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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Kultur/Treffen am 7. Februar in der Stadtteilbibliothek in F-Rödelheim

Die legendäre „Weltbühne“ oder was darf Satire?

von Bettina Behler

(03.02.2020) Namhafte Schriftsteller wie Kurt Tucholsky und Erich Kästner, Carl Zuckmayer und Else Lasker-Schüler schrieben in der legendären Wochenzeitung der Weimarer Republik „Die Weltbühne“.

Um die Zeitschrift und die Frage „Was darf Satire“ drehen sich die nächsten „Lesefreuden um vier“ am Freitag, 7. Februar, um 16 Uhr in der Stadtteilbibliothek, Radilostraße 17-19, Rödelheim.

Die Wochenzeitung hatte Siegfried Jacobsohn 1905 unter dem Namen „Schaubühne“ zunächst als Theaterzeitschrift gegründet. Ab 1913 kamen politische und wirtschaftliche Themen hinzu, zu dieser Zeit begann auch Kurt Tucholsky mitzuarbeiten. Er schrieb so viel, dass er gleich mehrere Pseudonyme verwendete: Ignaz Wrobel, Theobald Tiger, Peter Panter und Kaspar Hauser. Seine Polemiken und Spottgedichte in der Zeitschrift, die ab 1918 „Die Weltbühne“ hieß, waren geliebt und gefürchtet. Herausgeber Carl von Ossietzky berichtete über die heimliche Wiederaufrüstung der Reichswehr. Er wurde als „Spion“ verurteilt. Als Tucholsky schrieb „Soldaten sind Mörder“ drohte die nächste Klage. Am 7. März 1933 erschien die letzte Ausgabe. Carl von Ossietzky war zu diesem Zeitpunkt bereits verhaftet, die Zeitschrift wurde verboten, die Werke vieler ihrer Autoren bei der Bücherverbrennung des NS-Regimes vernichtet.

Maria Niesen vom Frankfurter Bürgerinstitut wird die Wochenzeitung in einer Stunde Literatur bei Tee und Kaffee vorstellen.

Die „Lesefreuden um vier“ sind eine Kooperationsveranstaltung des Quartiersmanagements Rödelheim-West im „Frankfurter Programm – Aktive Nachbarschaft“ und der Stadtteilbibliothek Rödelheim. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Die Stadtteilbibliothek befindet sich im 1. Stock und ist mit einem Aufzug bequem zu erreichen.