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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Jugendparlament und neue Strategien

OB Feldmann und Vertreter des Frankfurter Jugendrings besuchen Otto-Hahn-Schule

von Ilse Romahn

(23.12.2019) Vor drei Jahren besuchte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann schon einmal die Otto-Hahn-Schule in Nieder-Eschbach. Seither hat sich an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) mit ihren rund 1400 Schülern einiges geändert.

Peter Feldmann an der Otto-Hahn-Schule
Foto: Stadt Frankfurt / Holger Menzel
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„Seit August 2019 bieten wir eine Klasse mit MINT-Schwerpunkt an. Auch die Erweiterung unseres Gymnasialzweigs von drei auf fünf Züge konnten wir dank der Unterstützung des Oberbürgermeisters und der Ortsbeiräte im Frankfurter Norden umsetzen“, sagt Schulleiterin Birgit Haake. Als MINT-Klassen bezeichnet man naturwissenschaftlich ausgerichtete Unterrichtsgruppen, die auf die Vermittlung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik spezialisiert sind.

Doch wie das Stadtoberhaupt während seines Schulbesuchs am Donnerstag, 19. Dezember, erfuhr, gibt es noch weitere pädagogische und infrastrukturelle Neuigkeiten an der Otto-Hahn-Schule. So ist die KGS seit 2018 als erste Lions-Quest-Schule in Frankfurt zertifiziert und hat sich zum erklärten Ziel gesetzt, ihren Schülern Lebenskompetenzen, Selbstbewusstsein sowie Konfliktlösungs-Strategien zu vermitteln. „Wir haben uns zudem noch mehr in den Stadtteil hinein geöffnet und unterhalten Kooperationen mit Vereinen wie dem TUS Nieder-Eschbach und der TSG Nieder-Erlenbach sowie den Bad Homburg Sentinels“, erklärt Schulleiterin Haake.

Tatsächlich ist die Otto-Hahn-Schule in gewisser Weise Opfer ihres eigenen Erfolges: Denn als Stadtteilschule für den Frankfurter Norden ist die KGS dermaßen beliebt, dass die Schule in Anbetracht ihrer Schülerzahl rund ein Dutzend Unterrichtsräume fehlt. „Eigentlich war geplant, 2017 in Container umzuziehen, damit das Gebäude saniert werden kann. Es hat sich aber herausgestellt, dass es damit nicht getan ist, sondern zusätzlich zu der Sanierung des Bauteils B, mit der Anfang 2021 zu rechnen ist, ein Neubau her muss“, sagt Haake. Mit dem Neubau der Bauteile A und D werde frühestens 2022 begonnen. „Ich hoffe, noch vor meinem Ruhestand mein Büro im Neubau zu beziehen“, sagt die 58 Jahre alte Schulleiterin.

Der Oberbürgermeister zeigte sich beeindruckt von den Veränderungen, die sich seit seinem letzten Besuch an der Schule zugetragen haben. Feldmann betonte zudem, dass gute Bildungsbedingungen und die Modernisierung der Frankfurter Schullandschaft für die Stadtregierung höchste Priorität haben. Zudem wies das Stadtoberhaupt auf eine besondere Premiere hin, denn bei seinem Schulbesuch ließ sich der Oberbürgermeister erstmals von Vertretern des Frankfurter Jugendrings begleiten. „Hier passiert heute etwas Spannendes. Denn der Frankfurter Jugendring hat sich zum Ziel gesetzt, die Stadtpolitik voranzutreiben. Hierzu möchte er gerne mit Unterstützung der Frankfurter Kinder und Jugendlichen ein Konzept für ein Kinder- und Jugendparlament entwickeln“, lud Feldmann die Otto-Hahn-Schüler ein, sich aktiv am Konzeptionsprozess zu beteiligen und ihre Wünsche auf diesem Weg an die Stadtpolitik zu richten.

„Es ist immer sehr gut, den Oberbürgermeister auf seiner Seite zu haben. Vor allem, wenn es darum geht, dass sich junge Leute an politischen Prozessen beteiligen“, bedankte sich Julien Chamboncel, Vorstandsmitglied des Jugendrings, für Feldmanns Unterstützung. Wie der Lehramtsstudent betont, verfolgt der Frankfurter Jugendring das Ziel, die rund 100.000 in Frankfurt wohnhaften Jugendlichen stärker in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse einzubinden.

„Wir haben uns vor diesem Schulbesuch informiert und uns Bilder schicken lassen, um zu erfahren, welche Probleme es an der Schule und auf Stadtteilebene gibt“, sagt Chamboncel. Ein für die Schülerschaft problematischer Zustand sei die zeitliche Taktung des 34er-Busses, nannte der Jugendring-Vertreter ein Beispiel aus dem Lebensalltag der Otto-Hahn-Schüler. Durch weitere Besuche in Beisein des Oberbürgermeisters sowie durch parlamentarische Arbeit, aber auch die Möglichkeit der Online-Beteiligung und schulische Rückmeldung möchte der Jugendring die Bildungs- und Lebensbedingungen der Frankfurter Schülerschaft verbessern. „Gerade bei Jugendlichen, die außer dem Oberbürgermeister wenige Lokalpolitiker kennen, ist seine Anwesenheit ein wichtiger Türöffner für unsere Arbeit“, stellt Julien Chamboncel fest. (ffm)