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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Es wird wieder befragt, wichtig: Mikrozensus 2020 — Größte jährliche Haushaltsbefragung in Hessen gestartet

von Helmut Poppe

(28.01.2020) 60 000 Personen in rund 30 000 Haushalten werden über das Jahr verteilt zu Themen wie Familie, Arbeit und Bildung befragt. Die Mitwirkung ist übrigens verpflichtend. Geschulte Erhebungsbeauftragte unterstützen bei der Beantwortung der Fragen

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Foto: StatistikHessen
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Als Student hat man da selbst befragt und fand das recht spannend. Nicht nur, weil man da auf viele Menschen stößt, denn alle diese Daten werden für unser Leben benötigt. Ohne Zahlen kann nicht geplant werden. Also mitmachen - im Sinne aller. Dies meint der Redakteur.


Wie viele Familien mit Kindern gibt es in Hessen? Wie steht es um die schulische und berufliche Bildung der Hessinnen und Hessen? Wie hoch ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund hessenweit? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Mikrozensus. Diese Haushaltsbefragung wird bereits seit 1957 bei 1 Prozent aller Haushalte in Deutschland durchgeführt und ist die größte jährliche Befragung ihrer Art in Europa. Sie erstreckt sich von Januar bis Dezember gleichmäßig über das gesamte Jahr.

Wer wird gefragt?

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, werden auch im Jahr 2020 hessenweit wieder etwa 60 000 Personen in rund 30 000 Haushalten im Rahmen des Mikrozensus befragt. Welche Personen das sind, entscheidet ein mathematisches Zufallsauswahlverfahren. Dabei werden nicht die Personen selbst ausgewählt, sondern Anschriften. Nur in diesen zufällig gezogenen Anschriften wird die Befragung dann durchgeführt. Die Angaben aller Personen, die an diesen ausgewählten Anschriften  wohnen, sind gleichermaßen wichtig, egal ob sie noch zur Schule gehen, einen Beruf ausüben, sich der Kindererziehung widmen oder sich bereits im Ruhestand befinden.

Wie wird gefragt?

Für die Befragung sind im Auftrag des Hessischen Statistischen Landesamts rund 150 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte als Interviewerinnen und Interviewer in den Städten und Gemeinden unterwegs. Sie unterstützen die Haushalte bei der Beantwortung der Fragen. Ihren Besuch kündigen sie einige Tage zuvor durch ein Anschreiben samt begleitendem Informationsmaterial bei den Haushalten an. Die Erhebungsbeauftragten können sich durch Vorlage eines Ausweises des Hessischen Statistischen Landesamts legitimieren und sind zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet.

Die einfachste und schnellste Art für die Beantwortung der Fragen ist das persönliche Interview mit den geschulten Erhebungsbeauftragten. Sollte aus terminlichen oder anderen Gründen eine persönliche Befragung nicht möglich sein, können die Auskünfte der bzw. dem Erhebungsbeauftragten telefonisch erteilt werden. Alternativ können die Haushalte ihre Angaben auch über ein Onlineformular übermitteln oder einen Papierfragebogen ausfüllen. Alle Angaben werden nach den gesetzlichen Bestimmungen geheim gehalten und dürfen ausschließlich für statistische Zwecke verwendet werden.

Um repräsentative Ergebnisse für alle Bevölkerungsgruppen zu bekommen, ist die Beantwortung der meisten Fragen verpflichtend. Dies ist im Mikrozensusgesetz festgeschrieben. Auf Fragen, deren Beantwortung freiwillig ist, wird gesondert hingewiesen.

Was wird gefragt?

Im Wesentlichen werden im Mikrozensus Merkmale wie Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit, schulische und berufliche Bildung, Erwerbstätigkeit, Arbeitssuche oder Lebensunterhalt erhoben. Die gewonnenen Informationen stellen für Politik, Wissenschaft und Medien, aber auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger, eine wichtige Informationsquelle dar.

Information zum Mikrozensus und für teilnehmende Haushalte unter: https://www.mikrozensus.de.

Der Flyer „Mikrozensus in Hessen“ bietet einen Überblick über die Auswertungsmöglichkeiten der Mikrozensusergebnisse. (HSL)