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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Roboter weiter auf dem Vormarsch

Bei den Produzenten liegt China auf Platz 1

von Karl-Heinz Stier

(22.06.2017) Der Umsatz von Robotik und Automation in Deutschland wird 2017 um sieben Prozent wachsen. Damit setzt sich ein Höhenflug fort, der nach der Wirtschaftskrise das siebte Jahr in Folge anhält. Der Branchenumsatz hat sich seither mehr als verdoppelt.

Auskunft gaben am Podium Gudrun Litzenberger vom Weltroboterverband IFR, Dr. Norbert Stein (VDMA), Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik und Automation und Holger Paul VDMA Kommunikation.
Foto: Karl-Heinz Stier
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 „Im weltweiten Wettlauf, die Industrie zu modernisieren, profitieren die Marktteilnehmer aus Deutschland von einer robusten Konjunktur .Unsere Branche schaut mit Optimismus in die Zukunft“, sagte Dr. Norbert Stein, Vorsitzender des Vorstandes vom Fachverband Robotik & Automation des Verbandes Deutscher Maschinen – und Anlagenbau (VDMA) auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt.

Nach seinen Aussagen wächst der Export der deutschen Branche schneller als das Inlandsgeschäft mit neuerdings 57 zu 43 Prozent. Beim internationalen Absatz sind die Länder in Europa mit einem Anteil von 30 Prozent, China mit 10 Prozent und Nordamerika mit 9 Prozent die größten Wachstumstreiber. Und was die Anzahl der Roboter in Deutschland angeht, so deren Bestand derzeit auf knapp 190000 geschätzt. 2001 war es nahezu die Hälfte. Weltweit ist bei der Produktion neuerdings China auf Platz 1 der Weltrangliste, gefolgt von Japan und a8uf Platz 3 nahezu gleichwertig die USA und Korea. Deutschland nimmt Platz fünf ein.

Ein weiterer Aspekt auf den Dr. Stein hinwies sind die Herausforderungen des demographischen Wandels, denen sich die Wirtschaft in Deutschland bis 2040 konfrontiert sieht. Das Arbeitskräfteangebot wird sich stark verringern. Der Grund: Während die Babyboomer-Jahrgänge aus dem Erwerbsalter herauswachsen, rücken geburtenschwache Jahrgänge nach. Das Erwerbspotential in Deutschland schrumpft um 10 Millionen Menschen. Das entspricht einem Minus von 20 Prozent, so viel wie etwa die Schweiz an Einwohnerzahl hat.

Um sich dieser neuen Arbeitsmarktsituation anzupassen, kommt der digitalen Transformation  mit Robotik und Automation eine Schlüsselrolle zu. „Demographie und Digitalisierung bieten in den nächsten Jahrzehnten für Deutschland die einmalige Chance Innovation, Qualifikation und Wettbewerbsfähigkeit zu einer positiven Allianz von wirtschaftlicher Stärke und sozialer Solidarität zu verbinden“, meint Dr. Horst Neumann vom Institut für Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) in Berlin. „Deshalb ist eine beschleunigte Digitalisierung und daraus folgende Produktionssteigerungen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit notwendig“, schlussfolgerte Dr. Neumann in kühner Prognose.