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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Herrenhaus Glauburg der Anna-Schmidt-Schule ist „Denkmal des Monats“

Schulverein hat über 300 Jahre altes Gebäude vorbildlich saniert

von Ilse Romahn

(24.09.2020) Wer durch den Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach spaziert, wähnt sich nicht in einer Großstadt: Kleine Fachwerkhäuser und ein historischer Ortskern prägen das Bild. Dazu passt auch das barocke Herrenhaus Glauburg aus dem Jahr 1701 auf dem Gelände der privaten Anna-Schmidt-Schule: Es wurde in den vergangenen zwei Jahren aufwändig saniert und dient nun als Verwaltungsgebäude.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Haus als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld an den Schulverein überreicht. 

„Nieder-Erlenbach hat sich seinen ländlichen Charme bewahrt, und in der historischen Altstadt kommt das barocke Herrenhaus besonders gut zum Ausdruck“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Der Schulverein Anna-Schmidt e.V. hat 2014 den Beschluss zur Umsetzung eines Campus-Konzepts am Standort Frankfurt-Nieder-Erlenbach gefasst und gleichzeitig die Sanierung und Restaurierung des Herrenhauses Glauburg beschlossen – mit einem hervorragenden Ergebnis. Ich danke der Schulgemeinschaft und dem Schulverein herzlich für ihren Einsatz und gratuliere zur Auszeichnung.“ 

Das barocke Herrenhaus „Glauburg" wurde um 1701 von der Familie von Glauburg erbaut. Nachdem die Familie das Grundstück 1864 verkaufte, wurde das Gebäude als Betreuungsort für Kinder und Jugendliche genutzt, umgebaut und erweitert und wechselte mehrmals den Eigentümer. Die letzte prägende Bauphase für das Gebäude war 1911, als das Herrenhaus seinen zweiten Anbau erhielt. Seit 1945 nutzt die Anna-Schmidt-Schule das Grundstück als Schulstandort.

Seit dieser Zeit fanden nur kleinere Umbauten statt. Daher stand nun eine Gesamtsanierung an: Fassadengestaltung und Dachdeckung orientieren sich am Befund von 1911. Bauzeitliche Bauteile wurden restauriert und bei Ergänzungen entsprechend dem historischen Vorbild erneuert. Bauteile aus späterer Zeit, die das Kulturdenkmal negativ beeinträchtigten – etwa Nachkriegsfenster, ein einstöckiger WC-Anbau und mehrere Rettungstreppen und -leitern – wurden zurückgebaut. Zudem brachten die Expertinnen und Experten eine Schieferverkleidung an und arbeiteten die barocke Treppe sowie die Stuckdecken heraus.