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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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‚Die Salons der Republik‘

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum eröffnet

von Ilse Romahn

(21.06.2021) Schwindende Dialogfähigkeit prägt das politische Klima dieser Jahre in einem Maße, dass demokratische Institutionen und Praktiken zunehmend unter Druck geraten. Deutschland bildet hier keine Ausnahme.

Blick vom Römerberg auf die Republikanische Treppe
Foto: Stadt Frankfurt / Sandra Voss/ Holger Kleine HSRM/
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Um dem Trend zum Rückzug ins „Selbstbestätigungsmilieu“ (Bernhard Pörksen) entgegenzuwirken, bedarf es in unserem Land neuer Räume, deren Atmosphären milieuübergreifende Debatten stimulieren und kultivieren. In den Wintersemestern 2018/19 sowie 2020/21 haben unter der Leitung von Prof. Holger Kleine an der Hochschule RheinMain Studierende der Innenarchitektur Salons entworfen, die Lust auf Demokratie machen.

Diese ersten Salons der Republik wurden für den Spreebogen in Berlin und den Paulsplatz in Frankfurt am Main entworfen. Neben den eigentlichen Debattierzimmern umfassen sie auch ortsspezifische Räume: in Berlin eine weitläufige, multifunktionale Wandelhalle und in Frankfurt eine Freitreppe als informeller Treffpunkt der Stadtgesellschaft. Der für den Paulsplatz vorgeschlagene Salon der Republik bringt sich in die Debatte um das dort geplante Demokratiezentrum ein, indem er den Akzent von einem Demokratiemuseum hin zu einer Demokratiewerkstatt mit europaweiter Ausstrahlung verschiebt.

Salons für weitere Städte, Dörfer und Regionen werden folgen. Ansprechend und auch provokant gestaltete Räume für Debatten sind gerade in Zeiten der Digitalisierung für unsere Demokratie lebenswichtig. Ebenso wichtig ist freilich, dass die Salons auch digital präsent sind und untereinander vernetzt werden.

Die Ausstellung läuft bis 15. Juli 2021. (ffm)

Deutsches Architekturmuseum (DAM), Schaumainkai 43, Frankfurt am Main    www.DAM.de