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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Damit es daheim nicht langweilig wird!

Ideen für Senioren, um geistig und motorisch fit bleiben

von Karl-Heinz Stier

(24.02.2021) Nicht nur im Lockdown verbringen ältere Menschen viel Zeit in den eigenen vier Wänden, sondern auch schon vor der Pandemie. Ob in ihrer Wohnung, einem Pflegeheim oder einer Seniorenresidenz, für zahlreiche Senioren sind sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten im Alltag zunehmend begrenzt.

Mit Schach wird das Gehirn wie ein Muskel trainiert
Foto: Media4Care GmbH
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Damit die Decke nicht auf dem Kopf fällt, hat das Gesundheits-Start-up Media4Care Tipps für eine sinnvolle Beschäftigung für zuhause erstellt, da passende Hobbys sowohl geistig als auch feinmotorisch fit halten. Zum Beispiel:

Schachspielen
Das Gehirn muss wie jeder Muskel trainiert werden. Beim Schachspielen werden beide Gehirnhälften beansprucht. Die Aufmerksamkeit wird geschult und auch das Vorstellungsvermögen, da die nächsten Züge des Gegners mitbedacht werden müssen. Eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2019 hat herausgefunden, dass Senioren, die älter als 75 Jahre waren und regelmäßig Schach gespielt haben, seltener an Demenz erkrankt sind als diejenigen, die nicht gespielt haben.

Singen
Musik weckt Gefühle und Erinnerungen. Gerade die Lieder aus der Kindheit und Jugend sind besonders anregend. Vertraute Musik kann bei demenziell Erkrankten Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit hervorrufen. Wissenschaftler der Berliner Charité fanden heraus, dass das Musikgedächtnis anders als das Langzeitgedächtnis funktioniert. Der Bereich im Gehirn, der bei Alzheimer durch Plaqueablagerungen geschädigt wird, ist nicht für das musikalische Erinnern zuständig. Das Tablet von Media4Care bietet daher neben anregenden Quizspielen auch eine große Liedersammlung. Die Musikvideos können mit oder ohne eingeblendeten Text abgespielt werden, das ermöglicht das gemeinsame Singen mit der Familie oder anderen Heimbewohnern.

Ahnenforschung/ Stadtgeschichte
Für viele Senioren ist es sehr spannend sich mit der eigenen Familiengeschichte oder gar der Stadtgeschichte zu beschäftigen. In alten Unterlagen lassen sich vielleicht noch alte Postkarten, Fotos oder andere Zeitdokumente finden, die sich mit Unterstützung der eigenen Kinder oder Enkel digitalisieren lassen. Hobby-Historiker finden im Internet auf Plattformen wie „MyHeritage“ oder „Ancestry“ Unterstützung bei der Suche nach entfernten Familienzweigen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen oder der heimatlichen Stadtgeschichte regt zu vielen Gesprächen auch über die eigene Vergangenheit an. Eventuell auch eine  Möglichkeit, die Großeltern-Enkelbeziehung zu stärken!

Puzzle
Puzzle regen die Konzentration an, zugleich fördern sie das Kurzzeitgedächtnis. Gleichzeitig wird die Feinmotorik trainiert. Allerdings sollten die Puzzleteile nicht zu klein sein, da vielleicht die Augen oder die Hände nicht mehr mitspielen. Erfolgserlebnisse sind auch im Alter von großer Wichtigkeit. Für demenziell erkrankte Personen gibt es beispielsweise Groß-Puzzle, die die visuelle Wahrnehmung und den Wortschatz trainieren.

Handarbeit
Ob nähen, stricken oder häkeln - Großmütter sind sehr geschickt, was Handarbeiten angeht. Sie haben ihre Kleidung früher selbst anfertigen und auch ausbessern müssen. Gern lassen Omas ihre Familie an ihren Fertigkeiten teilhaben und bringen zum Beispiel ihren Enkeln im Lockdown das Stricken bei. Auch kleine Geschenke wie Strümpfe oder ein warmer Schal im Winter erfreuen die Familie. Mit der Handfertigkeit lässt sich sogar Geld verdienen: Beim sozialen Startup MyOma stricken Omas Mützen, Schals, Loops oder Accessoires für Erwachsene, Kinder und Babys und bieten diese  zum Kauf an.