Letzte Aktualisierung: 25.04.2024
Bei Blutvergiftung sofort 112 rufen
Das PatientenForum: Eine Sepsis nicht auf die leichte Schulter nehmen
von Norbert Dörholt
(23.06.2020) Gefährliche Keime, die bei Infektionen in den Körper eindringen, können zu einer folgenschweren Blutvergiftung (Sepsis) führen. Der Körper versucht, gegen die Flut an Keimen im Blut zu arbeiten, doch durch die starke Abwehrreaktion wird körpereigenes Gewebe geschädigt wie z.B. Niere und Lunge. Innerhalb weniger Stunden kommt es zum Multiorganversagen und damit zum Tod.
Das erklärt die Vizepräsidentin des Bundesverbandes für Patienten- und Versicherteninteressen „Das PatientenForum“ e.V. in Mainz, Mechtild Pfeiffer-Krahl, im der neuesten Ausgabe des Infoblatts des Vereins „Aufgepasst & Hergehört“. Sie bezieht sich dabei auf Aussagen der Vorsitzenden des Aktionsbündnisses Patientensicherheit Dr. Ruth Hecker in der Neuen Apotheken Illustrierten.
Von den ca. 75.000 Sepsis-Todesfällen im Jahr wären rund 20.000 vermeidbar, so die Vizepräsidentin des 11.000 Mitglieder zählenden Verbandes weiter, wenn die Blutvergiftung früh erkannt und entsprechend behandelt würde. Da in Deutschland vergleichsweise zu anderen Ländern die Sterberate viel höher liegt, setzt sich auch Dr. Ruth Hecker für einen nationalen Sepsisplan ein. Eine wirksame vorbeugende Präventionsmaßnahme sei unter anderem eine Impfung.
Die Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, extremes Krankheitsgefühl, Verwirrtheit, schnelle Atmung, fleckige Haut an Armen und Beinen seien unspezifisch und würden oft falsch gedeutet. Treten mehrere dieser Anzeichen auf, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden, empfehlen Experten.