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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Hessens Wohnungen wurden 2018 zu 84 Prozent mit Gas oder Heizöl beheizt

von Helmut Poppe

(15.11.2019) 87 Prozent der Wohnungen in Hessen wurden im Jahr 2018 mit fossilen Brennstoffen beheizt. In Neubauten nehmen Fernwärme und erneuerbare Energien zu

Beheizung Wohnungen Hessen 2018
Foto: Statistik Hessen
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Im Jahr 2018 wurden in Hessen mehr als die Hälfte der rund 2,7 Millionen bewohnten Wohnungen (55 Prozent) mit Gas beheizt. Der Anteil der überwiegend mit Öl beheizten Wohnungen lag bei 29 Prozent, teilt das Hessische Statistische Landesamt auf Basis der Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzerhebung zur Wohnsituation mit. Weitere gut 3 Prozent der Wohnungen wurden überwiegend mit Brikett, Braunkohle, Koks, Steinkohle, Holz oder Holzkohle beheizt. Insgesamt wurden 87 Prozent der Wohnungen in Hessen im Jahr 2018 mit fossilen Brennstoffen beheizt. Mit Fernwärme wurden 7 Prozent der hessischen Wohnungen 2018 beheizt, mit Strom 4 Prozent und 2 Prozent mit erneuerbaren Energien.

Ein Blick auf das Baujahr der Wohnungen zeigt allerdings, dass die eingesetzte Energieart zum Heizen der Wohnung einem allmählichen Wandel unterliegt: In mehr als einem Drittel der Wohnungen aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren wird mit Öl geheizt. Ab 2011 hingegen wurden in Neubauten deutlich seltener Ölheizungen verbaut. Gasheizungen wurden in Neubauten zwar ebenfalls seltener eingesetzt als im älteren Wohnungsbestand, stellten aber mit einem Anteil von rund 44 Prozent weiterhin die am häufigsten genutzte Energieart.

Die Energieart Fernwärme nimmt langsam zu: Während sie im Gesamtbestand der Wohnungen mit einem Anteil von 7 Prozent noch eine untergeordnete Rolle spielte, wurde sie bei 22 Prozent aller Wohnungen in Neubauten ab 2011 als Energieart zur Beheizung der Wohnräume verwendet.

Ähnlich ist es bei den erneuerbaren Energien wie Biomasse, Biogas, Sonnenenergie, Erd- und andere Umweltwärme sowie Abluftwärme. Mit einem Anteil von 21 Prozent an allen ab 2011 neu erbauten Gebäuden waren sie die drittwichtigste Energieart in hessischen Wohnungen.

Weitere Ergebnisse zur Wohnsituation der hessischen Haushalte 2018 enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung „Wohnen in Deutschland. Zusatzprogramm des Mikrozensus 2018“ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder.

Methodischer Hinweis

Im Text wird vereinfachend der Begriff „Wohnungen“ verwendet. Hierbei handelt es sich im Fall der vorliegenden Zusatzerhebung um bewohnte Wohnungen in Wohngebäuden (ohne Wohnheime und ohne Wohnungen in Gebäuden, die überwiegend gewerblich genutzt werden). Die dargestellten Ergebnisse geben die überwiegend für die Beheizung der Wohnräume verwendete Energieart wieder. In rund einem Fünftel aller Wohnungen wird zusätzlich mit mindestens einer weiteren Energieart geheizt. (HSL)