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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Orgelmatinée mit Andreas Blitz im Frankfurter Dom

von Ilse Romahn

(07.03.2024) Im Rahmen der Orgelmatinéen im Dom St. Bartholomäus spielt Dommusikdirektor Andreas Boltz am Samstag, 9. März 2024, 12.30 Uhr, Werke von Johann Sebastian Bach (Präludium und Fuge h-Moll BWV 544), Louis Vierne (Aria aus der Symphonie Nr. VI h-Moll) und Alexandre Guilmant (Allegro con fuoco aus der 6. Orgelsonate h-Moll).

Ansreas Boltz
Foto: Anne Zegelman, Bistum Limburg
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BWV h-Moll zählt zu den großen Werkpaaren aus Bachs Leipziger Dienstzeit. Zum Gedenkgottesdienst für die verstorbene Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, Christiane Eberhardine, die Gemahlin August des Starken, schrieb Bach im Oktober 1727 die Trauerkantate „Lasst, Fürstin, lass noch ein Strahl“ – BWV 198. In Tonart und melancholischem Charakter sind sich beide Kompositionen derart ähnlich, dass einige Forscher davon ausgehen, dass Bach Präludium und Fuge h-Moll zu diesem Anlass in der Leipziger Paulinerkirche zum ersten Mal gespielt haben könnte. Der musikalische Affekt mit weit ausholenden schmerzlichen Intervallen weckt gleichzeitig starke Assoziationen an die Arie „Erbarme dich“ aus seiner „Matthäus-Passion“.

Allen Werken dieser Orgelmatinée ist nicht nur die Grundtonart h-Moll, sondern auch die durchaus der Passionszeit angemessene klagende Grundhaltung eigen.

Seit Juni 2011 wirkt Andreas Boltz als Dommusikdirektor am Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus. Er ist künstlerischer Leiter der „Frankfurter Domkonzerte“ und konzertiert in dieser Reihe mehrmals jährlich als Organist mit vorwiegend thematisch orientierten Konzertprogrammen sowie als Dirigent oratorischer Aufführungen. Mit seinem großen Repertoire an Orgelmusik vieler Epochen spielt er jeden Monat auch eine Orgelmatinee im Frankfurter Dom und gastiert häufig als Organist und Chorleiter im In- und Ausland. Im Sommer 2013 erschien seine erste CD an der Frankfurter Domorgel „Mainmixtures – Komponisten in Frankfurt“, die Nachfolge-Produktion „Main-Stream“ im Herbst 2017 beim Label www.organophon.de.

Seine breit gefächerte Ausbildung erhielt er an der Musikhochschule Würzburg. Dort erwarb er die Diplom-A- Prüfung in Katholischer Kirchenmusik, die Staatliche Musiklehrerprüfung und das Meisterklassendiplom für künstlerisches Orgelspiel in der Meisterklasse von Prof. Günther Kaunzinger. Weitere Studien betrieb Andreas Boltz bei Daniel Roth, Francoise Renet, Guy Bovet und Jon Laukvik (Orgel), Eric Ericson und Fritz ter Wey (Chorleitung), Gert-Peter Münden (Kinderchorleitung), Godehard Joppich (Gregorianik), Glen Wilson (Cembalo), Kurt Suttner (Stimmphysiologie) und Zsolt Gárdonyi (Komposition). Von 1989 bis 1993 war er Assistent des Domkapellmeisters am Kiliansdom in Würzburg. Zwischen Herbst 1993 und Mai 2011 wirkte er als Regionalkantor des Bistums Mainz in Darmstadt und Dozent für Chorleitung und Orgel am Institut für Kirchenmusik in Mainz.

Seine kompositorische Tätigkeit wurde 1992 beim Internationalen Kompositionswettbewerb in Triest (Italien) mit dem „Premio Speciale” gewürdigt. Neben einer Vielzahl von Werken für die kirchenmusikalische Praxis, darunter Beiträge für die Veröffentlichungen im Umfeld des „Neuen Gotteslobs“, entstanden in den Jahren 2006 und 2010 zwei Musiktheaterproduktionen für das Kulturprogramm im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Im Dezember 2019 wurde sein Adventliches Oratorium „lukas1“ in der KunstKulturKirche Allerheiligen in Frankfurt uraufgeführt. Seine Kompositionen sind in vielen Verlagen veröffentlicht worden. 

Seit 2011 findet einmal im Monat eine halbstündige Orgelmatinée im Frankfurter Dom statt, die in der Regel von Dommusikdirektor Andreas Boltz und renommierten Gastorganisten/-musikern gestaltet wird. Die Domorgel mit ihren 116 Registern und ca. 9.000 Pfeifen ist die größte Orgelanlage in Hessen und die siebtgrößte Orgel in Deutschland. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Karten gibt es ausschließlich ab 12.00 Uhr an der Tageskasse.

Frankfurter Domkonzerte e.V.   www.domkonzerte.de