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Letzte Aktualisierung: 10.12.2024

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Allegro! Das Musikfest im Taunus vom 24. Juni bis 10. Juli

von Ilse Romahn

(30.05.2022) „Allegro! Das Musikfest im Taunus“ ist wieder am Start. Auch zur sechsten Auflage des beliebten Musikfestivals haben die Organisatoren zu den bekannten Spielstätten in Usingen wieder neue hinzugefügt. Zum ersten Mal sind die evangelische Kirche Grävenwiesbach, die katholische Kirche St. Marien Neu-Anspach und das Schloss Neuweilnau Konzertorte von Allegro.

Rhein-Main-Orchester (BigBand9
Foto: Manuel Holzherr
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„Das abwechslungsreiche, heitere Programm ist von Anfang an Kennzeichen von Allegro gewesen. Ich freue mich, dass das auch für diese Auflage gelungen ist, die einen exquisiten sommerlichen Musikgenuss im Taunus verspricht“, so Landrat Ulrich Krebs über die diesjährige Auflage.

Fast 100 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, die zu den Besten ihres Fachs gehören, finden von Freitag, 24. Juni, bis Sonntag, 10. Juli, den Weg in den Taunus. Im Kern steht wie immer die Klassische Musik, wobei die künstlerischen Leiter Friederike Richter-Wedell und Karl-Werner Joerg diesen Pfad gerne verlassen, um das Hörspektrum mit Jazzklängen, Crossover oder mit ungewöhnlichen Besetzungen zu bereichern.

Eröffnungskonzert mit drei Komponistinnen
Allegro! steht immer wieder für besondere Konzerte und besondere Künstlerinnen und Künstler. Das innovative Orchester „ensemble reflektor“ bestreitet unter der Leitung von Thomas Klug das Eröffnungskonzert am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr im Usinger Christian-Wirth-Saal. Dabei zählt das Orchester zu seinen Auftrittsorten nicht nur Konzertsäle, sondern auch Clubs, Lagerhäuser und andere „Nicht-Konzertorte“. Das große Anliegen dabei ist, eine Klientel außerhalb der ausgetretenen Klassikpfade anzusprechen. Das ensemble reflektor, welches schon in früheren Auflagen von Allegro! das Publikum begeisterte, präsentiert zum Auftakt ein Programm der Extraklasse. Mit Musik von Maddalena Casulana hat das Orchester eine der wenigen Komponistinnen der Renaissance auf das Programm gesetzt. 500 Jahre später komponiert, kontrastiert Thea Musgraves Oboenkonzert Helios die archaisch anmutenden Klänge aus der Frühzeit der Dur-Moll-Tonalität. Solist ist Juri Vallentin, der als erster Oboist überhaupt als Preisträger beim Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in St. Petersburg hervorgegangen ist. Mit der romantischen Sinfonie Nr. 2 von Louise Farrenc, die klanglich an Robert Schumann erinnert, stehen selten gespielte Werke auf dem Programmzettel, die vollkommen zu Unrecht ein Schattendasein führen.

225 Jahre Schubert
Am zweiten Festivaltag, 25. Juni, 19 Uhr zieht das aufstrebende Ãtma Quartett aus Polen das Publikum in der evangelischen Kirche in Grävenwiesbach mit einem zweigeteilten Programm in seinen Bann. Mit Werken von Stanisław Moniuszko und Karol Maciej Szymanowski bringt das junge Streichquartett dem Publikum Musik zweier herausragender Komponisten ihres Geburtslandes näher. In der zweiten Hälfte des Konzerts erklingt als Hommage zum 225. Geburtstag Franz Schuberts sein bekanntestes Streichquartett D 810 „Der Tod und das Mädchen“, in dem er sein eigenes Kunstlied, welches er nach dem Text von Matthias Claudius vertonte, verarbeitet. Geradezu prädestiniert erscheint die Interpretation dieses Meilensteins der Quartettliteratur durch Maria Sławek und Paulina Marcisz an den Violinen, Karalina Orsik an der Viola und dem Cellisten Maciej Kułakowski, die als eines der vielversprechendsten Streichquartette der jungen Generation einen ihrer größten Erfolge beim internationalen Wettbewerb „Franz Schubert und die Musik der Moderne“ 2018 in Graz feierten.

Open Air Jazz Night in Usingen
Von Duke Ellington über Herbie Hancock bis zu Chick Corea breitet die Gruppe um Bandleader Roger Böhm an diesem Freitagabend, 1. Juli, 20 Uhr, in klassischer Big Band-Besetzung ihr vielfältiges Repertoire aus. Professionelle Musikerinnen und Musiker des Rhein-Main-Gebietes formen den modernen Sound des 2012 gegründeten RheinMainJazzOrchestras. Auch wenn das 16-köpfige Ensemble gewöhnlich in Locations wie dem legendären Jazzkeller in Frankfurt ihr Zuhause hat, stimmt es für Allegro! mit groovigen Arrangements und breitem Raum für Improvisation an diesem Abend auf dem Usinger Marktplatz in das zweite Konzertwochenende ein. Die Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Usinger Gewerbeverein organisiert wird, ist gleichzeitig der Auftakt des diesjährigen Usinger Stadtfests.

Konzert für Kinder: Peter und der Wolf
Wie bei jedem Allegro!-Festival gibt es auch für die kleinen Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber ab fünf Jahren ein Konzert. Am Samstag, 2. Juli, um 17 Uhr wird „Peter und der Wolf“ von Klaus Dreier, dem Gründer des Laubacher Figurentheaters, im Wilhelmj-Salon Usingen aufgeführt. Friederike Richter am Klavier und Lars Keitel als Sprecher lassen zusammen mit dem Puppenspieler Klaus Dreier, Kinder und Erwachsene schnell vergessen, dass auf der Bühne Puppen spielen und keine echten Menschen. Kern der Geschichte des packenden Musikmärchens von Sergej Prokofjew ist der mutige Peter, der mit Hilfe seines Freundes Vogel den bösen Wolf überlistet. Dabei lebt Klaus Dreiers Inszenierung vom offenen, lebendigen und kreativen Spiel mit dem Publikum.

Cembalo trifft Hammerklavier
Ein einzigartiges musikalisches Erlebnis bietet die Compagnia di Punto am Freitag, 8. Juli, 20 Uhr in der Kath. Kirche St. Marien in Neu-Anspach: Auf Originalinstrumenten des 18. Jahrhunderts oder entsprechenden Nachbauten spürt das 2010 gegründete Ensemble dem Klang der Kompositionen aus dem Barock und der Klassik nach. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer wird das Konzert mit Telemanns Konzert für zwei Hörner, Streicher und Continuo Es-Dur und Johann Sebastian Bachs Violinkonzert a-Moll zu einer Zeitreise. Die Barockviolinistin Sophie Wedell übernimmt hier den Solopart. Glanzlicht des Abends ist Carl Philipp Emanuel Bachs Doppelkonzert für Cembalo, Hammerflügel und Orchester in Es-Dur, welches als einziges, heute bekanntes Werk diese Solistenkombination vorsieht. Diese einmalige Klangwelt werden die aufstrebenden und vielfach ausgezeichneten Solisten, Dmitry Ablogin am Hammerklavier und Avinoam Shalev am Cembalo, eröffnen.

Brandenburgische Konzerte auf 88 Tasten
Auf ihrer neuesten CD haben sich Norie Takahashi und Björn Lehmann einem Wagnis gestellt. Sie haben Johann Sebastian Bachs Brandenburgische Konzerte in einer einzigartigen Transkription für Klavier zu vier Händen für die Nachwelt aufgenommen. Diesen außergewöhnlichen Klavierabend erwartet das Publikum zum 6. Konzert des diesjährigen Allegro!-Festivals am Samstag, 9. Juli, 19 Uhr in der evangelischen Laurentiuskirche in Usingen. Neben den Brandenburgischen Konzerten Nr. 2, 3 und 5 werden Takahashi und Lehmann, die sich seit ihrem Studium an der Universität der Künste in Berlin kennen, noch die berühmten Orgelwerke Passacaglia c-Moll und Toccata und Fuge d-Moll aus Bachs Feder zu Gehör bringen.

Landpartie auf Schloss Neuweilnau mit drei Konzerten
Höchst unterschiedliche Klangsphären erlebt das Publikum in gleich drei Konzerten beim diesjährigen Festivalabschluss. Am 10. Juli lädt die malerische Kulisse des Schlosses Neuweilnau ab 15 Uhr zu Speis und Trank kombiniert mit Klängen aus 300 Jahren Musikgeschichte ein. Das israelische Jerusalem Duo verzauberte mit Harfe und Saxophon bereits Altkanzlerin Angela Merkel. Für ein außergewöhnliches Musikerlebnis sorgt das Duo Accordarra in der seltenen Besetzung mit Akkordeon und Gitarre. Ebenso reiht sich das Duo Safikhanova-Antipov mit einem Programm für Querflöte und Gitarre in einen Tag einzigartiger Darbietungen in traumhafter Atmosphäre ein.

 

Tickets für die Konzerte sind zum Preis von 6 bis 35 Euro im Bürgerbüro der Stadt Usingen oder über die Tickethotline (069)1340400 und beim Veranstalter unter (06007)930076 sowie allen gängigen Vorverkaufsstellen im Rhein-Main-Gebiet erhältlich.

Ausführliche Informationen gibt es auf der Internetseite www.allegro-musikfest.de.