Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

Bergherbst zwischen 80 Dreitausendern im Südtiroler Ahrntal

von Adolf Albus

(24.09.2020) Mit seinen 80 Dreitausendern zieht das Südtiroler Ahrntal Bergsteiger, Alpinisten, Mountainbiker und Genusswanderer bis weit in den Herbst in seinen Bann. Auch Genusswanderer werden hier fündig, denen es nicht um Höhenmeter sondern um die schöne Aussicht und eine urige Einkehr geht.

Ein Traum für Mountainbiker
Foto: Filippo Galuzzi (TVB Ahrntal)
***

Für Insider ist der Herbst wegen der milden Temperaturen auf der Alpensüdseite und der überragenden Fernsicht die schönste Wanderzeit. Für das Farbenspiel von der herbstlich bunten Talregion über das Grau-Weiß der Dreitausender in der Rieserfernergruppe und den Zillertaler Alpen bis zum makellosen Blau des Himmels lohnt sich jede Anstrengung. Schließlich ist das Ahrntal eines der schönsten Wandergebiete in Südtirol.

Viel Luft nach oben für Genussradler

Auch das Mountainbiketrail-Netz wurde in den vergangenen Jahren ausgebaut. Seither starten von allen Orten im Tal herrliche Routen in die Berge. Die Ehrgeizigsten stellen sich auf die Rieserferner-Tour ein, für die sie rund 2.000 Höhenmeter „buckeln“. Wer lieber ein paar Höhenmeter kappt, lässt sich mit den Sommerbergbahnen nach oben zoomen. Unten im Tal treten Radler die Ahr entlang bis zum nördlichsten besiedelten Punkt Italiens und in die Gegenrichtung hinaus ins Pustertal. Viele Streckenabschnitte auf der 50 Kilometer langen Ahrtour sind auch ideal für Familien. Bikes und Ausrüstung gibt es an vielen Verleihstellen, ebenso groß ist das Angebot an geführten Biketouren.

Wandern auf Spuren der Südtiroler Berglegenden

Das Ahrntal umgeben der Naturpark Rieserferner-Ahrn, der Nationalpark Hohe Tauern sowie der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. In diesen Schutzgebieten stehen 80 Dreitausender Spalier. Kein Wunder, dass das Ahrntal immer wieder legendäre Bergsteiger hervorbringt: Wie etwa den weltbekannten Extrembergsteiger Hans Kammerlander sowie den jungen Profi-Bergsteiger und Bergführer Simon Gietl, der sich vor allem mit Erstbegehungen und Touren in den Dolomiten einen Namen macht. Doch es gibt nicht nur fordernde Gipfel, zehrende Mehrtages-Trekkingtouren und knackige Gletscherpartien mit Seil und Steigeisen bis in knapp 3.500 Meter Höhe. Die Schönheit der Natur lässt sich im Ahrntal in allen Höhenstufen einfangen. Beliebt sind etwa die aussichtsreichen Höhenwege und alpinen Seenwanderungen am Speikboden sowie dem Klausberg, die man einfach mit Gondelbahnen ansteuert. Bei Genusswanderern und Läufern sehr beliebt ist der Höhenweg „Sunnsat“, der sich zwischen Luttach und St. Peter in 1.000 bis 1.450 Meter Höhe auf der Sonnenseite der Zillertaler Alpen dahinzieht. Jedes Jahr im Herbst wird hier der 22 Kilometer lange Ahrntaler Sunnsatlauf (11.10.20) ausgetragen.

60 Hütten für die gemütliche Einkehr

Der Abschnitt „Hexensteig“ beim Berggasthof Platterhof oberhalb von St. Johann ist ideal für Familien. Das Prasseln des Frankbach Wasserfalls, ein Sonnenhexenhaus, eine Bärenhöhle, eine Kletterwand und am Ziel auf 1.416 Metern die Bizathütte mit Teichen, Spielplatz und einem Streichelzoo treiben die Kinder an. Egal, wo man auch einkehrt, ob auf einer der 60 bewirtschaften Almen und Jausenstationen oder in einer Schutzhütte in den Dreitausendern, wie der neu gebauten Schwarzensteinhütte, die wie ein dunkler Kristall unter dem Gipfel des gleichnamigen Dreitausenders steht: Die Südtiroler Brettljause mit würzigem Graukäse, Speck und Schüttelbrot schmeckt überall köstlich. Wie seit Jahrhunderten wird auf den Ahrntaler Almhütten und Bauernhöfen Käse erzeugt. Zu den 3. Ahrntaler Graukäsetagen (19.–27.09.20) kann man sich durch die verschiedenen Geschmacksnuancen verkosten. www.ahrntal.com

Herbsttermine im Ahrntal
11.10.20: Ahrntaler Sunnsatlauf – 22 km, 1.000 Höhenmeter
19.–27.09.20: 3. Ahrntaler Graukäsetage