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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Wunderschöne Azaleen-Ausstellung im Frankfurter Palmengarten

von Ilse Romahn

(11.04.2017)  Das ganze Jahr über werden sie in der Gärtnerei gehegt und gepflegt, und wenn sie in prachtvollem Rot, Rosa und Weiß leuchten, werden die schönsten Azaleen ausgewählt und in der Galerie am Palmenhaus ausgestellt. Bis 23. April zeigen etliche Exemplare aus der Azaleen-Sammlung des Palmengartens in der Galerie am Palmenhaus ihre üppige Blütenpracht in Weiß, Rosa und Rot.

Bildergalerie
Azaleen-Ausstellung
Foto: Palmengarten Frankfurt
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Azalee aus der Sammlung des Palmengartens
Foto: Palmengarten Frankfurt
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In der Ausstellung sind etwa 100 verschiedene Sorten der Azaleen-Art Rhododendron simsii zu sehen – das entspricht einem Drittel des Gesamtbestandes. Mit seinen 50 Jahren zählt das Azaleen-Bäumchen der Sorte 'Lara' zu den Prunkstücken der Sammlung. Um sein vorzeitiges Aufblühen zu verhindern, wurde er vor der Ausstellung an einem kühlen und schattigen Platz gehalten. In diesem Jahr wurden die Azaleen mit weißen und rosa Hortensien arrangiert. Die Ausstellung ist im Eintrittspreis enthalten.

Attraktive Rahmenprogramm
Am Sonntag, 24. April, um 11:00 Uhr, gibt Manfred Undt bei der Führung »Die Kultur der Azaleen« wertvolle Infos zu Pflege, Herkunft und Arten der Azaleen. Treffpunkt ist der Eingang in der Siesmayerstraße 63. Ohne Anmeldung.

Kunst
Die Asiatische Kunst wirkt auf uns zunächst fremdartig wie eine exotische Blüte. Ganz besonders trifft dies auf die Malerei zu, die sich ursprünglich von China nach Korea und Japan ausbreitete. Sie gilt als eine harmonische, ja eine heitere Kunst und findet wohl deshalb auch bei uns immer mehr Anhänger.

Zwischen der europäischen und der fernöstlichen Malerei bestehen nicht nur äußerliche, also sichtbare Unterschiede, sondern auch kulturelle Eigenarten, die es zu berücksichtigen gilt. Obwohl auch sie von einer genauen Betrachtung der Welt ausgeht, ist ihr Ziel nicht die wirklichkeitsgetreue Abbildung der realen Welt, sondern die Wiedergabe der Wahrnehmung des Malers, also dem Ausdruck des Künstlers. Sie möchte das Wesentliche in verdichteter Form darstellen, zusammen mit den seelischen Vorgängen des Künstlers. Daher spielt die Andeutung eine Schlüsselrolle in der fernöstlichen Tuschemalerei.

Sumi heißt übersetzt schwarze Tusche und e bedeutet sowohl Weg als auch Malerei. Bei Bildern in dieser Maltechnik handelt es sich um schlichte und kontrastreiche aber dennoch sehr ästhetische Zeichnungen. Renalisa Bergmann, die die Sumi-e-Malerei beherrscht, malt mit viel innerer Ruhe und meditativer Ausgeglichenheit. So entstehen Bilder, die das Wesen eines Motivs behandeln.

Renalisa Bergmann ist in Paderborn geboren und lebt seit 1989 in Frankfurt. Von 2006 bis 2013 kuratierte sie die Ausstellungen der Galerie Knoetzmann, Galerie für Ostasiatische Kunst Frankfurt. Sie erlernte die Tuschekunst der Tôyô Sumi-e Association, Kikugawa-chô, Japan. Sumi-e-/Zen-Workshops in Leiden und Seminare an der Städel-Schule Frankfurt und in Venedig folgten.

Die Azalee ist ein immergrüner Baum oder laubwechselnder Strauch und blüht im Frühjahr und Sommer. Er wächst normalerweise an Berghängen, in Schluchten und an Waldrändern und bevorzugt kühles und feuchtes Klima. 600 der 800 Azaleenarten in der Welt sind in China heimisch. Die älteste Azalee im Alter von über 500 Jahren befindet sich in der Provinz Yunnan und erreicht eine Höhe von 25 Metern. Nachdem in der Tang-Dynastie (618-917) Azaleen in den Städten gepflanzt wurden, begannen sie, die Aufmerksamkeit vor allem der Literaten zu wecken, aus dieser Dynastie sind noch heute über 80 Blumen- und Vogelmaler bekannt. In der chinesischen Malerei gilt die Blumen- und Vogelmalerei als eine der dominanten Kategorien. Sie entwickelte sich zu einer eigenständigen Disziplin zwar später als die Figurenmalerei, aber doch viel früher als die Landschaftsmalerei.

Azaleen gelten in der Malkunst als eine der zehn berühmtesten Blumen. Die Azalee teilt ihren Namen mit dem gleichnamigen Kuckucksvogel, der gerade in der Blütezeit der Azalee zu singen beginnt. Klimek

Palmengarten, Siesmayerstr. 61, Frankfurt   www.palmengarten.de