeit vom 1. bis zum 24. Dezember ist eine sehr besondere Zeit! Der Adventkranz mit seinen 4 Kerzen steht auf dem Wohnzimmertisch, Plätzchen werden gebacken, Weihnachtsgeschenke gekauft, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt getrunken und …vom Adventkalender jeden Tag ein Türchen aufgemacht.

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Als ich ein kleines Mädchen war, gab es nur die Adventkalender mit kleinen Bildchen hinter den Türchen. Brezel, Schäfchen, Stern oder ein Tannenzweig. Am 6. Dezember war mit etwas Glück ein Nikolaus dahinter verborgen, und am 24.Dezember – dem Heilig Abend – war das Türchen größer und meist das Christkind in der Krippe abgebildet. Die Adventkalender waren bunt und weihnachtlich. Einmal hat die Mama einen für mich mit Silberglitter gekauft, da war ich besonders glücklich. Und morgens hat das Herz gepocht, wenn ich das Türchen geöffnet habe. „Gelunzt“ (vorher einmal reingeschaut) habe ich nie, obwohl die Versuchung groß war. Ja, so war das damals, heute kaum mehr vorstellbar, dass ein bescheidener Adventkalender aus Papier so viel Freude machen konnte.

Dann kamen die Kalender mit Schokolade. Meine Tochter hatte schon einen und außerdem 24 Säckchen, die ich mit kleinen Überraschungen gefüllt habe. Als ich Enkelkinder hatte, freuten die sich auch über einen Schoko-Kalender, aber dazu stand auch noch einer voll mit Playmobil-Figuren, Barbie-Püppchen oder Lego im Kinderzimmer.

Mittlerweile wird auch an die Erwachsenen gedacht, zum Beispiel gibt es die 24 Türchen für Frauen, gefüllt mit Parfümfläschchen oder Kosmetikartikeln und für die „Herren der Schöpfung“ auch ein „Riesending“ mit 24 verschiedenen Bierflaschen! Es wird immer umfangreicher, was sich die „Weihnachtsindustrie“ so einfallen lässt.

Auch die Hunde und Katzen dürfen sich jetzt im Advent freuen. Denn es gibt Adventkalender, da steckt hinter jedem Türchen ein Leckerli. Und mein Hund Egon sitzt sehr erwartungsvoll da, wenn ich morgens für ihn eines öffne! Ja, er weiß Bescheid, dass er gleich schleckern darf. Am 25. Dezember ist dann seine Enttäuschung immer groß, wenn es vorbei ist mit der Leckerei.

Es wird ja erzählt, dass in der Nacht vom 24. Dezember auf den ersten Weihnachtsfeiertag - der ersten "Rauhnacht“ zwischen den Jahren - die Tiere sprechen könnten. Das werde ich nutzen und versuchen, mich mit meinem Hund  zu unterhalten, um ihm die Sache mit dem Adventkalender zu erklären. Ich bin gespannt, was er sagen wird!