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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Hessen und Israel stehen im Bildungsbereich vor ähnlichen Herausforderungen

von Helmut Poppe

(21.11.2019) Umso wichtiger sind Austausch und Kooperation.

Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und der Generalkonsulin des Staates Israel, Sandra Simovich
Foto: HKM
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Die Zusammenarbeit im Bildungswesen und gemeinsame Herausforderungen standen heute im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und der Generalkonsulin des Staates Israel, Sandra Simovich, in Wiesbaden. „Leider beobachten wir derzeit eine Entwicklung, bei der sich antisemitische Anfeindungen mit einer generellen Skepsis gegenüber dem Staat Israel verbinden“, erklärte der Minister. „Umso wichtiger ist es deshalb, den Dialog zu suchen und die deutsch-israelischen Gemeinsamkeiten etwa in Bildungsfragen zu betonen.“

Die gute Zusammenarbeit zeige sich dabei nicht nur an den 15 Schulpartnerschaften, die hessische und israelische Schulen mittlerweile verbänden, sondern auch an der jüngst unterzeichneten Kooperationsvereinbarung mit der Gedenkstätte Yad Vashem zur Intensivierung des Austauschs und zur Etablierung von Studienreisen für Lehrkräfte. „Exkursionen – ob für Lehrkräfte oder Schulklassen – tragen ganz besonders dazu bei, den eigenen Horizont zu erweitern und Vorurteile abzubauen“, so Lorz. Schulische Austauschprogramme nähmen deshalb einen hohen Stellenwert ein, was auch der Beschluss des Bundestages zur Einrichtung eines deutsch-israelisches Jugendwerks verdeutliche. Auf Ebene der Länder betone die Kultusministerkonferenz zudem die Notwendigkeit, die Bildungszusammenarbeit mit Israel weiter auszubauen

Aktuell teilten Israel und Deutschland eine Reihe von Herausforderungen, ergänzte der Minister. „Als klassisches Einwanderungsland steht Israel vor ähnlichen Herausforderungen bei der schulischen Integration junger Zuwanderer und Flüchtlinge wie Deutschland. Vom gemeinsamen Austausch über gelungene Lösungsansätze profitieren deshalb letztlich beide Seiten.“ Daneben spiele auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle. „Dank digitaler Hilfsmittel schaffen wir es schon jetzt, Zeitzeugen des Holocaust auch über ihren Tod hinaus im Geschichts- oder Religionsunterricht zu Wort kommen zu lassen. Die zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung leisten dadurch einen wichtigen Beitrag für die gemeinsame Erinnerungskultur.“ Das heutige Gespräch mache aber auch deutlich, dass Länder wie Israel bei der technischen Ausstattung noch etwas voraus seien. „Deshalb wollen wir den ersten Schulen bzw. Schulträgern die Fördermittel aus dem DigitalPakt noch in diesem Jahr zur Verfügung stellen.“