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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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"Schnelles politisches Handeln notwendig!"

GfV und DGfI zur Coronavirus-Pandemie

von Dr. Agnes Giniewski

(03.12.2021) Die vierte Welle der Coronavirus-Pandemie stellt Deutschland erneut vor eine große Herausforderung, die konsequentes und schnelles Handeln erforderlich macht. Die GfV und die DGfI unterstützen ausdrücklich die Stellungnahme der Leopoldina mit allen dort geforderten Maßnahmen - insbesondere Kontaktbeschränkungen, Erhöhung der Impfquote, Berücksichtigung der Situation von Kindern und Jugendlichen.

Um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante und der möglicherweise noch ansteckenderen Omikron-Variante, deren Eintragung in Deutschland mittlerweile bestätigt ist, zu verhindern, seien die von der Leopoldina angeführten und inhaltlich gut begründeten Maßnahmen unumgänglich. Die Deutsche Gesellschaft für Virologie und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie begrüßen gemeinsam ausdrücklich die Stellungnahme der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit allen dort geforderten Maßnahmen.

Um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante und der möglicherweise noch ansteckenderen Omikron-Variante, deren Eintragung in Deutschland mittlerweile bestätigt ist, zu verhindern, sind die von der Leopoldina angeführten und inhaltlich gut begründeten Maßnahmen unumgänglich. Dazu gehören insbesondere  umfassende Kontaktbeschränkungen, die Erhöhung der Impfquote ggf. durch Einführung einer Impfpflicht sowie eine konsequente Auffrischungsimpfung (sog. Boostern), die besondere Berücksichtigung der Situation von Kindern und Jugendlichen. Hierbei sei zu betonen, dass Schließungen von Schulen und Kitas aufgrund der Konsequenzen für die Kinder, Familien und Gesellschaft möglichst zu vermeiden seien. Dazu sollten andere Maßnahmen (Tragen von FFP2 Masken, Testen, ggf. Impfung) konsequent umgesetzt werden, bei gleichzeitiger Betonung der Eigenverantwortung der Erwachsenen, sich und andere durch eigenes Impfen vor Schaden zu schützen.

Übergeordnetes Ziel müsse es sein, die Zahl der Infektionen und damit die der Hospitalisierungen soweit zu reduzieren, dass in den Krankenhäusern eine regelhafte Krankenversorgung und Durchführung elektiver Eingriffe uneingeschränkt möglich ist. Sollte es nicht gelingen, die Anzahl der Infektionen rigoros zu reduzieren, werde ein Kollabieren des stationären Gesundheitssystems nicht zu verhindern sein.

Nach derzeitigem Kenntnisstand könnten die gängigen PCR-Verfahren zum Nachweis von SARS-CoV-2 auch die Omikron-Variante detektieren. Auch Antigenschnelltests sollten geeignet sein. Wie umfänglich dies gilt, wird derzeit noch überprüft. PCR-basierte Verfahren zur zeitnahen Detektion der Variante sollten möglichst flächendeckend eingesetzt werden, um eine schnelle Kontaktnachverfolgung und Quarantäne infizierter Personen zu ermöglichen. Durch die bisher kaum erforschte Omikron-Variante entstehen außerdem neue Forschungsfragen, die unverzüglich geklärt werden müssen, um ein wissenschaftsgeleitetes Pandemiemanagement zu gewährleisten. Dies bezieht sich auch auf die Klärung der Wirksamkeit der bisher verwandten Impfstoffe.

Die Deutsche Gesellschaft für Virologie und die Deutsche Gesellschaft für Immunologie sind gemeinsam mit der Leopoldina der Auffassung, dass unter sorgfältiger Abwägung aller gesellschaftlicher Werte sofortige konsequente Maßnahmen notwendig sind, um die Bürger in Deutschland vor schweren Folgen der Pandemie und einer Eskalation der aktuellen Infektionswelle zu bewahren. (idw)