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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Johann Wolfgang von Goethe – Leben und Liebe

von Helmut Poppe

(30.08.2021) Der Frankfurter bekannt als Universalgenie war nicht nur Dichter, Schriftsteller, Kunstkritiker, Philosoph, Naturwissenschaftler, Jurist und Staatsmann. Im Nachgang zu seinem 272. Geburtstag.

Christiane Goethe, von Goethe gezeichnet
Foto: Wiki
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Nicht besonders erfolgreich war er mit seiner Kanzlei. Von dem Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, wurde Goethe allerding später in viele Regierungsämter eingespannt und war faktisch "Ministerpräsident". Dem Dichter und Denker wird großes Geschick im Umgang mit Geld zugesagt.

Was die Liebe anbelangt begegnete er bevor er am 28. August 1788 39 Jahre alt wurde, einer jungen Frau, Christiane Vulpius, eine Begegnung, die das Leben beider veränderte. In gut unterrichteter Quelle (FAZ) erfährt man, dass ihn eine heftige körperliche Leidenschaft packted, die genauso leidenschaftlich von Christiane erwidert wurde. Bettreparaturen waren mehrfach in Rechnungen verzeichnet. Er verewigte die Beziehung in seinen Römischen Elegien, hielt fest: „Oftmals habe ich auch schon in ihren Armen gedichtet.“ Selbst 15 Jahre später sandte er ihr Liebesbotschaften und schrieb, wie sehr von Herzen er sie liebe. Christiane Vulpius leitete selbst am Ende ihres Lebens und schwerkrank einen riesigen Haushalt. Goethe hätte nie, wie er selbst sagte, dass er nie das Theaterwesen in Weimar weitergeführt hätte ohne ihre Hilfe. Der Schriftwechsel der beiden erschien 1916.

Christianes Briefe an ihren Mann zeigen einen natürlichen und gesunden Menschenverstand, aber auch ihre Bildungslücken. Lebensfroh, praktisch veranlagt und energisch nahm sie sich des umfangreichen Hausstandes an. So regelte sie etwa nach dem Tod von Goethes Mutter Frau Aja in Frankfurt am Main die Erbschaftsangelegenheiten. Sie besuchte gern gesellige Zusammenkünfte, tanzte gern und besuchte häufig Theatervorstellungen in Weimar, aber auch in anderen Orten wie Bad Lauchstädt, wo die Weimarer Theatergesellschaft den Sommer über gastierte. Auch einem harmlosen Flirt war sie nicht abgeneigt. Der Briefwechsel mit Goethe belegt, dass er auch gelegentliches „Äugelchen machen“ tolerierte.

Wie sehr Goethe seiner Zeit voraus war, zeigen seine Überlegungen zu Forschen und Prüfen. Mehr dazu in unserem Beitrag "Werbung und Medien: Was bringt die Zukunft?"