Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

November-Pogrom – Gedenkfeier findet am Hofheimer Türmchen statt

von Adolf Albus

(08.11.2019) Das öffentliche Gedenken des 9. November 1938 findet am kommenden Samstag an der ehemaligen Hofheimer Synagoge, Tivertonplatz ("Am Türmchen") statt. Hierzu sind interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen.

Die Gedenkfeier beginnt um 17.55 Uhr mit dem Glockenläuten der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul und der evangelische Johanneskirche. Pfarrer Willi Schelwies wird die Gedenkfeier eröffnen und die Teilnehmenden begrüßen. Es folgen Ansprachen von Bürgermeister Christian Vogt und Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler sowie eine Lesung von Pfarrer Friedemann vom Dahl, evangelische Johannesgemeinde. Schließlich werden die Teilnehmenden Kerzen vor der Gedenktafel aufstellen.

Musikalisch wird die Gedenkfeier mit Liedbeiträgen von Schülerinnen und Schüler der Main-Taunus-Schule Hofheim unter Leitung von Studienrätin Kirsten Englert umrahmt.

Bei schlechtem Wetter findet die Gedenkfeier im Stadtmuseum, Burgstraße 11, statt.

Im Anschluss, gegen 19.15 / 19.30 Uhr, beginnt der Vortrag: „Ich wusste, was ich tat. Emil Julius Gumbel - Pazifist, Sozialist, Jude und Intellektueller“ im Stadtmuseum Hofheim. Der Eintritt ist frei.

Der Sozialwissenschaftler und Schulleiter der kooperativen Heinrich-Böll-Schule Hattersheim, Dr. Dietrich Heither, widmet sich in seinem Vortrag dem Mathematiker, Publizisten und Pazifisten Emil Julius Gumbel, der sich schon in den frühen zwanziger Jahren mit dem rechten Terror auseinandersetzte. 1933 wurde ihm im Rahmen der „Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reiches“ die Staatsangehörigkeit aberkannt. Ihm gelang vor dem Einmarsch der deutschen Truppen nach Frankreich die Flucht in die USA.

Emil Julius Gumbel, der am 10. September 1966 in New York verstarb, ist heute fast vergessen, dabei haben seine damaligen Analysen und Bewertungen nichts an Bedeutung verloren.

Veranstalter sind: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus Kreis e.V., Magistrat der Stadt Hofheim - Stadtmuseum/Stadtarchiv, Main-Taunus-Kreis, Kirchengemeinden in Hofheim, Bürgervereinigung Hofheimer Altstadt, Schülerinnen und Schüler der Main-Taunus-Schule Hofheim.