Letzte Aktualisierung: 26.04.2024
Kann bewusste Ernährung vor Corona schützen?
Die SRH-Hochschule für Gesundheit in Gera ist der Frage nachgegangen
von Prof. Dr. med. Tom Ziegler
(27.11.2020) Eine Infektionskrankheit wie auch die mit dem SARS-CoV-2-COVID-19 lässt sich nicht durch eine optimale Ernährungsweise verhindern. Die Annahme, dass die Ernährung ein Allheilmittel wäre, ist ein Trugschluss. Durch die Neuheit des Virus ist die Studienlage, besonders von Langzeitstudien mit hoher Evidenzkraft, noch sehr gering. Jedoch kann man durch eine ausgewogene Ernährungs- und Lebensweise das eigene Immunsystem stärken, um somit den Verlauf einer Corona-Erkrankung verbessern.
Eine erste Auswertung dieser Studien hat die SRH Hochschule für Gesundheit in Gera, genauer gesagt die Fachabteilung für Ernährungstherapie und -beratung, vorgenommen. Ihre Erkenntnisse fasst sie wie folgt zusammen: Zur Stärkung des Abwehrsystems ist eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung empfohlen. Je abwechslungsreicher man sich ernährt, desto größer ist das Spektrum von Lebensmittelinhaltsstoffen. Zu diesen wichtigen Inhaltsstoffen sind besonders die Antioxidantien Vitamin A, Vitamin E, Vitamin D Vitamin C, Zink und Omega-3-Fettsäuren zu zählen.
Antioxidantien verhindern unter anderem Entzündungsprozesse im Körper. Sie sind häufig zu finden in der mediterranen Ernährung, die reich an pflanzlichen Ölen, Vollkornprodukten, Fisch, Hülsenfrüchten und frischen Kräutern ist. Ein adäquater Vitamin D Status verringert die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf von Atemwegsinfektionen. Die Konzentration sollte zwischen 50 und 80 ng/mL liegen.
Entzündungshemmende Effekte weisen auch z.B. Kurkumin, Quercetin oder Selen auf. Sie versorgen unter anderem die Glutathion-Funktion, welche eines unserer stärksten anti-entzündlichen Enzyme ist. Eine ausreichende Versorgung dieser Lebensmittelbestandteile verringert unterschwellige Entzündungen, die durch verschiedenste Stresssituationen hervorgerufen werden.
Ein ideales Körpergewicht mit einem BMI zwischen 18,5 und 25 m/kg2, regelmäßige sportliche Aktivität, bevorzugt an der frischen Luft, gelegentliche Saunagänge und Alkohol- und Nikotinvermeidung sogen ebenfalls für ein gestärktes Immunsystem.