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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Seit fünf Jahren erfolgreich: kostenfreie Sprechstunde für nicht Krankenversicherte

von Ilse Romahn

(18.06.2019) Am 17. Juni 2014 starteten die Medizinstudierenden der Goethe-Universität Frankfurt unter Leitung ihres Studiendekans Robert Sader die deutschlandweit erste von Studierenden organisierte Sprechstunde für alle nicht Krankenversicherten in Frankfurt.

Die Sprechstunde fand großen Anklang und wurde bald um den nächsten Termin erweitert. Sie findet aktuell dienstags von 17 bis 19 Uhr und mittwochs von 18 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten des Gesundheitsamtes in der Zeil 5 statt.

„Dieses innovative Konzept der Studentischen Poliklinik für nicht Krankenversicherte verbindet auf hervorragende Weise Humanität und Gesundheitsversorgung bei einem besonders hilfsbedürftigen Teil der städtischen Gesellschaft und hat meine größtmögliche Unterstützung. Ich freue mich, dass wir, nachdem wir das Projekt gemeinsam ins Leben gerufen haben, heute auf eine bemerkenswerte fünfjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken können“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes, ergänzt: „Die Studierenden, allesamt im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums, übernehmen wichtige organisatorische und ärztliche Aufgaben. Das Gesundheitsamt unterstützt die Sprechstunde gerne seit Beginn durch die Anleitung unserer erfahrenen Ärztinnen und Ärzte sowie durch Räume und Logistik.“

Ziel des Projektes ist es, nicht krankenversicherten Patienten eine kostenfreie und qualitativ hochwertige medizinische Basisversorgung zu ermöglichen und dabei gleichzeitig den Medizinstudierenden die Gelegenheit zu geben, praktische Erfahrungen zu sammeln, aber auch, sie für Themen wie Migration und Gesundheit zu sensibilisieren.

Das Projekt, das sich Studentische Poliklinik nennt (kurz: StuPoli) orientiert sich am Modell der „Student Run Free Clinics“ in den USA. Dort sind solche Sprechstunden mittlerweile fester Bestandteil der praktischen Ausbildung angehender Ärzte und werden sowohl von den Patienten, als auch von den Studierenden sehr geschätzt.

Bis jetzt konnten in Frankfurt 967 Patienten aus 69 Ländern, die aus unterschiedlichen Gründen aus dem deutschen Gesundheitssystem herausfallen, in der StuPoli versorgt werden. Durch das zusätzliche Angebot einer Sozialberatung, durch eine erfahrene Sozialarbeiterin des Gesundheitsamtes und Studierende der Sozialen Arbeit, der University of Applied Sciences, wird auch versucht nachhaltig eine Rückführung in das Regelsystem zu erreichen. (ffm)