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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Dorothea Böhmig von der Krifteler Gemeindeverwaltung geht in den Ruhestand

„Besonders die Bäume habe ich schon als Kind geliebt“

von Adolf Albus

(29.09.2017) Im Dezember wird Dorothea Böhmig 65 Jahre alt. Zeit, in den Ruhestand zu gehen, wie sie findet. Am Donnerstag feierte sie mit den Kollegen, den Mitarbeitern der Krifteler Gemeindeverwaltung, ihren Abschied.

Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek bedankten sich für ihren langjährigen Einsatz für die Gemeinde Kriftel und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Jahrzehntelang hat sich Dorothea Böhmig für die Parks und Grünanlagen der Gemeinde eingesetzt. Künftig möchte sie sich mit Ruhe ihrem eigenen Garten widmen. „Meine Eltern sind mit uns vier Kindern aus Schlesien ausgesiedelt. Damals war es der übliche Werdegang, nach der Schule eine Ausbildung zu machen.“ Sie lernte den heute altertümlich anmutenden Beruf der Stenokontoristin, vergleichbar mit der heutigen Fachangestellten für Bürokommunikation, bei der Hoechst AG. Als sie mit ihrem Mann in Kriftel ein Haus baute, schaute sie sich einen nahegelegenen Arbeitsplatz um: und trat am 1. Juli 1980 in den Dienst der Gemeinde – zunächst als Verwaltungsangestellte in der Kämmerei. 1987 wurde sie ins Bauamt versetzt, wo sie seitdem seit 30 Jahren für das Friedhofs- und Bestattungswesen wie die Grünflächenpflege zuständig ist.

 

Das Tolle am Job: draußen vor Ort zu sein

Sich um „Grünes“ zu kümmern, wurde zur Leidenschaft: „Ich habe es genossen, nicht nur am Schreibtisch zu sitzen, sondern viel draußen in der Gemeinde vor Ort zu sein“, sagt sie. Bäume habe sie schon als Kind geliebt, viel Fachwissen über das „Grün“ in Kriftel habe sie jedoch über die Jahre von den Mitarbeitern des Betriebshofes, unter denen auch Gärtner sind, aber auch von den Mitarbeitern von Fremdfirmen erhalten. Grün ist die Gemeinde Kriftel an vielen Orten: 3100 Bäume sind im „Baumkataster“ der Gemeinde eingetragen. Nicht nur Freizeitpark, Ziegeleipark und der große Friedhof mit altem Baumbestand war ihr Arbeitsfeld. „Grün ist es in Kriftel auf Spielplätzen, Verkehrsinseln, am Schwarzbach in der Feldgemarkung und auf dem Hochfeld“, sagt sie. Auch Ausgleichsflächen und Streuobstwiesen müssen „gepflegt“ werden.

Weit über hundert Pflanzkästen in den Straßen erfreuten einmal die Krifteler Bürger. Auch wenn aus Kostengründen viele mit den Jahren abgeschafft wurden: Über 80 sind es noch. „Pflanzpaten“ kümmern sich gegen eine Unkostenpauschale in der Regel darum, dass die Pflanzen ausgetauscht und gegossen werden. In ihre Zeit fielen die Arbeiten an der Grünanlage „Hinter dem Linsenberg“ und dem Ziegeleipark. Viel sei in ihrer Zeit umgestaltet, Wege neu angelegt worden. Dabei sei sie immer darauf bedacht gewesen, die Dinge zeitnah zu erledigen.

 

Spielgeräte, Winterdienst und Umweltschutz

Die Aufgaben im Bereich Friedhofs- und Bestattungswesen sowie Grünflächenpflege sind groß, vieles gehört dazu, was man nicht auf Anhieb damit verbindet: so zum Beispiel vor Beerdigungen auch die Betreuung und Beratung von Angehörigen, die Pflege der 18 Krifteler Spielplätze, zu der die regelmäßige Überprüfung der Geräte und deren Austausch sowie die Erneuerung des Sandes gehört, oder die Organisation des Winterdienstes. Auch Betriebshof sowie Umwelt- und Naturschutz gehören zum Aufgabenfeld. Gerne übernahm Dorothea Böhmig „soziale Aufgaben“ innerhalb der Verwaltung: Lange war sie Personalratsvorsitzende, Schriftführerin im Kinderbeirat und stellvertretende Frauenbeauftragte.

Auch wenn Dorothea Böhmig nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch vielen Krifteler Bürgern fehlen wird: Für qualifizierte Nachfolge ist gesorgt. Katharina Keib (31) ist bereits seit dem 1. Juni im Bauamt tätig und wird von Dorothea Böhmig in ihre neuen Aufgaben eingearbeitet. Keib ist Landschaftsarchitektin (mit Masterabschluss) und für den neuen Job von Mönchengladbach nach Kriftel gezogen.