Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

Studentenwettbewerb: Visionen für das Zoogesellschaftshaus in Frankfurt

von kus

(26.05.2017) Das in Teilen denkmalgeschützte Zoogesellschaftshaus ist seit 1876 eine Landmarke im Frankfurter Osten. Es vereint vielerlei Funktionen: Von Verwaltung bis Theater, Messen und Großveranstaltungen – schon immer war das Gebäude ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt. Jetzt soll es fit für die Zukunft gemacht werden. Studierende der Architektur erhielten daher vom Hochbauamt der Stadt Frankfurt die Aufgabe, Visionen für das Gebäude zu entwickeln. Die Entwürfe werden in einer Ausstellung in der Zooschule mit Plänen und Modellen präsentiert.

Das Zoogesellschaftshaus wieder zu einem lebendigen, städtischen Ort vielfältiger und spannender Nutzung werden zu lassen, war die Aufgabenstellung des Architektur-Studentenwettbewerbs. Das Frankfurter Hochbauamt als Berater und Planer für das öffentliche Bauen versteht sich als „Ideenschmiede“ für neue räumliche Anforderungen der Stadtgesellschaft. Aus diesem Grund ist der Austausch mit Ausbildungsstätten mit ihren freien und kreativen Denkansätzen traditionell ein wichtiges Anliegen.

Das historische Zoogesellschaftshaus ist ein Bestandsbau, die Fassaden zur Stadt hin und zum neuen Eingangsgebäude stehen unter Denkmalschutz. Das Haus sollte bei den Arbeiten als Schnittstelle zwischen Stadt und Zoo verstanden werden. Als mögliche Nutzungen wurden ein Kinder- und Jugendtheater-Zentrum, das Fritz-Rémond-Theater, die Zooverwaltung, multifunktionale Veranstaltungsflächen und eine Gastronomie für Besucher von Zoo- und Stadtseite aus vorgegeben. Als weite Nutzungsmöglichkeit konnte über eine Tiernutzung, beispielsweise ein Aquarium oder Wechselausstellungen mit Zoobezug, nachgedacht werden.

Entstanden sind innovative und ungewöhnliche Visionen für das historische Gebäude. „Die Ergebnisse zeigen die Kreativität der Studierenden und ihre Freude an der Aufgabe, aber auch das große Potenzial des stattlichen Zoogesellschaftshauses. Die sechs Siegerentwürfe sind wirklich sehenswert“, sagt Zoodirektor Manfred Niekisch. Auch wenn die Entwürfe visionär gehalten sind, geben sie einen exzellenten Eindruck vom Nutzungspotenzial des historischen Gebäudes. Die radikaleren Entwürfe definieren über Ergänzungsbauten oder Entkernung bis auf den Bestand eine neue aufregende Architektursprache. Andere Arbeiten gehen behutsamer mit dem Bestandsbau um und entwickeln diesen auf subtile Art und Weise weiter.

Insgesamt werden viele Aspekte aufgezeigt, von einer städtebaulichen Neugestaltung des Vorplatzes über eine intelligente Anordnung der verschiedenen Theater-, Zoo- und Gastronomienutzungen bis hin zu einer Ausnutzung der Souterrainflächen. „Die studentischen Lösungsansätze zeigen das Potenzial einer gesamtheitlichen Aufwertung des Zoogesellschaftshauses. Eine kreative und vielfältige Nutzung an diesem besonderen Ort bietet große Chancen für das Quartier und die Stadtgesellschaft als Ganzes“, sagt Roland Hatz vom Hochbauamt.

Die Entwürfe werden in einer Ausstellung in der Zooschule bis 31. Mai, jeweils von 16 bis 18 Uhr, mit Plänen und Modellen präsentiert. Prämiert wurden Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences unter der Betreuung von Jean Heemskerk und der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, betreut von Mirco Becker.

Über den ersten Preis (1000 Euro) darf sich Rebecca Geiger freuen, Platz zwei (500 Euro) geht an Semira Lenk, gefolgt von Jiahui Sun auf Rang drei (300 Euro). Sie alle besuchen die Frankfurt University of Applied Sciences.