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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Hofheims Leiterin des Zentralen Dienstes wechselt in den Ruhestand

17 Wahlen, 500 Magistrats-Sitzungen

von Adolf Albus

(06.07.2020) Ilona Hakert, seit Februar 2008 Leiterin des Fachbereichs „Zentraler Dienst“ bei der Stadt Hofheim, wechselt zum 1. Juli 2020 in den neuen Lebensabschnitt „Ruhestand“. Am Montag hat Bürgermeister Christian Vogt die Mitarbeiterin im Rahmen einer kleinen Feier verabschiedet.

Bürgermeister Christian Vogt, Erster Stadtrat Wolfgang Exner, Stadtrat Bernhard Köppler, Ilona Hakert und die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Marion Stück.
Foto: Stadt Hofheim
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Der Fachbereich von Ilona Hakert ist vor allem – mit den Teams Personalservice, Informations- und Kommunikationstechnik, Zentraler Service – dafür verantwortlich, dass „im Innern“ der Verwaltung alles rundläuft. Mit dem Team Büro städtische Gremien gibt es die Schnittstelle zur Politik.

Bürgermeister Vogt sprach Ilona Hakert Dank und Anerkennung für ihre Leistung aus: „Sie haben dafür gesorgt, dass das Herz der Verwaltung kräftig schlägt.“ Für den Ruhestand wünschte er ihr „nur das Beste“.

„Mein Schwerpunkt war der Ausbau und die Sicherung guter Dienstleistung. Dafür braucht es gut ausgebildetes, motiviertes und genügend Personal“, sagte Hakert. Die Stärkung und Weiterentwicklung „ihrer“ Beschäftigten lag ihr besonders am Herzen. „Die Arbeit mit Zielvereinbarungen als Chance zur Qualitätssicherung und Professionalisierung der Dienste durch Standards der Kundenorientierung, edv-Optimierung und Qualifizierung der Mitarbeiter“ nennt sie als Beispiele. Bis 2019 war sie Chefin von rund 40 Beschäftigten, nach der Auslagerung der Teams Stadtkasse und Steuern verblieben rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zentralen Dienst.

Besondere Herausforderungen hatten Ilona Hakert und die Beschäftigten im Zentralen Dienst immer wieder zu meistern. Beispiele sind die Digitalisierung mit Aufbau des Ratsinformationssystems und die Umstellung der Stadtverordneten und des Magistrats auf I-Pads – „hier waren wir die Pioniere im Main-Taunus-Kreis“ – und gleichzeitig die Weiterentwicklung der IT-bezogenen Infrastruktur mit Einrichtung einer Stabsstelle E-Government und Sicherung der operativen IT-Dienstleistungen sowie der Infrastruktur zum Beispiel im Kopierwesen und der Telefonie.

„Ich habe immer engagierte, fachkundige, loyale und zukunftsorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehabt, mit denen zusammen mir die Entwicklung des Zentralen Dienstes eine Freude war. Die guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind sowieso eine ihrer großen Stärken“ so Ilona Hakert zum Abschied.

Dies gilt insbesondere für das Team Wahlen. Zwölf Jahre war Ilona Hakert vom Magistrat bestellte Gemeindewahlleitung. „Das war eine der größten Herausforderungen meines beruflichen Lebens, die dank eines hoch engagierten und qualifizierten Teams immer bewältigt wurde.“ 2009 war sie, bei einer Landtagswahl, erstmals Wahlleiterin. Insgesamt leitete sie drei Europa-, drei Bundestags-, drei Landtags-, zwei Bürgermeister- und zwei Kommunalwahlen. Weiterhin jeweils zwei Wahlen des Seniorenbeirates und des Beirates für die Belange von Menschen mit Behinderung. Und manchmal mussten schnelle Lösungen für besondere Probleme gefunden werden: 2016 verteilte das Wahlteam Musterstimmzettel in Marxheim und der Hofheimer Kernstadt, da die Post nicht in der Lage war, dies korrekt auszuführen.

Dass die Wahlorganisation mit ihrem Team sogar verbessert wurde, bestätigte ein Treffen vor zwei Jahren mit Wahlvorständen.

Als „Daueraufgabe“ oblag ihr auch die Magistratsgeschäftsführung mit rund 500 Sitzungen – „ein Beitrag zur reibungslosen Gremienarbeit“, so Hakert.

Ilona Hakert war auch Leiterin der Submissionsstelle, wo die EU und weitere gesetzliche Vorgaben zum Beispiel die Umstellung auf die elektronische Vergabe fordern. Diesen Prozess hat sie noch eingeleitet.

Die Leitung des Modellprojektes Inklusion von 2015 bis 2018 mit vielen Kooperationspartnern bewertet Ilona Hakert als „positive Lernerfahrung für alle“. Mit der Musterwohnung in Marxheim, die in Kooperation mit der Hofheimer Wohnungsbau entstand, habe die Stadt einen gelungenen Beitrag zur Inklusion geleistet.

„2008 war es ein Sprung ins kalte Wasser, heute kann ich sagen, dass ich mich gut freigeschwommen habe und auch manchmal das offene Meer nicht gescheut habe“, so die Selbsteinschätzung von Ilona Hakert.

Nach 40 Berufsjahren, davon 39 im öffentlichen Dienst, freut sie sich auf die Ruhe des Ruhestandes und will als erstes abspannen. „Lesen, Schreiben, Chorgesang werden mich begleiten. Wenn Reisen wieder möglich ist, auch weitere Fernreisen, zum Beispiel nach Südafrika und auch ehrenamtliches Engagement. Aber das will in Ruhe überlegt sein“, so Ilona Hakert.