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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Der dritte Ausfall war einer zu viel

Skyliners verlieren nach beherzter Leistung in Vechta

von Norbert Dörholt

(28.01.2020)  Mehr war an diesem Tag leider wohl nicht drin. Trotz dreier Ausfälle in der Starting Five mit Leon Kratzer (Rücken), Richard Freudenberg (Schleimbeutelentzündung) und Lamont Jones (Muskelbündelriss) lieferten die Frankfurter Bundesliga-Basketballer Fraport Skyliners bei RASTA Vechta eine beherzte, mutige und entschlossene Leistung ab – und verloren dennoch mit 73:65.

Foto: FRAPORT SKYLINERS
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Wenige Ballverluste (8), bei den Rebounds auf Augenhöhe (34) und defensiv aggressiv blieben die Frankfurter die gesamte Spielzeit über an Vechta dran (11:8 – 23:20 – 20:24 – 19:13). Am Ende waren es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachten. Beste Spieler im Team von Sebastian Gleim waren Quantez Robertson mit 19 Punkten sowie jeweils sechs Rebounds und Assists und Matt McQuaid mit 14 Punkten und fünf Rebounds.
Weiter geht es für die Fraport Skyliners mit einem weiteren Auswärtsspiel bei Brose Bamberg am Sonntag, 2. Februar, um 15 Uhr. Es folgt dann das Heimspiel gegen die HAKRO Crailsheim Merlins eine Woche später am 9. Februar. Sprungball in der Fraport-Arena ist ebenfalls um 15 Uhr. Tickets für alle Heimspiele gibt es unter www.fraport-skyliners.de/tickets oder unter 069-92887619.

Stimmen zum Spiel

Sebastian Gleim, Cheftrainer der Fraport Skyliners: „Gratulation an Vechta zum Sieg. Eine zweite Gratulation möchte ich für die tolle Entwicklung hier am Standort aussprechen. Es ist hier viel Gutes passiert. Ich bin mit unserem Spiel nicht unzufrieden. Den kurzfristigen Ausfall von Richard Freudenberg haben wir gut kompensiert. Den Ausfall von Leon Kratzer auch ganz ordentlich. Aber der Ausfall von Lamont Jones war dann zu viel. Das war für mich der Unterschied, denn am Ende haben wir die Big Plays nicht gemacht, für die er oft bei uns verantwortlich ist.“

Pedro Calles (RASTA Vechta): „Als erstes möchte ich Frankfurt ein Kompliment aussprechen. Ihnen fehlen wichtige Spieler, aber sie haben 40 Minuten lang mit hoher Energie und starkem Fokus gespielt. Als zweites möchte ich meinem Team ein Kompliment machen. Dieser Sieg war für uns wichtiger, als der in Bamberg letzte Woche. Denn wenn du zu Hause gegen ein Team wie Frankfurt spielst, bei denen Spieler fehlen, dann hast du viel zu verlieren, aber nur wenig zu gewinnen. Aber meine Jungs sind das ganze Spiel konzentriert geblieben.“
Quantez Robertson, Frankfurt: „Ich wollte heute einfach das machen, was das Team gebraucht hat. Wir haben hart gespielt und gut gekämpft. Leider hat es aber nicht für uns gereicht. Auch wenn unsere Rotation kurz war, wollten wir Alles geben und die offensiven Rebounds holen.“

Matt McQuaid, Frankfurt: „Wir haben leider aktuell ein wenig Verletzungspech. Aber wir haben gekämpft. Ich denke, dass wir im Bereich Rebounding einen Schritt nach vorne gemacht haben. Darauf lag ein großer Fokus in der letzten Trainingswoche. Insgesamt haben wir eigentlich ganz gut gespielt, nur am Ende nicht genug wichtige Treffer gelandet. Wir müssen jetzt einfach dran bleiben, dieses Spiel schnell abhaken und bereit für das nächste sein.“

Spielverlauf

Die Fraport Skyliners starten mit viel Biss in die Partie und erkämpfen sich im ersten Angriff gleich drei neue Ballbesitze – nur die Treffer, die macht zunächst doch Vechta – 5:0 (2. Minute). Viele Punkte fallen nicht, das Tempo der Partie ist niedrig. Der erst 17-jährige Len Schoormann kommt ins Spiel und macht nach 24 Sekunden direkt seine zweiten easyCredit BBL-Punkte per Tipp-In. Mit 11:8 trennen sich beide Teams aus dem ersten Viertel. Es ist dann Matt McQuaid, der seinem Team vor allen in Sachen Einsatz vorausgeht und die Partie spannend hält – 16:13 (13.). Es ist weiterhin das Kämpferherz, welches die FRAPORT SKYLINERS im Spiel hält; zwei Dreier von Akeem Vargas helfen natürlich auch – 24:23 (16.).

Führungswechsel dann kurz darauf und auf einmal wird es ruhig im Rasta Dome zu Vechta – 24:25. Allerdings nur sehr kurz, denn die Gastgeber kontern mit einer Blitzreaktion per Dreier und Korbleger. Dass die Fraport Skyliners zur Halbzeit dran sind, liegt an der guten Reboundarbeit. 21 Rebounds erarbeiten sich Tez Robertson und Co. (neun davon offensiv), während Vechta auf 16 kommt. Dass die Frankfurter zur Halbzeit nicht vorne liegen, ist der Wurfquote von außen geschuldet. Lediglich drei Treffer bei 15 teilweise freien Versuchen jenseits der Dreierlinie sind ausbaufähig. Halbzeitstand: 34:28.

30 Sekunden sind im dritten Viertel gespielt, da bekommt Darius Carter sein viertes Foul. Aber hast du keine Center mehr, kommt irgendwo Quantez Robertson her und dreht mächtig auf. Der Frankfurter Kapitän wühlt sich zu einem Korbleger und trifft drei Dreier zur Führung – 37:39 (24.). Beide Teams agieren in der Schlussphase des dritten Abschnittes mit extrem kleinen Aufstellungen. Vor allem die Frankfurter suchen dabei ihr Heil in den Distanzwürfen, die aber nur leidlich fallen wollen, so dass Vechta bis zur zweiten Viertelpause knapp vorne bleibt – 54:52. Auch im vierten Viertel setzt sich zunächst keine Mannschaft entscheidend ab, immer wird die richtige Antwort auf gute Aktionen des Gegners gefunden.

„Wenn du frei bist, wirf den Ball“, gibt Sebastian Gleim seinen Jungs in einer Auszeit mit. Aber die wichtigen Würfe trifft Mitte des letzten Spielabschnitts vor allem Vechta in Person von Aufbauspieler Josh Young – 65:57 (36.). Nach dem fünften Foul von Shaquille Hines steht kein Frankfurter Spieler über zwei Meter mehr auf dem Parkett. Deutlich erkennbar wird das Fehlen der langen Garde am Ende des Spiels beim Blick auf die Statistik: Lagen die Frankfurter zur Halbzeit bei den Rebounds noch vorne, dreht sich dieses Verhältnis im Laufe der letzten Minuten zugunsten der Gastgeber. Und somit auch das Ergebnis beim Endstand von 73:65.
Auf Umwegen zum eigenen Spiel.

Matt McQuaid kommt langsam, aber sicher in der easyCredit BBL an. Aber vielleicht auf anderem Wege, als er es selbst erwartet hat. Verpflichtet als Experte für den Distanzwurf, kämpft sich der Rookie in dieses Spiel zunächst über seine Reboundarbeit ins Spiel und garniert das Ganze mit viel Engagement in der Verteidigung. Dass dann im Laufe der Partie auch der Wurf sein Ziel findet, erscheint da fast schon nebensächlich. Aber so steht am Ende der Partie zum zweiten Mal in Folge ein zweistelliger Punktewert mit 14 für den 23-jährigen in der Statistik. Den Startpunkt für sein solides Spiel legten aber die fünf Rebounds und die damit verbundene Energie in seinem Spiel.

Freiwürfe und Fehlwürfe

Das ist gleich doppelt ärgerlich! Nur sechs Mal dürfen die Fraport Skyliners von der Freiwurflinie ran. Ein an sich schon ein unfassbar niedriger Wert. Dass dann aber auch nur zwei Treffer gelingen, ist bei einer knappen Niederlage unverzeihlich. Nur der Vollständigkeit halber: Die beiden Treffer gelangen fast schon symbolisch den beiden besten Frankfurtern heute, Matt McQuaid und Quantez Robertson.
Die nächsten Spieltermine

Sonntag, 2. Februar, um 15 Uhr vs. Brose Bamberg

HEIMSPIEL: Sonntag, 9. Februar, um 15 Uhr vs. HAKRO Merlins Crailsheim

Dienstag, 11. Februar um 20:30 Uhr, vs. EWE Baskets Oldenburg

Tickets für alle Heimspiele gibt es unter www.fraport-skyliners.de/tickets oder unter 069-92887619.