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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Schulter, Keule, Kotelett - alles vom Lamm

Odenwald startet 22. Weidelamm-Woche

von von Karl-Heinz Stier

(21.06.2015)  Es gibt selten kulinarische Wochen in Hessen, die sich mit dem Lammfleisch beschäftigen. Im Odenwald aber hat dies Tradition und das schon seit 22 Jahren. Sie findet weit über den südlichsten hessischen Landkreis hinaus mediale Resonanz aber auch das Interesse vieler Feinschmecker, die auf das zarte, besonders magere und leicht marmorierte Fleisch des Weidelammes schwören.

Mit von der Partie bei den Lammwochen sind nicht nur gastronomische Betriebe aus Erbach und Michelstadt, sie verteilen sich auf ein Gebiet, das auch die benachbarten Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Bergstraße und dem badischen Odenwald erfasst.

Nunmehr ist es so weit: rechtzeitig zum kalendarischen Sommeranfang servieren 18 ausgesuchte Restaurants zwei Wochen lang deftige Odenwälder Lammgerichte, mediterane Lammköstlichkeiten und speziell für die Lammwochen kreierte Spezialitäten. Den Start gab die Eröffnungsveranstaltung im Restaurant-Café im Elfenbeinmuseum in Erbach – und natürlich mit einem ausgiebigen Lamm-Menü, so z.B. Lamm-Lauch-Flammkuchen, Grüne-Soße-Terrine vom Lamm mit Jungblättersalat und vom Buffet: gekochte Lammschulter mit Wildkräutersoße, ofenfrische Lammkeule in Rotweinsoße, Geschnetzeltes vom Lamm-Nacken und Lamm-Leberknödel, Rahm-Sauerkraut und Kartoffelpüree.


Lamm-Leberknödel mit Beilagen
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Die Fleischangebote waren bei der Auswahl der Kochkunstexperten nicht zu übertreffen, der Maultaschen-Suppe und der Rotweinsoße hätten etwas mehr an Gewürzen gutgetan und bei den Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln fand man sich so leicht nicht wieder.

Bei den Grußworten zur Eröffnung bekräftigte Harald Brandel, Vorsitzender des Schäfervereins und Schäfer Udo Wüstenhagen, dass Lämmer, die im Freien aufwachsen und auf Odenwälder Wiesen grasen und Wildkräuter und –blüten fressen, ein aromatisch schmackhafteres Fleisch erzeugen als Lämmer, die die längste Zeit ihres Lebens im Stall verbringen müssten. Es lohne sich daher, mit der Schlachtung bis zur Jahresmitte zu warten. Kornelia Horn, die Geschäftsführerin der Odenwald-Tourismus GmbH, versicherte, dass „Gast sich darauf verlassen könne echtes und qualitativ hochwertiges Weidelamm aus dem Odenwald aufgetischt zu bekommen“. Armin Treusch, Vorsitzender des Hote– und Gaststättenbereiches Odenwaldkreis, bekannte, dass die Köche hier in der Region „die Latte beim Grundstoff Lammfleisch ziemlich hoch legen und mit Leidenschaft an die Verarbeitung herangehen“. So werde jedes Teilstück vom Lamm verarbeitet und jeder Gast erfahre vom teilnehmenden Betrieb, von wem das Lammfleisch aus dem Odenwald bezogen werde.


Die Schäfer Harald Brandel und Udo Wüstenhagen, Alfred Groll (Odenwaldhotel Nibelungen), Armin Treusch, (Hotel- und Gaststättenverband Odenwaldkreis)
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Hier Auszüge aus dem Rezeptbüchlein der teilnehmenden Betriebe, von denen jeder mindestens drei Lamm-Gerichte anbieten müssen: Lammeintopf (Brauereigaststätte „zum Deutschen Haus“ in Michelstadt, ( 8 Stunden geschmorte Lammhaxen auf Minze-Kartoffelpüree und Preiselbeerjus (NaturKulturHotel Stumpf in Neunkirchen) hausgemachte Bärlauch-Maultaschen mit Lamm gefüllt auf Pfifferling-Ragout (Hotel-Restaurant Berghof in Reichelsheim-Erbach) oder Allerlei vom Lamm: Rücken, Keule, Bratwürste mit gebratenen Kartoffeln und frischem Gemüse ( Odenwald-Gasthaus Zum Kreiswald in Rimbach-Kreiswald). Mehr dazu über tourismus@odenwald.de oder www.lammwochen.de oder Tel.: 06061 96597 – 0


Rezeptbüchlein Lammwochen
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Ehrengäste waren neben den offiziellen Vertretern der Gebietskörperschaften die Odenwälder Kartoffelkönigin Lisa 1. und die Vierburgenkönigin Katrin 1. aus Neckersteinach mit Burgfräulein Sophia 1.. Musikalisch umrahmte die Eröffnungsveranstaltung der „Odenwälder Gugguck“ alias Jürgen Poth, der Lieder und Gedichte zur Gitarre auf Hochdeutsch und in Mundart servierte.