Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

Werbung
Werbung

„Ohne Kultur ist Frankfurt arm, mit einer gehört sie zu den Hauptstädten Europas“

Tigerpalast-Chef Klinke fordert wieder bewegende Kulturevents

von Karl-Heinz Stier

(12.09.2022) Nach drei sehr schwierigen Corona-Jahren und teilweisen Zwangspausen kehrt der Tigerpalast gemeinsam mit seinen internationalen Artisten und angestammten Orchester wieder zurück an seinen angestammten Spielort in der Heiligkreuzgasse 16-20, im Herzen Frankfurts. Die Spielzeit reicht von 15. September 2022 bis zum 25. März 2023 mit einem überarbeitenden Konzept.

Bildergalerie
Das Leitungsteam des Tigerpalastes (v.l.n.r.): Johnny Klinke, Margareta Dillinger, Robert Mangold
Foto: Karl-Heinz Stier
***
Diane-Renee Rodriguez mit ihrer Antipoden-Jonglage
Foto: Karl-Heinz Stier
***
Alexander Mitin zelebriert Körperkünste des Verbiegens
Foto: Karl-Heinz Stier
***

„Wir müssen in der Mainmetropole wieder in den Kulturbestrebungen in die Offensive gehen und uns das Lebensgefühl nicht rauben lassen. Wir brauchen eine Debatte, welche Rolle die Kultur in der Stadt  spielt“, rief  Direktor Johnny Klinke, Gründer des Tigerpalastes und einer des Troika-Teams des wohl Deutschlands bekanntesten Varietee-Theaters, engagiert den Anwesenden im Theatersaal zu. „Was wir brauchen sind Emotionen, so wie es zum Beispiel Eintracht-Fans beim Europa-Spiel gegen Lissabon nach dem Ende vormachten“.

Dem Tigerpalast wurden seit März 2020 Lockdowns verordnet, die bis jetzt noch Spuren hinterlassen – so Robert Mangold, verantwortlich für die geschäftliche Abwicklung. „Wir haben sehr viel Geld in das Unternehmen gesteckt, vor allem für die Mitarbeiter und die Band und so das Varietee-Theater über schwierige Zeiten gebracht. Was die Gastronomie im Tigerpalast angehe, so weise die Auslastung im September 70 Prozent, im Oktober 40 und im November 38 Prozent aus.

Große Sorgen machen den Verantwortlichen die Energiepreise. Betrügen die bisher 8 000 Euro im Monat, so müsse nunmehr mit 40 000 Euro gerechnet werden. Das bedeute ein Plus von 16 Euro (25 Prozent) mehr für die Eintrittskarte. Unschlüssig sei auch noch die künftige Beschäftigungslage. Bei einer Verschlechterung der Konjunktur komme man ohne eine Kurzarbeit-Hilfe durch den Staat nicht mehr aus.

Direktorin Margareta Dillinger wies als drittes Troika-Mitglied darauf hin, welche hohen Stellenwert die Künstler in ihrem Theater haben. Viele trainierten in der flauen Zeit in den hiesigen Räumen, manche wohnten auch in den Tigerpalast-Unterkünften. Verpflichtet wurden für das neue Programm wieder Topstars - 14 internationale Künstler, darunter zum Beispiel ein Wortakrobate, eine artistische Tänzerin, ein Vamp mit Witzen, eine Chansoniere, ein virtuose Strippenzieher, ein ungewöhnlich stiller Clown, eine Jongleur-Performance und eine Trapezartistin.

Zwei Künstler gaben in der Pressekonferenz eine Probe ihres Könnens. So Diane-Renee Rodrigue, die dem Publikum mit ihrer Boleadoras-Kunst eine einzigartige Performance mit Schleuderkugeln bietet. Dabei verbinden sich surrende Seile und knallende Aufschläge mit ihrem Körperspiel. Zweiter war der Russe Alexander Mitin, der Körperkünste des Verbiegens in unvorstellbaren Positionen aufführt. Direktor Klinke warnte in diesem Zusammenhang davor, alle Russen in einen „Putin“-Topf zu werfen. „Die besten Artisten erhielten ihre Ausbildung meist  in Moskau“.

Hier die Öffnungszeiten: DO. 19 und 22 Uhr; FR und SA 19.30 und 22.30 Uhr, SO 16.30 Uhr und 19.30 Uhr.

Die Eintrittspreise: DO – SO: 89 Euro pro Person. 24. bis 26.12: 95 Euro pro Person. Silvester/Neujahr: 138 Euro pro Person inkl. VVK – und Systemgebühr. Wer im Tigerpalast speisen möchte zahlt z.B. für ein 4-Gang Vegan Menu und Show: 175 Euro. Getränke extra.

Weitere Infos unter Tel. (069)929922-0 oder info-tigerpalast.de