Letzte Aktualisierung: 26.04.2024
Startup entwickelt Schokoriegel mit altem chinesischem Wissen
von Helmut Poppe
(22.10.2018) Startup-Unternehmen aus Rhein-Main entwickelt Schokoriegel mit innovativem Handelsmarketing und altem chinesischem Wissen
Johannes aus dem Rhein-Main-Gebiet, der auch samstags im Hörsaal der Uni sitzt, kam eines Tages auf die Idee, altes chinesisches Ernährungs- und Gesundheitswissen mit zeitgemäßem Marketing und Schokolade zu verbinden. Die Galileo-TV Redakteurin Rosi Bundz stieß auf der Suche nach einem Chocolatier irgendwo in Deutschland auf diesen Jungunternehmer, der bei einem Schokoloadenveredler produzieren lässt. Beide zusammen trafen auf M.I.L.K., die als Frankfurter Agentur für moderne Kommunikation im Lebensmittelmarkt für Markenartikler, Produzenten und für den Lebensmittelhandel Konzept- und Verpackungsdesign entwickelt. Alle drei Akteure suchten und fanden nun die Verbraucher.
In Bad Vilbel vor einem REWE-Markt, ging es um deren Meinung zu vier Produkten aus Johannes Schäfers Produktserie, die den (eher vorläufigen) Namen „Goldberger“ trägt. Vier Produkte, das heißt verschiedene Schokoladenriegel mit jeweils eigenen spezifischen Wirkungseigenschaften wurden auf ihre Marktfähigkeit getestet. Die beigemischten Zutaten – genannt Superfoods, bekannt als natürliche Vitalpilze wie auch die anderen Zutaten Guarana, Coryceps und Hericium – versprechen bei einer Wachmacher-Schokolade und mit dem lustigen Namen „RING RING“ Stimulation und Steigerung des Energielevels. Drei weitere Varianten nennen sich „GO EASY“ zur Beruhigung und Aufmunterung, „YING YANG“ verspricht eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. No.4 namens „REFILL“ aktiviert die Selbstheilungskräfte. Zum Einsatz kommen was den Geschmack angeht in die Schokoladenmischungen Kardamom, Zimt, Kakaonibs oder andere leckere Sachen. Die natürlichen Vitalpilze Reishi und Shitake sorgen für den versprochenen Effekt. Die Agentur M.I.L.K. stellte die Schokoriegel den einkaufenden Passanten an einem food-truck am Eingang eines REWE-Marktes vor und befragte sie nach einer Verköstigung mit einer auf Handys installierten App. Die Passanten durften von der Note 1 „nicht so gut“ bis 5 „hervorragend“ die einzelnen 4 Produkte bewerten. Offenbar sind die Bad Vilbeler wahre Süßmäuler, denn – reiner Zufall? – den mitgehörten Urteilen zufolge schmeckte ihnen die Sorte YING YANG Vollmilch ummantelt mit Cranberries und Mandeln am besten, kurz danach folgte im Voting REFILL; bestimmt für den Kraftschub. So trifft also alte chinesische Heilkunst auf westliches Marketing.
Das Startup von Johannes ist nicht mehr in einer ganz frühen Phase. Seit der Produktidee wurde viel mit Entwicklern, Vertriebs – und Lebensmittelfachleuten gesprochen, Produktdesign und Fertigung sind aus der Entwicklungsphase. Jetzt redet man bereits mit Finanziers.
Alleine ist die junge Unternehmung nicht, wie der Auftritt vor dem Supermarkt bei Frankfurt zeigt.Ein großes Medium interessiert sich so sehr hierfür, dass vier Tage an den verschiedenen Orten der Entwicklung gedreht wurde, nämlich dort, wo Idee und Konzept entstanden, das heißt zuhause bei Johannes Schäfer, in der Herstellung bei einem Chocolatier, im Produktmarketing in der Agentur und im Vertrieb, sprich vor dem Supermarkt.
Was den Preis anbelangt, will Johannes Schäfer für einen 35-Grammriegel über die 2,50 €-Schwellegehen und begründet dies mit den Kosten für die Erstellung eines hochwertigen Manifakturprodukts.
Ein Blick auf ein Ernährungs-Startup-Portal zeigt, dass er dort nicht alleine steht. Man findet über 50 Projekte von Gründern, Kreativen und Erfindern, die zum Beispiel Proteinshakes, Insektenriegel, Käsereiprodukte ohne Kompromisse oder Low Carb Gebäckbeimischungen anbieten. Alle sind auf der Suche nach einem Finanzier, der ihnen bei der Verwirklichung ihrer Ziele hilft. Insgesamt beträgt der Wunsch nach Investitionsgeld alleine auf dem crowdfunding-Portal startnext für den Lebensmittelbereich bei etwa 500.000 €. Insgesamt für alle Branchen brachten Privatpersonen für 6.500 Gründungsprojekte knapp 60 Mio. € ein und zeigen Zuversicht, dass solche Projekte auch wieder Geld einbringen. Etwa jeder vierte Euro in der Werbung stammt in aus dem Nahrungsmittelbereich. Der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland beläuft sich auf fast 200 Milliarden Euro im Jahr. Der durchschnittliche Deutsche gibt etwa 15% seines Einkommens für Lebensmittel aus und liegt damit im europäischen Durchschnitt. Im Zusammenhang mit dem Trend zu einem ernährungsbewußteren Leben haben solche Anbieter durchaus Chancen, ihre Produkte an die Verbraucher zu bringen. „Traditional Chinese Medecine, TCM“ wie sie Johannes Schäfer praktiziert, hat hierbei bestimmt eine Alleinstellung.
Im Fernsehen bei Galileo am : 28.10.18, 19:05 Uhr
Idee und Konzept: Goldberger Johannes Schäfer
Design und Promo: M.I.L.K.-Food, Frankfurt