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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Bildungsraum GrünGürtel erneut als Lernort nachhaltiger Entwicklung ausgezeichnet

von Ilse Romahn

(21.11.2019) Integrations- und Bildungsdezernentin Weber und Umweltdezernentin Heilig sind erfreut über die Ehrung der UNESCO.

Ausgezeichnet! Der Bildungsraum GrünGürtel ist Vorbild für Nachhaltigkeit. Über dieses Zeugnis freut sich Frankfurts Dezernentin für Integration und Bildung Sylvia Weber: „Ich beglückwünsche die Akteurinnen und Akteure im Bildungsraum GrünGürtel zu dieser hohen Ehrung der UNESCO und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Alle Frankfurterinnen und Frankfurter lade ich ein, sich von der Vielfalt und hohen Qualität der Lernangebote vor unserer Haustür zu überzeugen.“ Umweltdezernentin Rosemarie Heilig betont: „Der GrünGürtel trägt in hohem Maße zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. Nutzen Sie diesen herausragenden Lernort für nachhaltige Entwicklung weiter so intensiv.“ Aus der Landschaft werde ein grünes Klassenzimmer für Besucher jeden Alters, ein Raum für spannende Lern-Erlebnisse. Der GrünGürtel ist offen für alle!

„Der Bildungsraum GrünGürtel in Frankfurt zeigt in vorbildlicher Weise, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in die Breite getragen wird“, so urteilte die Jury. Er „überzeugt mit einer kontinuierlichen Umsetzung und Weiterentwicklung seiner BNE-Aktivitäten.“ Maßnahmen wie Projektbegleitungen und Feedbackbögen sicherten die Qualität des vorbildhaften Lernortes. Die Jury stellt heraus: „Im Zentrum des Programms ‚Entdecken, Forschen und Lernen im GrünGürtel‘ steht die Förderung von Gestaltungskompetenzen, BNE-Schlüsselthemen knüpfen auf vorbildhafte Weise an die Lebenswelt der Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer an. Der Lernort wird so zum gelebten Beispiel nachhaltiger Entwicklung.“

Nachhaltige Entwicklung wird im Verbund-Lernort rund um die Frankfurter Kernstadt tatsächlich großgeschrieben. Jährlich bietet die Stadt Frankfurt ein Programm mit über 90 Veranstaltungen für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen sowie zahlreichen Lernfesten an den Wochenenden für alle Interessierten. Dabei liegt der Programmschwerpunkt auf Themen nachhaltiger Entwicklung, von Klima und Energie über Ernährung und Gesundheit zu Lebensstil und Mobilität.

In Berlin ist der Bildungsraum GrünGürtel in ausgezeichneter Gesellschaft: Zahlreiche Institution der Kategorien Lernorte, Netzwerke und Kommunen haben dieses Jahr erneut gezeigt, wie sich BNE in vorbildlicher Weise umsetzten lässt und weisen somit eine enorme Anzahl an praktischen Bildungsbeispielen für nachhaltige Entwicklung auf.

Unter dem Motto „Ausgezeichnet“ prämierten Staatssekretär Christian Luft vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK), Maria Böhmer, 55 Lernorte, 36 Netzwerke und neun Kommunen für ihr herausragendes Engagement für Bildung für nachhaltige Entwicklung am Mittwoch, 20. November, in Berlin.

BNE strukturell in der Bildungslandschaft verankert
Seit 2016 zeichnen das BMBF und die DUK im Rahmen der nationalen Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung einmal im Jahr Bildungsinitiativen aus. Die Auswahl trifft eine Jury bestehend aus Mitgliedern der Nationalen Plattform BNE sowie Vertretern des BMBF, der Freien Universität Berlin und der DUK. Neben Lerninhalt, Methoden und Lernprozessen richten die ausgezeichneten Akteure ihr gesamtes Handeln auf BNE aus. Sie orientieren auch die eigene Bewirtschaftung an Prinzipien der Nachhaltigkeit. Somit tragen sie dazu bei, BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Als offizieller Beitrag zum Weltaktionsprogramm stellen sie sich ab sofort auf der Internetseite des BNE-Portals vor und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren in einem breiten Wissens- und Praxisnetzwerk. Darüber hinaus stehen die Freie Universität Berlin und die DUK den Initiativen bei Fragen zu der Weiterentwicklung beratend zur Seite.

BNE im Bildungsraum GrünGürtel
An den Zielsetzungen des Weltaktionsprogramms orientiert sich auch der Bildungsraum GrünGürtel. In ihm laden mehr als 20 Akteure des Bildungsprogramms seit 2003 zu Lernfesten, Schul- und Kitaveranstaltungen ein. Bei den Veranstaltungen stehen die Themen nachhaltiger Entwicklung im Vordergrund. Im Stadtwald bauen Schülergruppen ein Trinkwasserlabor auf und entdecken in der Lernwerkstatt Wald und Energie kostbare Ressourcen wie Boden und nachwachsende Rohstoffe. Klimafreundliche Ernährung wird praktisch erfahrbar, wenn Klassen auf der Streuobstwiese selbst Äpfel keltern oder wenn sie in den Oberräder Kräutergärten eigene Grüne Soße zubereiten. Am Alten Flugplatz nehmen Kinder und Jugendliche Biodiversität im StadtLand unter die Lupe und meistern gemeinsam Abenteuer unter dem Motto „Wildnis wagen!“ Zahlreiche Familienfeste locken Jung und Alt an den Wochenenden ins Frankfurter Grün.

Getragen wird das beliebte Bildungsprogramm von der Stadt Frankfurt, die selbst zu den von der UNESCO ausgezeichneten Kommunen für eine nachhaltige Entwicklung zählt. Für die Koordination im Bildungsraum GrünGürtel sind Grünflächenamt, Stadtschulamt, Umweltamt und dem Verein Umweltlernen in Frankfurt verantwortlich. Rainer Berg, Vorsitzender der Koordinierungsgruppe, weiß um die hohe Qualität der Bildungsangebote: „Der Bildungsraum GrünGürtel wächst stetig mit seinen Aufgaben. Zukunftsfähiges Handeln zu stärken ist Ziel unserer Bildungsarbeit. Besonders schön bei den vielfältigen Angeboten zum ‚Entdecken, Forschen und Lernen im GrünGürtel‘ ist es zu sehen, wie viel Spaß Bildungsprozesse an diesem besonderen Lernort machen können!“ Die Beliebtheit des Veranstaltungsprogramms bei den Frankfurtern gibt ihm eindeutig Recht.

Hintergrund
BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken.

In der globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (2015–2019) ist die Umsetzung von BNE als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Deutschland beteiligt sich mit dem Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung, der im Juni 2017 von der Nationalen Plattform BNE verabschiedet wurde.

Weitere Informationen zur Auszeichnung
Informationen zu den ausgezeichneten Initiativen finden sich unter http://www.bne-portal.de/auszeichnungen im Internet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hält unter http://www.bmbf.de/bne Hinweise bereit. (ffm)