Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Kulturdezernentin bestürzt über den Tod von Eugen Hahn

von Ilse Romahn

(08.01.2021) Eugen Hahn, der langjährige Inhaber und künstlerische Leiter des „Jazzkellers“, ist am Dienstag, 22. Dezember 2020, im Alter von 79 Jahren in Frankfurt am Main verstorben. Bis zuletzt führte er den traditionsreichen Musikclub, der als einer der renommiertesten Spielorte für Jazz in der Bundesrepublik gilt.

Kulturdezernentin Ina Hartwig hat die Nachricht vom Tod von Eugen Hahn mit Bestürzung aufgenommen und spricht seinen Angehörigen im Namen der Stadt Frankfurt ihre tief empfundene Anteilnahme aus:

„Mit Eugen Hahn verliert die Stadt Frankfurt am Main einen der wichtigsten Protagonisten ihrer Jazzszene und einen großen Musikenthusiasten, der das musikalische Profil Frankfurts als bundesweite Jazzmetropole über viele Jahrzehnte hinweg nachdrücklich geprägt hat. 1986 übernahm er den legendären ‚Jazzkeller‘ und entwickelte diesen zu einer national wie international vielbeachteten Institution. Er holte Weltstars des Jazz wie Dizzy Gillespie oder Archie Shepp nach Frankfurt, förderte stets aber auch den musikalischen Nachwuchs. In seinem Berliner Dialekt, den er nie ganz ablegte, und mit seinem charismatisch-einladenden Auftreten hat Eugen Hahn im ‚Keller‘ in der Kleinen Bockenheimer Straße Generationen von Frankfurterinnen und Frankfurtern an die große, weite Welt des Jazz herangeführt. Ich kondoliere seiner Familie von Herzen und hoffe sehr, dass es eine Möglichkeit geben kann, das Erbe Eugen Hahns der Stadt Frankfurt am Main zu erhalten.“

Eugen Hahn wurde 1941 in Bochum geboren. 1944 zog die Familie nach Brandenburg. Hahn wuchs anschließend in der DDR auf und begann früh, sich für Musik zu interessieren, insbesondere für Jazz und Jazzrock. Ab 1961 spielte er in verschiedenen ostdeutschen Bands. 1968 gründete er gemeinsam mit unter anderem Gerhard Hugo Laartz die Modern Soul Band. Mitte der 1980er Jahre reiste Hahn mit seiner damaligen Frau Regine Dobberschütz in die Bundesrepublik aus. Gemeinsam mit ihr übernahm er 1986 den im Jahr 1952 von Carlo Bohländer gegründeten und später von Willi Geipel und anschließend den Gebrüdern Emil und Albert Mangelsdorff geleiteten „Jazzkeller“. Seit seiner Gründung befindet sich der Kult-Musikclub in einem acht mal acht Meter großen Kellerlokal in der Kleinen Bockenheimer Straße. (ffm)