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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Im Westen treffen sich Kultur, Industrie und Tradition

Oberbürgermeister Feldmann zieht positive Bilanz beim Jahrespressegespräch in Höchst

von Ilse Romahn

(06.12.2019) „Höchst und die übrigen Stadtteile aus dem Frankfurter Westen stehen inzwischen besser da und müssen in den kommenden Jahren noch weiter aufgewertet werden“. Dieses Fazit zog der als Dezernent für Höchst und die westlichen Stadtteile zuständige Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Jahrespressegespräch in Höchst am 5. Dezember.

Mit der bisweilen kolportierten Unterstellung, Höchst sei abgehängt vom Rest der Stadt, könne niemand mehr punkten, betonte Feldmann und listete eine Fülle laufender Projekte zur Verbesserung des Stadtbildes auf: Der Neubau des Höchster Klinikums und die Sanierung des Bolongaropalastes schreiten ebenso voran wie die Ertüchtigung des Bahnhofsvorplatzes und der angrenzenden Straßen. Zu den Verbesserungen trägt seit gut einem Jahr auch der neue Busbahnhof bei.

Der Neubau des Klinikums soll im Herbst 2020 abgeschlossen sein. Vor der Inbetriebnahme ist ein mehrmonatiger Testbetrieb erforderlich, weshalb die Eröffnung des Hauses in das Jahr 2021 fallen wird. Die Zusammenarbeit der drei Klinikstandorte Höchst, Bad Soden und Hofheim entwickelt sich unterdessen sehr positiv – sowohl im wirtschaftlichen als auch im organisatorischen Sinn.

Bildungspolitisch geht es im Frankfurter Westen ebenfalls sichtbar voran: In die Sanierungen der Robert-Blum-, der Hostato-, und Robert-Koch-Schule investiert die Stadt 33 Millionen Euro. Für die Erweiterung der Fridtjof-Nansen-Schule in Nied sowie die Neubauten der Henri-Dunant-Schule in Sossenheim und der Ludwig-Weber-Schule in Sindlingen sind weitere knapp 50 Millionen Euro veranschlagt. Auch ein weiteres wichtiges Projekt im Westen kommt endlich ins Laufen: Der Bildungscampus West, mit den Neubauten für die Paul-Ehrlich-Schule, der Ludwig-Erhard-Schule, einer Grundschule und einer Kindertagesstätte, alles umgeben von Sport-, Spiel-, Freizeit- und Erholungsflächen, kann jetzt umgesetzt werden.

„Auch der Neubau der FES-Betriebshöfe, des Grünflächenamts und des Straßenbauamts sowie die Errichtung von preisgünstigen Wohnungen in der Palleskestraße und der Billtalstraße verdeutlichen, wie sehr sich Höchst weiterentwickelt“, betonte das Stadtoberhaupt. Besonders bemerkenswert ist für Feldmann die geplante Verlagerung der Höchster Porzellansammlung in den Bolongaropalast: „Mein Bestreben, das Porzellan-Museum unter Federführung des Historischen Museums mit dem geplanten Bürgermuseum im Bolongaropalast zusammenzulegen, wird seit Ende letzten Jahres auch von der Kulturdezernentin Ina Hartwig und dem Leiter des Historischen Museums, Jan Gerchow, klar unterstützt. Die daraufhin in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie bestätigte die technische und konzeptionelle Umsetzung der Museumserweiterung.“

Die Vorteile eines Umzugs in den Bolongaropalast liegen auf der Hand: längere Öffnungszeiten, eine Erweiterung des Angebots und Synergien innerhalb des Hauses. „Ich denke etwa an die Gastronomie. Davon ab werden wir einen erheblichen Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher haben. Und um es noch einmal deutlich zu sagen, statt der hier im Haus verfügbaren Ausstellungsfläche von rund 450 Quadratmeter stehen im Palast künftig etwa 650 Quadratmeter zur Verfügung“, sagte der Oberbürgermeister. Somit seien die geschätzten Kosten in Höhe von 3,1 Millionen Euro „gut angelegtes Geld“, das dem Frankfurter Westen und der Kulturlandschaft einen weiteren Schub geben soll.

Die Wiedereröffnung des Bolongaropalastes verzögert sich wegen Schwierigkeiten beim Spezialtiefbau bedauerlicherweise bis Herbst 2022. Doch: „Trotz aller Widrigkeiten, die bei einem alten Gebäude immer wieder auftreten können, bereitet die Aussicht auf die neue Nutzung schon jetzt große Freude. Wir alle können uns glücklich schätzen, dass der Bolongaropalast zu einem Leuchtturm im Frankfurter Westen wird“, versprach das Stadtoberhaupt.

Auch in sozial- und wirtschaftspolitischer Hinsicht können Höchst und die umliegenden Stadtteile des Westens mit dem Rest Frankfurts mithalten: Aus dem Förderprogramm Höchst konnten 2018 Projekte wie dem Höchster Suppenfest, der 4. Höchster Frühlingsspaziergang, das Kurzfilmfestival „Shorts at Moonlight“ und eine Weihnachtskartenaktion des inhabergeführten Einzelhandels finanziert werden. „Wie wichtig dem Magistrat und mir die Förderung der Höchster Innenstadt ist, lässt sich an den aufgelegten Förderprogrammen in Höhe von 21 Millionen von 2008 bis 2018 und weiteren zehn Millionen Euro von 2018 bis 2023 ablesen“, sagte Feldmann. Hauptsächliches Ziel bei der im Juni 2018 beschlossenen Fortsetzung des Förderprogramms ist es, die Innenstadt Höchst in ihrer zentralen Funktion im Bereich Einzelhandel, Gewerbe und Dienstleistung zu stärken und die Qualität als Wohn- und Geschäftsquartier für breite Kreise der Bevölkerung zu steigern.

Um dem in Frankfurt grassierenden Wohnungsmangel und damit einhergehenden steigenden Mietpreisen zu begegnen, setzt die Stadt auch im Frankfurter Westen auf die ABG Holding. Neben den Neubauten in Höchst (Palleskestraße und Billtalstraße), Unterliederbach (Alemannenweg und Markomannenweg), Nied (Mainzer Landstraße), wurden zahlreiche Häuser in Griesheim (Kiefernstraße, Heinrich-Hardt-Straße, Ahornstraße) und in Schwanheim (Im Heisenrath, Vogesenstraße, Martinskirchstraße) von der ABG saniert.

Die Stadtteile Griesheim, Nied und Sossenheim werden in den nächsten Jahren durch Bund-Länder-Programme enorm profitieren und entsprechend aufgewertet. „Griesheim-Mitte soll bis voraussichtlich 2032 städtebaulich erneuert, sozial stabilisiert, ökologisch aufgewertet, für die Entwicklung einer lokalen Ökonomie geöffnet und die Grundlage für einen lebenswerten Stadtteil mit eigener Identität geschaffen werden. Große Ziele, die es in den nächsten Jahren unter Einbeziehung der Bevölkerung umzusetzen gilt“, sagte Feldmann. Ähnliche Ziele sollen in Nied durch das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ erreicht werden. (ffm)