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Letzte Aktualisierung: 26.04.2024

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Neuzugang im Zoo: Ein Paar der seltenen Seram-Pythons ist im Exotarium eingezogen

von Ilse Romahn

(20.03.2024) Zwei Seram- oder Goldpythons haben ihre Anlage im Exotarium bezogen. Über die Schlangenart ist noch sehr wenig bekannt. In Deutschland ist sie bislang nur in Frankfurt zu sehen.

Seram-Python
Foto: Zoo Frankfurt
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Seram-Pythons (Simalia clastolepis) gehören mit acht weiteren Arten zu den sogenannten Amethystpythons, einer erst 2014 vollumfänglich wissenschaftlich beschriebenen Gattung innerhalb der Familie der Pythons. Bisher ist das Vorkommen des Seram-Pythons lediglich auf zwei Inseln der Molukken in Indonesien, Seram und Ambon, dokumentiert. Ob sie auch auf angrenzenden Inseln vorkommen, ist derzeit noch unklar.
 
„Das Exotarium des Frankfurter Zoos ist bekannt für seinen außergewöhnlichen Tierbestand. Einige zum Teil hoch bedrohte Arten werden hier gehalten. Mit dem Einzug der ungewöhnlichen und besonders schönen Goldpythons ist das Haus um eine Attraktion reicher. Momentan ist der Frankfurter Zoo der einzige Zoo in Deutschland, in dem man diese Schlangenart beobachten kann“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
 
Die Tiere sind bislang kaum erforscht, sodass über ihre Biologie und Lebensweise nur wenig bekannt ist. Die Art ist so selten, dass selbst Daten zur Durchschnittslänge erwachsener Tiere fehlen. Das größte bislang untersuchte Exemplar hatte eine Gesamtlänge von 3,8 Meter und ein Gewicht von 8,5 Kilogramm. Die Python-Art ist sehr schlank aber kräftig, die Köpfe der Weibchen sind deutlich breiter als die der Männchen. Von allen Amethystpythons hat der Seram-Python die höchste Anzahl an Schildern, auch Schuppen genannt. Erst mit sieben bis acht Jahren werden sie geschlechtsreif. Seram-Pythons betreiben aktive Brutpflege. In ihrem natürlichen Habitat sind sie überwiegend baumbewohnend und kommen im Tieflandregenwald und Auenwaldgebieten vor.
 
Die Weltnaturschutzunion IUCN listet Seram-Pythons als „near threatened“, also „potenziell gefährdet“. Bislang scheint die Population in ihrem kleinen Verbreitungsgebiet also nicht akut bedroht zu sein. Lebensraumverlust und Wilderei könnten der Art allerdings gefährlich werden.

„Das Paar im Zoo Frankfurt wurde von einem Privathalter übernommen und verbrachte seine Quarantänezeit zunächst ‚hinter den Kulissen‘. Nachdem alle veterinärmedizinischen Untersuchungen ohne Befund waren, konnten die beiden Pythons nun in die Schau umziehen. Derzeit werden Seram-Pythons in nur drei Zoos in Europa gehalten, darunter Frankfurt. Wir hoffen, dass sich die beiden gut einleben und zu gegebener Zeit Nachwuchs haben“, erklärt Zookurator Johannes Köhler. (ffm)