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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Thrombose wird unterschätzt

Die beste Vorbeugung ist, sich ausreichend zu bewegen

von Norbert Dörholt

(20.03.2024) Viele Menschen kennen weder die Gefahren noch die Anzeichen einer Thrombose, obwohl es sich um eine sehr schwerwiegende Erkrankung handelt. Jährlich sterben nach Angaben von Fachgesellschaften der Angiologie schätzungsweise 100.000 Menschen infolge von Venenthrombosen, häufig weil sie kaum Kenntnis über diese lebensbedrohliche Erkrankung haben, schreibt der Vorsitzende der Interessenvertretung Patienten-&-Versicherte (IVPV) Bundesverband für Gesundheit-&-Soziales, Manfred Pfeiffer, im neuen Infobrief „Aufgepasst und Hergehört“.

Der Vorsitzende der Interssenvertretung für Patienten und Versicherte, Manfred Pfeiffer, erklärt, was es mit Thrombosen auf sich hat.
Foto: Interessenvertretung Patienten und Versicherte
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Thrombosen sind Blutgerinnsel, die im Kreislaufsystem durch erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, zu langsamen Blutfluss oder geschädigte Gefäßwände entstehen. Gerinnsel aus den Arterien oder dem Herzen können Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Häufiger bilden sich Thrombosen aber in den Bein- und Beckenvenen, weil das Blut dort vergleichsweise langsam und gegen die Schwerkraft fließt.

„Gefährliche Komplikationen bei einer Thrombose entstehen“, so Pfeiffer, „wenn sich ein Blutgerinnsel löst und zum Herzen wandert, wo es beispielsweise in die Lunge gelangen und dort ein Gefäß verstopfen kann. Man spricht dann von einer Lungenembolie. Es kann aber auch eine Vene durch einen Thrombus verstopft und dauerhaft geschädigt werden, dann handelt es sich um ein postthrombotisches Sydrom.“

Besonders gefährdet seien Menschen z.B. mit ausgeprägten Krampfadern, starkem Übergewicht, Krebserkrankungen, erhöhtem Lebensalter und vererbter Thromboseneigung. Das Risiko steige auch bei längerem Sitzen oder Liegen. Pfeiffer: „Deshalb bekommen Klinikpatienten eine Thronboseprophylaxe durch Medikamente und Thrombosestrümpfe. Die beste Thrombose-Vorbeugung besteht darin, sich ausreichend zu bewegen, besonders nach langen Arbeitstagen im Sitzen, und ausreichend zu trinken, um so die Bildung eines Gerinnsels zu vermeiden.“