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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Randbemerkung: „Schneeflöckchen, Weißröckchen, jetzt kommst Du geschneit ... !“

von Ingeborg Fischer

(03.12.2021) Rodeln, Schneeballschlachten, Schneemann bauen, durch den Schnee stapfen, weiße Weihnacht. In meiner Erinnerung – da bin ich sicher - war es so, dass mindestens einmal im Winter die weiße Pracht vom Himmel schwebte und die Kinderwelt verzauberte.

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Natürlich haben wir sehr darauf gewartet. Ich weiß noch, dass meine Großeltern mir den lang ersehnten Rodelschlitten zu Weihnachten geschenkt haben, aber es wollte und wollte nicht schneien. Wenn mein Bruder und ich morgens aufgewacht sind, haben wir die Ohren gespitzt, ob von der Straße her ein Kratzen zu hören ist. Denn das bedeutete, dass der Bürgersteig vom Schnee geräumt wird. Die Rollläden waren noch heruntergelassen. Mit klopfenden Herzen haben wir sie hochgezogen … und der Jubel war groß, wenn es endlich geschneit hatte. Aber wie schon gesagt, einmal im Jahr, mal früher, mal später, kam der Schnee.

Ob der Klimawandel daran Schuld hat, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich ist es so. Die Kinder heutzutage kennen fast keine weiße Zauberwelt mehr, es sei denn, dass sie mit den Eltern zum Skifahren in die Berge reisen. Wahrscheinlich haben sie auch nie gelernt, einen Schneemann mit Kohleaugen, einer Karotte als Nase und Hut auf dem Kopf zu bauen. Geschweige denn kennen sie eine zünftige Schneeballschlacht. Wie schade! Na ja, wahrscheinlich würden die überbesorgten Eltern so etwas heutzutage gar nicht erlauben!

Meine erwachsenen Enkelkinder haben mich ungläubig angeschaut, als ich ihnen davon erzählte, dass ich in Offenbach als Kind und später als junges Mädchen über den Main auf die Fechenheimer Seite gelaufen bin, weil der zugefroren war. 1956 und 1963 war das, ich erinnere mich noch sehr gut daran, denn ungewöhnlich war so ein knackiger Winter auch damals.

Nun, manchmal geschehen ja noch Wunder. Vielleicht geschieht eines! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Adventszeit mit „Leise rieselt der Schnee…!“