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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Frankfurter Magistrat stimmt der Erinnerungsstätte zum ‚KZ Katzbach‘ zu

von Ilse Romahn

(01.03.2021) Der Magistrat dem Mietvertrag zur Errichtung einer Bildungs- und Gedenkstätte KZ „Katzbach“ in den ehemaligen Adlerwerken zugestimmt. Die Planungen für die Erinnerungs- und Bildungsstätte können in die Konzeptphase übergehen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Die Einrichtung der Erinnerungsstätte war überfällig. Es freut mich sehr, dass unser Frankfurter Magistrat der Einrichtung und der Anmietung in der heutigen Sitzung zugestimmt hat. Das KZ ‚Katzbach‘ steht für eine der dunkelsten Stunden der Geschichte unserer Stadt. Das Leid der Opfer und ihrer Familien muss Teil unseres kollektiven Gedächtnisses werden. Wer es ernst meint mit dem ‚Nie wieder‘ muss verhindern, dass sich der Schleier des Vergessens über die Verbrechen der Nazi-Diktatur legt.“

Auf dem Fabrikgelände der Adlerwerke im Frankfurter Gallusviertel entstand im Sommer 1944 eines der grausamsten KZ-Außenlager im „Dritten Reich“. Häftlinge aus acht Nationen wurden hier unter unmenschlichen Bedingungen bis kurz vor Ende des Krieges festgehalten und zur Arbeit in der Rüstungsproduktion und bei der Trümmerbeseitigung gezwungen. Vielen von ihnen kostete das Lager unter dem Decknamen „Katzbach“ ihr Leben.

Die Initiative zur Einrichtung einer Erinnerungsstätte für die Opfer des KZ „Katzbach“ und der Zwangsarbeit in Frankfurt ist bereits über 30 Jahre alt. Sie entstammt dem bürgerschaftlichen Engagement der Frankfurter Zivilgesellschaft. Denn die Existenz des Lagers wurde nach dem Kriegsende von der Öffentlichkeit systematisch totgeschwiegen.

„Dass der Rechtsextremismus sich hartnäckig bis ins 21. Jahrhundert hält, ist niederschmetternd. Mit der avisierten Erinnerungs- und Bildungsstätte leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur kritischen Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der Frankfurter Geschichte und für unsere pluralistische Gesellschaft“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig. (ffm)