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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Frankfurter Superwahltag: Kommunalwahlen 2021

Stadtrat Schneider stellt Frankfurter Wahlanalysen vor

von Ilse Romahn

(29.03.2021) Am 14. März hat erstmals die Wahl zur Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) gemeinsam mit der Stadtverordnetenwahl und den 16 Ortsbeiratswahlen stattgefunden. Aber nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund der Pandemie war der Wahltag etwas Besonderes.

„Auch am traditionell erscheinenden Heft der Frankfurter Wahlanalysen wird deutlich: Die 18 Wahlen hatten es in sich“, stellt Stadtrat Jan Schneider, der für Statistik und Wahlen zuständige Dezernent, die Ausgabe 71 vor. Auf 172 Seiten werden die Ergebnisse aller Wahlen erstmalig in einem Heft zusammengefasst und analysiert. Die Publikation enthält das amtliche Endergebnis, wie es vom Wahlausschuss festgestellt wurde.

„Die erfreulichste Nachricht ist, dass sich mehr Frankfurterinnen und Frankfurter an der Wahl beteiligt haben als noch 2016“, hebt Schneider hervor. 45,1 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimmen für die Stadtverordnetenversammlung ab – 6,1 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Bei der KAV-Wahl verdoppelte sich die Wahlbeteiligung nahezu, sie betrug 13,5 Prozent. „Ich denke, wir können es als Erfolg unserer Demokratie verbuchen, dass sich trotz der Pandemie so viele Menschen beteiligt haben. Anders als in anderen Ländern ist bei uns Briefwahl möglich, die dieses Mal wie noch nie zuvor genutzt wurde. Hier haben wir einen historischen Höchststand zu vermelden“, betont Schneider.

56,6 Prozent der Wählerinnen und Wähler beteiligten sich bei der Stadtverordnetenwahl per Brief, bei der KAV-Wahl waren es sogar 69 Prozent.

„An den statistischen Analysen neu und besonders interessant sind die Betrachtungen der Stimmzettel, auf denen nicht nur ein Listenkreuz gesetzt wurde, also die veränderten Stimmzettel“, hebt Dezernent Schneider hervor. Mehr als 39 Prozent der Stimmzettel wurden bei der Stadtverordnetenwahl verändert abgegeben. Auf ihnen wurden Stimmen kumuliert, panaschiert oder auch Kandidatinnen und Kandidaten gestrichen. Noch höher lag dieser Anteil bei der KAV-Wahl, wo 53,1 Prozent aller gültigen Stimmzettel verändert wurden.

Wie in der Vergangenheit zeigt sich, dass die kleinen Parteien und Wählergruppen besonders Gewinn aus diesem Wahlsystem ziehen. Sie erhielten teilweise über 90 Prozent ihrer Stimmen aus veränderten Stimmzetteln. Insbesondere konnten sie vom Panaschieren profitieren und so den etablierten Parteien Stimmen entziehen.

Die Ergebnisse der Kommunalwahlen stehen nicht nur als gedrucktes Werk und zum Download auf https://frankfurt.de/wahlanalysen zur Verfügung, sondern können auch zur weiteren Verarbeitung im Internet unter https://wahlen.frankfurt.de im Bereich Open Data heruntergeladen werden. „Diesen Service bieten wir dank unserer neuen Wahlsoftware zum ersten Mal an“, betont Jan Schneider abschließend.

Die Frankfurter Wahlanalysen Heft 71 stehen online unter http://www.frankfurt.de/wahlanalysen als kostenloser PDF-Download zur Verfügung. (ffm)