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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Zum 18. Mal Kabarett, Musik und Literatur im Götzenhainer Maislabyrinth

von Adolf Albus

(18.07.2019) Auf unterhaltsame Stunden im Grünen dürfen sich Besucher einer Dreieicher Veranstaltungsreihe freuen, die ihren festen Platz im Programm des Kultursommers Südhessen hat.

Wie in den vergangenen Jahren handelt es sich dabei um ein gemeinsames Projekt der „Bürgerhäuser Dreieich“ und der Landwirtsfamilie Frank: Abermals locken das Maislabyrinth der Franks und das neben diesem aufgebaute Zelt der „Bürgerhäuser“, die dort vom 20. Juli bis zum 1. September ihr bereits 18. Programm „Kabarett, Musik und Literatur im Mais“ präsentieren.

Kulturelle Sternstunden zum kleinen Preis: Dies gilt bei den Gastspielen vor Ort bereits bekannter Gesichter ebenso wie bei den Auftritten kreativer Köpfe, die erstmals ihre Visitenkarte im Mais vor den Toren Götzenhains abgeben. Ort des Geschehens ist eine landwirtschaftliche Fläche unweit der Ortsumfahrung Götzenhain, zu erreichen über die Straßen „Im Höchsten“ und „Vor der Pforte“.

„Warum ist die Katze so dick?“, lautet die Frage, mit der das Kulturprogramm am Samstag (20. Juli) gestartet wird. Ab 20 Uhr präsentieren Susanne Hasenstab & Emil Emaille neue, absurde und komische Minidramen aus dem Kosmos des alltäglichen Wahnsinns: In einem Café beichten Seniorinnen sich ihre geheimsten Gelüste und Verlangen. Eine Anwohnerin verdammt den Baum, dessen Blätterwerk ihr den Einblick in eine Arztpraxis verwehrt. Und da ist die Katzenbesitzerin, die die Gründe für die Fettleibigkeit ihres im Katzentunnel stecken gebliebenen Lieblings nur widerstrebend offenlegt. In ihrem Programm „Warum ist die Katze so dick?“ bedient sich die die „Chronistin des skurrilen Alltags“ (hr2) zusammen mit ihrem Bühnenpartner aus dem prallen Leben.

H.G. Butzko macht am Freitag (26. Juli) in Dreieich Station. Im Gepäck hat er ab 20 Uhr sein Programm „echt jetzt“. Unglaublich, aber wahr: In einem sind sich Wissenschaften und Religionen einig. Der Mensch lebt nur im „Hier und Jetzt“. Und in einem sind sie sich außerdem auch noch einig: Hantiert der Mensch am Smartphone oder Tablet herum, ist er nicht im „Hier und Jetzt“, sondern im „Zewa“, also im „Wisch und Weg“. Butzkos Botschaft lautet daher: Die wirklich Mächtigen sitzen nicht auf den Regierungsbänken in den Parlamenten, oder an der Wall-Street, die wirklich Mächtigen sitzen im Silicon Valley. Und genau dorthin hat er seine investigativen Recherchefühler ausgestreckt. Das ist erschütternd für das Zwerchfell, aber auch für die grauen Zellen.

„Sie hören viel Reinhard Mey, oder? Die Gitarre und die Art der Texte erinnern mich sehr daran – wunderbar!“. Diese und ähnliche Fragen bekommt Stefan Eichner – besser bekannt als „DAS EICH“ – nach seinen Konzerten immer wieder zu hören. Nicht von ungefähr, denn in der Tat ist der „Entspannte Franke“ ein Liebhaber der Chansons von Deutschlands bekanntestem Liedermacher und hat sein Gitarrenspiel größtenteils mit Liedern von Reinhard Mey gelernt und verfeinert. Jetzt hat sich Eichner einen Wunsch erfüllt und ein abendfüllendes Reinhard-Mey-Chanson-Bühnenprogramm zusammengestellt, das er am Samstag (27. Juli) ab 20 Uhr im Dreieicher Maisfeld präsentieren wird: „Seien Sie dabei und freuen Sie sich auf rund zwei Dutzend Lieder und Chansons von Reinhard Mey – gespielt und interpretiert von Stefan Eichner“, lautet die Einladung.

Weiter geht es am Samstag (2. August) mit einer neuen Mixed-Show unter dem wegen der räumlichen Nähe des Maislabyrinths naheliegenden Motto Popcorn und das bereits zum 4. Mal.  Der Musiker und Kabarettist Christoph Reuter, der schon mehrfach in Dreieich zu Gast war, führt ab 20 Uhr durch das Programm, dieses Popcorn wird gewiss schmecken. Mit dabei ist diesmal der Kabarettist und Rechtsanwalt Dr. Dominik Herzog, der Stand-up-Comedian Serkan Ates-Stein sowie ein Überraschungsgast. Es wird gesungen, improvisiert und Quatsch gemacht. Der in Essen geborene Wahlkölner Serkan Ates-Stein ist ein dynamischer Entertainer auf der Bühne, der hin und wieder leicht ins kabarettistische abdriftet. Er schafft es, sich und seine Generation aufs Korn zu nehmen, indem er Anekdoten zum Besten gibt oder mit derbem Sprechgesang glänzt. Dr. Dominik Herzog ist Rechtsanwalt. In seinem aktuellen Liveprogramm kümmert er sich um die Frage aller Fragen: Wer hat eigentlich Recht?

2015 zu Gast bei den Burgfestspielen und jetzt nach 2016 erneut auf der Bühne im Mais: Der Musiker und Poet Roger Stein packt am Samstag (3. August) sein Programm „Alles vor dem Aber … ist egal“ aus. Stein umspielt Lebensfreude mit Ironie, Ernsthaftigkeit mit Humor und zeigt dabei, wie lustig und innig zugleich ein Abend mit Liedern sein kann, wenn man etwas zu sagen hat. Der Wechsel von Humor und Ernsthaftigkeit kommt stets unerwartet, rasant und doch leichtfüßig. Ein Abend voll Energie, Schalk und Romantik. Konstantin Wecker sagt über seinen Freund: „Roger Stein ist einfach große Klasse. Was für Texte. Immer eine besondere Wendung, wenn man befürchtet, jetzt könnte es banal werden. Klug und poetisch, und höchst musikalisch.“

Ein Gastspiel von Jörg Becker lockt am Freitag (9. August) ins Grüne. Ab 20 Uhr erlebt das Publikum „Das Lesen der Anderen“. Das verspricht „erlesen komische Unterhaltung mit viel Lustig aus Texten von Horst Evers, Harald Martenstein, Marc-Uwe Kling, Robert Gernhardt und anderen“...

Die Sängerin Kerstin Pfau (Rodgau Monotones), Carmen Knöll (perc. Can-Gurus) und Gerd Knebel (Badesalz, Flatsch) an der Gitarre präsentieren am Samstag (10. August) ab 20 Uhr Lieblingssongs aus Soul und Rock, Balladen und eigene Songs. Alles akustisch, lautet dabei das Credo des Trios Insoulin. Die einzige „Verpflichtung“, die sich die Drei gegenüber den Originalen auferlegt haben ist, dass die Stücke auch in ihrer Neu-Interpretation nicht an Charme und Dynamik einbüßen. Und da sie durchaus humorvoll an die Sache herangehen, kann sich das Publikum auf einen unterhaltsamen Konzertabend freuen.

„Hessen zuerst! - Die Leseshow“: Unter diesen Vorzeichen tritt am Freitag (16. August) ab 20 Uhr Comedian Dietrich Faber im Mais an. In atemberaubender Geschwindigkeit wechselt er in Rollen und Stimmen und erzählt, spielt und singt von den alltäglichen Kämpfen des Lebens. Faber präsentiert eine Bühnenperformance, die einen tiefgründigen Blick in das Seelenleben der deutschen Provinz und zugleich bestes Entertainment verspricht. Und natürlich wird es wieder einen ungestümen Gastauftritt seiner Kultfigur Manni Kreutzer geben, der multiinstrumental einige seiner smarten Country-Folksongs voller schräger Komik und oberhessischer Alltagslyrik präsentiert.

„A Jumpin’ Hot Rock’n’Roll-Show“ steht auf der Agenda, wenn die Formation „The Silver-Balls“ am Samstag (17. August) vor den Toren Götzenhains ihre Instrumente auspackt. Seit 2010 touren die Musiker unermüdlich ohne Netz und doppelten Boden, alles Echt, durch die Lande und zelebrieren dabei den Rock’n’Roll, die wohl „ehrlichste“ Musik des Universums auf ihre unnachahmliche Art & Weise. Die Jungs machen alle Songs zu ihren eigenen, spielen sie mit Herzblut, echtem Schweiß und einer unglaublichen Energie.

Neue Geschichten aus dem Zyklus „Heute keine Einführung!“ hat Michi Neuner aus dem benachbarten Langen im Gepäck, wenn er zu einem weiteren Auftritt nach Götzenhain reist. Der Journalist und Pädagoge liest am Sonntag (18. August) ab 11 Uhr unter der Überschrift „Wie ich einmall jeden kannte“ eigene Texte. Am Piano ist Martin Heizenreder mit von der Partie.

Comedy aus Hessen feiert am Freitag (23. August) ab 20 Uhr dank Frank Fischer fröhliche Urständ im Grünen. „Gewöhnlich sein kann jeder“, lautet seine zentrale Botschaft. Ausgerüstet mit Stift und Notizblock hat Fischer in den vergangenen Jahren die gesamte Republik bereist und berichtet über ungewöhnliche Menschen, ungewöhnliche Begegnungen und kommt am Ende sogar dem Sinn des Lebens auf die Spur. Eine Anleitung für den ungewöhnlichen Moment im Leben.

Ganz andere Töne schlagen am Samstag (24. August) ab 20 Uhr die Sängerin Sabischmann und Vollblutmusiker Ali Neander (Rodgau Monotones) an. Die beiden sind in Dreieich wahrlich keine Unbekannten. Und so lautet das Motto einmal mehr: „Singen und Spielen – und jetzt alle“.

„Die Weisheiten des Wahnsinns!“ lautet der Titel einer Lesung mit Musik, zu der die „Bürgerhäuser“ am Sonntag (25. August) vor die Tore Götzenhains einladen. Mit Karl Hofmann tritt abermals ein alter Bekannter auf die Bühne. Der Regisseur der „Studiobühne Dreieich“, der selbst gerne auf kulturellen Pfaden wandelt, wird auch in diesem Jahr ab 11 Uhr wieder von dem Pianisten Klaus Reitz begleitet. Und worum geht es? „Jetzt erfahren Sie mehr über die verkehrte Welt und die deutsche Sprache, als ihnen lieb ist.“ Oder wer will schon wissen, warum sich ein Banküberfall nicht lohnt, was gefährlich an einer Kreuzfahrt ist und Weiteres über Geisterbahnen, Hunger und anderen Katastrophen, Und wie setzt man dies alles im Irrgarten der deutschen Sprache grammatikalisch in Szene? Hofmann hat sich diesen Problemen gestellt und versucht, mit musikalischer Hilfe, diese zu lösen - oder zumindest vorzulesen. Er nimmt Texte von Jürgen von der Lippe, Bastian Sick und anderen Autoren zur Hand.

Eine bekannte Stumm-Filmkomödie aus dem Jahr 1926 mit dem Titel „The General“ (Der General) von und mit Buster Keaton wird am Freitag (30. August) originalgetreu am Klavier begleitet vom überragenden Pianisten Christoph Oeser – live begleitet. Ein cineastischer und musikalischer Leckerbissen der besonderen Art... Der Film ist die bedeutendste Komödie der Filmgeschichte und die teuerste der Stummfilmzeit. In den Stoff aus längst vergangenen Tagen wird Ottmar Schaffner einführen.

„Eine Ukulelen-WG in No(e)ten“ beschließt das 2019er Kulturprogramm am Samstag (31. August). Die Lucky Leles servieren zum Ausklang eine Ukulele-Comedy-Show mit Countrysongs, Hawaii-Schnulzen und Rockhymnen. Die Geschichte: Silke träumt von einer großen Karriere als Countrystar. Nicht ohne Hintergedanken vermietet sie die beiden freien Zimmer ihrer kleinen Wohnung an die Musiker Torsten und Andy. Ausgerechnet mit zwei Ukulelespielern plant sie, eine Countryband zu gründen, auf Welttournee zu gehen und endlich reich und berühmt zu werden. Doch so einfach lassen sich die neuen Untermieter nicht vereinnahmen. Wie weit wird Silke gehen, um ihre Ziele zu erreichen? Im „Vorprogramm“ tritt ab 19.20 Uhr die UKEHULA-BAND (Rodgau) unter der Leitung von Marcella Hagenauer auf.

Mit dem traditionellen Tag der Evangelischen Kirche Götzenhain, der am Sonntag (1. September) ab 11 Uhr veranstaltet wird, klingt der Reigen im Grünen aus. Um 14 Uhr beginnt die Ziehung der Sieger des Gewinnspiels  2019. Um 17 Uhr heißt es dann einmal wieder „Abschied nehmen vom Maisfeld“ – bis zum Sommer 2020.

Eintrittspreise (Veranstaltungen) € 10, Lesung: € 5

Karten für alle Veranstaltungen gibt es wie immer beim Ticketservice im Bürgerhaus Sprendlingen: Telefon (06103) 6000-0 und über www.buergerhaeuser-dreieich.de

Öffnungszeiten (Maislabyrinth): Samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Eintritt: € 2,50

Gruppenanmeldung (Maislabyrinth):hofkleegarten@gmx.de