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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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COVID-19-Pandemie erhöhte Arbeitsstress

Auch gesundheitliche Probleme waren die Folge

von Susanne Dopheide

(26.03.2024) Die COVID-19-Pandemie hat vielfältige Auswirkungen auf die Arbeitswelt in Europa. In einem neuen Bericht für die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) haben Forscher des Universitätsklinikums Düsseldorf Daten aus insgesamt 29 europäischen Ländern zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz aus dem Jahr 2022 dazu analysiert.

Beteiligt waren alle EU Mitgliedsländer plus Island und Norwegen. Die Auswertungen zeigen, dass 44 Prozent der Beschäftigten während der Pandemie berichteten, dass Arbeitsstress zugenommen habe, rund ein Viertel (26,8 Prozent) der Beschäftigten gaben zudem mentale gesundheitliche Probleme an, die durch die Arbeit verursacht wurden.

Die Ergebnisse deuten darüber hinaus an, dass Erwerbstätige bestimmter Branchen verstärkt von einer Zunahme an Arbeitsstress und arbeitsbezogener mentaler Problemen betroffen waren. Es handelt sich insbesondere und naheliegender Weise um Erwerbstätige in Gesundheits- oder Pflegeberufen oder Dienstleistungsberufen.

Dabei unterstreicht die Untersuchung zugleich, wie wichtig Maßnahmen des arbeitsbezogenen Gesundheitsschutzes sind. Denn dort wo Erwerbstätige über Maßnahmen des Gesundheitsschutzes berichten (z.B. Verfügbarkeit psychosozialer Beratung bei der Arbeit), beklagen sie auch seltener eine Zunahme an Arbeitsstress.

Ein weiteres interessantes Ergebnis der ländervergleichenden Auswertungen war, dass Länder, die bereits vor der Pandemie großen Wert auf Arbeitsschutz gelegt haben, auch einen geringeren Anstieg an Arbeitsstress in der Pandemie aufwiesen. Die verantwortlichen Forscher am Universitätsklinikum Düsseldorf, Nico Dragano und Morten Wahrendorf, schließen daraus: „Es ist möglich, Beschäftigte auch in Krisenzeiten vor Stress zu schützen, wenn Betriebe und Arbeitgeber frühzeitig Maßnahmen des Gesundheitsschutzes ergreifen.“ idw.-