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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Konzert der ganz besonderen Art

Gogol und Mäx im Fritz-Rémond-Theater Frankfurt

von Ingeborg Fischer und Karl-Heinz Stier

(04.07.2022) Mozart und Bach schauen verwundert von ihren Bildern, die an der Wand hängen, auf die beiden seltsamen Gestalten herab, die die Bühne im Fritz-Rémond-Theater betreten. Ans Piano setzt sich Gogol im heruntergekommenen Frack, um Mozarts Rondo zu Gehör zu bringen. Und schon ist Mäx da, zerknitterte Hose mit Hosenträgern, langen Clownsschuhen, haarsträubender Frisur, um die Klaviermusik mit Paukenschlägen zu stören.

Gogol und Mäx
Foto: Gogol und Mäx
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Ein Lachkonzert beginnt, das fulminanter nicht sein könnte. Christoph Schelb (Gogol) und Albert Müller (Mäx) sind zwei Berufsmusiker mit klassischer Ausbildung, die auf der Bühne ein musikalisches Feuerwerk mit Akrobatik bieten, dass „sich die Balken biegen“.

Will Gogol mit Musik von Mozart, über Bach, Schubert, Beethoven oder Bizet sein Können präsentieren, stört ihn Mäx mit gut zwei Dutzend zum Teil bizarren, eigentümlichen Instrumenten vom Alphorn über Kuhglocken bis hin zum Wasserschlauch, aber auch mit Xylophon, Klarinette, Trompete oder Saxophon. Und wenn Beethovens „für Elise erklingt“ oder „Bizets „Habenera“, dann schmuggelt er immer wieder zum Vergnügen der Menschen im Saal die Töne von „La Cucaracha“ – also Küchenschabe – belästigend hinein.

Kreativ, virtuos, witzig, auf höchstem musikalischen Niveau und dazu akrobatisch, das bieten die beiden Ausnahmekünstler in den zwei Stunden. Gogols Balanceakt mit Tutu und Schirmchen etwa ist zum „Luft anhalten!“ Und  Mäx legte einen  unglaublich perfekten Flamenco aufs Parkett. Mit jubelndem Applaus wurde er belohnt. Für ihr ungewöhnliches Können und Programm erhielten die beiden mittlerweile zahlreiche Kleinkunstpreise.  

Verabschiedet haben sie sich vom Publikum mit einer Zugabe mit wassergefüllten, singenden Gläsern. Der Applaus wollte kein Ende nehmen.

Leider gab es in Frankfurt am Fritz-Rémond-Theater nur 5 Aufführungen vom 29.Juni bis  2. Juli 2022. Auf ein baldiges Wiedersehen sollte man sich freuen dürfen?