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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Schülerin aus Herborn gewinnt Plakatwettbewerb gegen Komasaufen in Hessen

bunt statt blau

von Adolf Albus

(20.06.2017) „bunt statt blau“: Unter diesem Motto schufen im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler Kunstwerke gegen das „Komasaufen“.

Das beste Plakat aus Hessen kommt von der 15-jährigen Schülerin Noemi Bloh aus dem Johanneum-Gymnasium in Herborn. Jetzt wurden die Preise der Kampagne der Krankenkasse DAK-Gesundheit durch den Hessischen Gesundheitsminister Stefan Grüttner, Schirmherr der Aktion, in Wiesbaden übergeben.

„Die rückläufigen Zahlen von hessischen Kindern und Jugendlichen, welche aufgrund einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert werden müssen, geben Anlass zur Hoffnung. Dennoch gibt es immer noch eine zu hohe Anzahl von Alkoholexzessen bei Heranwachsenden und wir dürfen nicht nachlassen in unserem Engagement gegen das so genannte Komasaufen und gegen Alkoholmissbrauch“, so Gesundheitsminister Stefan Grüttner als Schirmherr der Kampagne. „Durch den übermäßigen Konsum von Alkohol können schwere körperliche und seelische Probleme auftreten. Insbesondere beim ‚Komasaufen‘ wird aus Spaß schnell Ernst und eine erhöhte Gefahr der Alkoholabhängigkeit besteht. Gerade deshalb ist es wichtig, eine Initiative wie ,bunt statt blau‘ gegen den Alkoholmissbrauch zu unterstützen.“

„Wenn es um den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen geht, sind junge Künstler die glaubwürdigsten Botschafter“, sagt Sötkin Geitner, Leiterin der Landesvertretung Hessen der DAK-Gesundheit, bei der Siegerehrung der Jugendlichen im Wiesbadener Rathaus. „Ihre Bilder verdeutlichen offen und schonungslos die Risiken beim Rauschtrinken und zeigen gleichzeitig Alternativen auf.“ Das diesjährige Siegerplakat trägt den Slogan: „Laß Dich nicht von deiner Sucht ertränken“ und zeigt einen Jugendlichen der droht im Alkohol unterzugehen. Auf der anderen Seite zeigt das Bild auch die Freude junger Menschen an einem Leben ohne Alkohol.

Die klare Botschaft der Landessiegerin Noemi Bloh: "Selbst wenn du versuchst deine Sorgen in der Sucht zu ertränken, ertränkst du dich am Ende nur selbst." Den zweiten Platz belegte die 16-jährige Elena Fink von der Friedrich-Fröbel-Schule in Viernheim. Dritte Landessieger wurden als Team die Schülerinnen Alexandra Gaurun (17) und Marie Jahn (17) von der Ferdinand-Braun-Schule in Fulda. Der Sonderpreis für jüngere Teilnehmer geht in diesem Jahr an die Schülerin Jona Luisa Trux (13) von der Gesamtschule in Hungen im Landkreis Gießen.

Nach aktueller Bundesstatistik kamen 2015 erneut rund 22.000 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Auch in Hessen mussten 1.289 Kinder und Jugendliche deshalb in die Klinik. Gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 12 Prozent. Nach einer Begleitstudie wirkt sich die Teilnahme am Wettbewerb beim Alkoholkonsum Jugendlicher positiv aus. Jeder Fünfte sagte, er denke jetzt anders über die Wirkung von Alkohol. Ferner beteiligten sich Jugendliche nach der Aktion seltener am Rauschtrinken als Schüler ohne Teilnahme. Deshalb laden die DAK-Gesundheit und Gesundheitsminister Stefan Grüttner Jugendliche jedes Jahr zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ ein. Die Aktion gibt es seit acht Jahren. Mit inzwischen über 87.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gilt sie laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis 2014.

Die Bundesgewinner 2017 werden in wenigen Tagen am 23. Juni in Berlin ausgezeichnet. Die besten Plakate aus allen 16 Bundesländern sind im Internet zu sehen unter www.dak.de/buntstattblau. Außerdem werden die Bilder nach den Sommerferien in einer bundesweiten Wanderausstellung in Schulen gezeigt.

Die Kampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“, mit der die DAK-Gesundheit bereits seit 12 Jahren Schüler, Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Der Plakatwettbewerb wird im Frühjahr 2018 fortgesetzt.