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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Städtischer Fuhrpark soll emissionsfrei werden

Stadtrat Schneider legt neue Richtlinien zur Fahrzeugbeschaffung vor

von Ilse Romahn

(16.07.2019) Der Fuhrpark der Stadt Frankfurt am Main soll Schritt für Schritt auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden. Dieses Ziel ist in der Neufassung der Richtlinien zur Fahrzeugbeschaffung vorgesehen, die der für Reformprojekte zuständige Stadtrat Jan Schneider jetzt zur Beschlussfassung im Magistrat vorgelegt hat.

„Die Stadtverwaltung hat beim Umweltschutz eine Vorbildfunktion, gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Schadstoffemissionen des Verkehrs“, sagte Schneider. „Es muss deshalb in jedem Einzelfall geprüft werden, ob die Beschaffung eines Dienstfahrzeugs wirklich nötig ist und welches die umweltverträglichste und wirtschaftlichste Lösung ist.“

Die Richtlinien von 2005 entsprachen nicht mehr den Anforderungen an eine praktikable Nutzung. So ist der bisher vorgegebene Einsatz von Erdgasfahrzeugen wegen der geringen Tankstellendichte zunehmend schwierig geworden. Ziel ist es künftig, den städtischen Fuhrpark – auch mit Hilfe von Zuschüssen aus Bundes- und Landesförderprogrammen – nach und nach auf Fahrzeuge umzustellen, die im Betrieb keine lokalen Emissionen erzeugen. Diese Bedingung wird derzeit vor allem von Elektrofahrzeugen erfüllt. In den neuen Richtlinien, die bereits in der Reformkommission des Magistrats diskutiert wurden, wird aber keine bestimmte Antriebstechnik vorgegeben. „Da die Entwicklung rasant voranschreitet, wollen wir den Einsatz der jeweils neuesten Technik ermöglichen“, betonte Schneider.

Sollen Ausnahmen von den Vorgaben gemacht werden, weil zum Beispiel für einen besonderen Bedarf kein geeignetes emissionsfreies Fahrzeug zur Verfügung steht, müssen diese begründet werden. Generell sind die städtischen Ämter und Betriebe angehalten, regelmäßig zu überprüfen, ob ihre Fahrzeuge in Hinblick auf Schadstoffausstoß und Energieverbrauch dem Stand der Technik entsprechen.

Bei Neubeschaffungen wird im Regelfall ein Fahrzeug der Kleinwagenklasse als ausreichend angesehen. Zuvor müssen die betreffenden Dienststellen prüfen, ob es alternative Lösungen wie die Nutzung von Carsharing und Fuhrparkpooling gibt oder ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dienstliche Wege auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zurücklegen können. Auf einen gemeinsamen Fahrzeugpool greifen bereits das Amt für Informations- und Kommunikationstechnik und das Straßenverkehrsamt zurück. Die Zahl der Dienstfahrzeuge in den beiden Ämtern konnte dadurch von 27 auf 16 reduziert werden. Darüber hinaus nutzen andere Ämter, in erster Linie das Jugend- und Sozialamt, seit einigen Jahren die Angebote von Carsharing-Unternehmen, um Bedarfsspitzen abzudecken. Auch dadurch können Dienstfahrzeuge eingespart und Kosten reduziert werden.

Insgesamt hat die Stadt (Stand Frühjahr 2019) 564 Pkw und 356 Lkw im Einsatz. 52 Pkw werden mit Erdgas betrieben, 48 verfügen über einen Elektroantrieb. Darüber hinaus befinden sich 84 Hybridfahrzeuge (45 Elektro-Benzin, 39 Benzin-Erdgas) im Fuhrpark. Im Jahr 2019 ist geplant, insgesamt 33 Pkw auszumustern und 27 Pkw neu zu beschaffen. (ffm)